Zum Besuchsprogramm während der Tagung der Europäischen Zooförderer gehörte auch ein Abstecher in den Tierpark Berlin.
Erfahrungsaustausch wird gepflegt
Mit vielen hilfreichen Anregungen für die Arbeit im Verein der Zoofreunde Hoyerswerda ist eine vierköpfige Delegation Anfang November aus Leipzig zurückgekehrt. An der von Freundes- und Förderkreis und Zoo Leipzig ausgerichteten Tagung der Gesellschaft Deutscher Zooförderer (GDZ) nahmen Vorsitzender Karsten Bormann, die Vorstandsmitglieder Karl-Heinz Seitz und Frank Grommisch sowie der frühere Vorsitzende Thomas Gröbe teil. Ihnen boten sich innerhalb der dreitägigen Veranstaltung großartige Möglichkeiten des Erfahrungsaustauschs. Dabei reichte die Palette von A wie attrative Angebote für die Mitglieder über N wie Naturschutzprojekte bis Z wie Zusammenarbeit der Fördervereine.
Mit großem Interesse wurde dabei auf die Ankündigung der Hoyerswerdaer reagiert, dass der Bau einer neuen Bärenanlage unmittelbar bevorsteht und der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda dafür 450 000 Euro zur Verfügung stellt.
In der Delegiertenversammlung der GDZ stand diesmal als wichtiger Tagesordnungpunkt die Wahl eines neuen Vorstands an. Das Vertrauen wurde erneut Dieter Rollepatz aus Neuwied (Rheinland-Pfalz) ausgesprochen. Auch alle anderen Mitglieder des Führungsgremiums wurden erneut bestätigt. Zudem einigten sich die Vertreter der Fördervereine darauf, dass die Wahlperiode des Vorstands auf vier Jahre verlängert wird und aller zwei Jahre Delegiertenversammlungen anberaumt werden. Diese größere Zeitspanne veringert die finanziellen Lasten der Mitgliedsvereine. Die Satzungsänderungen erfolgten einstimmig.
Begeistert war die Hoyerswerdaer Abordnung von dem im Sommer im Leipziger Zoo eröffneten Gondwanaland. Über eine Million Besucher haben sich bereits über Flora und Fauna des Regenwaldes informiert. Die Mitglieder befassten sich in der Tagung unter anderem auch mit der Rolle des in inzwischen vom Leipziger Zoodirektor Jörg Junhold geführten Weltverbandes der Zoos und Aquarien im globalen Artenschutz, werteten eine Fragebogenaktion zur Arbeit in den Fördervereinen aus und erfuhren mehr über ein Projekt des Tierparks Stralsund, Zootiere für Therapien einzusetzen.
Übrigens, wer das Artenschutzprogramm der GDZ und auch den Verein der Zoofreunde unterstützen möchte, der kann das mit dem Kauf einer Postkarte, die auch an der Hoyerswerdaer Zookasse für einen Euro zu bekommen ist. 50 Cent davon fließen in ein Artenschutzprojekt der GDZ, die anderen 50 Cent in ein Vorhaben des Vereins. Auf der Karte abgebildet ist diesmal eine Goldkatze, die seit 2008 auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten steht.
Bei der Delegiertenversammlung in Leipzig waren 33 Vereine mit rund 100 ehrenamtlichen Zooförderern vertreten. Das ist ein neuer Teilnahmerekord in der Geschichte der Gemeinschaft Deutscher Zooförderer. In der GDZ arbeiten 52 Interessengemeinschaften mit.
Resolution verabschiedet
Am Samstag, 24.April 2010, fand in Duisburg die jährliche Delegiertenversammlung der GDZ, dem Dachverband der Zoofördervereine in Deutschland, statt. Der GDZ gehören 50 Mitgliedsvereine aus der gesamten Bundesrepublik an, die ihrerseits über 65 000 Mitglieder repräsentieren. Anlässlich der Tagung wurde eine Resolution zur Unterstützung der wissenschaftlich geführten Delphinarien in Deutschland verabschiedet. Hier der Wortlaut:
"Die Gemeinschaft Deutscher Zooförderer - GDZ - vertritt 50 Fördervereine Zoologischer Gärten aus ganz Deutschland mit rund 65 000 Einzelmitgliedern. Die GDZ und ihre Mitglieder sehen in den Zoologischen Gärten mit ihren erfolgreichen Zuchtbemühungen, Forschungsarbeiten sowie Umweltschutz- und Arterhaltungsprojekten unverzichtbare Mitstreiter im Naturschutz zur Bewahrung der globalen Biodiversität. Die wissenschaftlich geleiteten Zoologischen Gärten Deutschlands verzeichnen alljährlich mehr als 30 Millionen Besucher. Inspiration durch hautnahe Tiereriebnisse im Zoo ist ein bedeutender Weg, die Menschen für den Natur- und Artenschutz zu sensibilisieren. Somit leisten die Zoologischen Gärten einen wesentlichen Beitrag zur Implementierung und Vertiefung des Naturschutz- und Artenschutzgedankens in der breiten Bevölkerung.
Seit den 1960er Jahren gehört auch die Delfinhaltung in Delfinarien zum festen Bestandteil der deutschen Zoowelt. Neben der erfolgreichen Haltung und Zucht der Delfine besteht eine der wichtigsten Aufgaben der wissenschaftlich geleiteten Delfinarien in der Aufklärung der Bevölkerung über die Gefährdung der Wale und Delfine in ihrem natürlichen Lebensraum, hervorgerufen u.a. durch die Verschmutzung der Weltmeere, durch den Beifang cler Fischereiindustrie und durch Treibjagden. Hierbei arbeiten die Delfinarien eng mit Artenschutzorganisationen, wie z.B. Yaqu Pacha e.V., zusammen, mit dem ausdrücklichen Ziel, in-situ Artenschutzaktivitäten, d.h. Artenschutzmaßnahmen in den Ursprungsgebieten der Wale, Delfine und anderer Meeressäugetiere, zu fördern. Die GDZ setzt sich nachdrücklich dafür ein, dass die wissenschaftlich geführten Delfinarien ihre wertvolle Haltung, Zucht und Forschung sowie pädagogische Arbeit fortsetzen. Viele in den Delfinarien gewonnenen Forschungsergebnisse, die so in freier Wildbahn nicht hätten erzielt werden können, haben zu einem besseren Verständnis über die Biologie der Delfine und zu einem besseren Schutz der Tiere in den Weltmeeren geführt. Nur wenn bekannt ist, wie Delfine leben und welche Anforderungen sie an ihren Lebensraum haben, können entsprechende Schutzmaßnahmen im Freiland umgesetzt werden. Zahlreiche Naturschutz- und Arterhaltungsprojekte für Wale, Delfine und andere Meeressäugetiere werden durch die deutschen Zoos und ihre Delfinarien maßgeblich gefördert.
Die Arbeit der Delfinarien kann langfristig nur erfolgreich sein, wenn gesunde und genetisch intakte Delfinpopulationen erhalten bleiben. Durch eine enge Koordination der Zuchtprogramme werden einerseits eine genetische Vielfalt und ein optimaler Genpool der jeweiligen Tierart sichergestellt und andererseits die sozialen Belange der Tiere berücksichtigt. Die GDZ ruft die verantwortlichen Politiker und Politikerinnen auf, die Rahmenbedingungen für die Delfinarien weiter zu fördern, so dass eine Fortsetzung der wertvollen Artenschutz-, Bildungs- und Forschungsarbeit möglich ist. Insbesondere sind alle Politiker und Politikerinnen aufgefordert, falsche Behauptungen von Tierhaltungsgegnern zur Delfinhaltung kritisch zu hinterfragen und einer wissenschaftlich basierten Prüfung zu unterziehen. Auch sind die politischen Vertreter aufgefordert, gemeinsam mit den Zoologischen Gärten für den Erhalt und die weitere Erforschung der Wale und Delfine einzutreten, mit einer Unterstützung der Arbeit sowohl in den wissenschaftlich geleiteten Delfinarien als auch im Freiland. Durch ein gemeinsames starkes Auftreten können Delfinarien weiterhin einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Wale und Delfine für die Nachwelt zu bewahren." (Duisburg, 24. April 2010)
Zooförderer in Berlin
Den Erfahrungsaustausch pflegen, um dadurch schneller und effektiver Ziele im Artenschutz zu erreichen und die Arbeit in den Fördervereinen voranzubringen, diesen Grundsatz verfolgen die Europäischen Zooförderer. Und diesem Anliegen diente auch die 12. Tagung der Gemeinschaft vom 26. bis zum 29. März in der Hauptstadt Berlin. Auf Einladung der Fördergemeinschaft von Tierpark und Zoo Berlin nahmen daran Vertreter von rund 30 zoologischen Einrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda wurde vom Vorsitzenden Thomas Gröbe und dem Vorstandsmitglied Frank Grommisch vertreten.
Die Gastgeber boten den Teilnehmern ein überaus umfangreiches Programm, in dem sowohl die Möglichkeit bestand, bei Vortragsveranstaltungen Erfahrungsberichte aus verschiedenen Blickwinkeln zu hören, als auch sich in der Praxis ein Bild von der Arbeit der Freunde der Hauptstadtzoos zu verschaffen. Exkursionen führten in den Tierpark, den Zoo und in das Aquarium.
Dr. Bernhard Blaszkiewitz, Direktor von Tierpark und Zoo Berlin, unterstrich die besondere Verantwortung der zoologischen Einrichtungen für den Artenschutz. Zoos würden zunehmend vom Konsumenten zum Produzenten, da immer weniger Tiere aus freier Wildbahn für Zoos zur Verfügung stehen. Die Zucht über Generationen bezeichnete Bernhard Blaskiewitz als einen wesentlichen Beitrag zur Arterhaltung. Zu den aktuellen Diskussionen um die Klimaerwärmung und dessen Auswirkungen auf das Leben der Eisbären stellte er fest, dass die Wilddieberei den Bestand der Eisbären viel stärker gefährde.
Dr. Gisela von Hegel, Direktorin vom Zoo Karlsruhe, Vorsitzende vom Verband Deutscher Zoodirektoren und Präsidentin des Europäischen Zooärzteverbandes, wandte sich neben anderem den Haltungsbedingungen in den Zoos zu. Es werde zunehmend besser verstanden, naturnahe Gehege zu bauen, die höchsten Ansprüchen genügen, stellte sie fest. Das bedeute unter anderem, dass die Gehege strukturiert sind, die Tiere in sozialen Gruppenverbänden gehalten werden und die Fütterung und Pflege den jeweiligen Bedingungen besser angepasst werden kann. Da neue Anlagen großzügiger gestaltet werden, habe das Auswirkungen auf die Artenvielfalt in Zoos. In Karlsruhe sei die Artenzahl um etwa ein Drittel gesunken, da der Platz nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Das führe auch zu einem Spannungsverhältnis. Zum einen erwarten die Besucher, dass die Tiere während der Öffnungszeiten zu 100 Prozent präsent sind, zum anderen müssen den Tieren Rückzugsräume zur Verfügung stehen. Zudem werde der Umgang mit gefährlichen Tieren von Besuchern nicht selten unterschätzt.
Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland, sprach sich dafür aus, den Verlust der biologischen Vielfalt auf der Welt mehr in den Mittelpunkt zu stellen als ökonomische Bedingungen. Klima- und Naturschutz müssten als eine Einheit gesehen werden. Olaf Tschimpke plädierte für eine engere Zusammenarbeit von Nabu und Zooförderern. Zudem schlug er vor, dass 30 Prozent des Geldes, das über den Emissionshandel eingenommen wird, für den Naturschutz eingesetzt wird, national wie international.
Dieter Rollepatz, Präsident des Verbandes Deutscher Zooförderer (GDZ), informierte über eine neue Artenschutzaktion. Vorgesehen ist, über den Verkauf von Postkarten, jetzt mit dem Bild eines vom Aussterben bedrohten Schneeleoparden, Geld für Artenschutz-Projekte in den Mitgliedszoos, aber auch der GDZ einzunehmen. Auch der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda erklärte sich bereit, dieses Vorhaben zu unterstützen.
Große Beachtung fanden die Ausführungen von Regina Hanke von der Lindgrün GmbH, die am Beispiel der Freunde der Hauptstadtzoos vermittelte, zu welchen Erfolgen ein konsequentes Werbekonzept führen kann. Sie referierte zum Thema „Kann ein Förderverein eine Marke sein?“ Sie sprach sich dafür aus, mit klaren Botschaften für sich zu werben.
Außerdem sprachen Dompropst Dr. Stefan Dybowski zu „Artenschutz aus der Schöpfungsgeschichte“, Thomas Ziolko, Vorsitzender der Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoo Berlin, zur „Aquisition von Ehrenamtlichen“ und Gabriele Thöne, kaufmännischer Vorstand der Zoo Berlin AG und kaufmännische Geschäftsführerin der Tierpark Berlin GmbH, zum „Ehrenamt - Eine Bereicherung für zoologische Einrichtungen“.
Von den Teilnehmern gab es viel Lob für die Freunde der Hauptstadtzoos, die diese Tagung der Europäischen Zooförderer mit großem Einsatz organisiert hatten. So war es ihnen gelungen, für die Begrüßung im Säulensaal des Roten Rathauses Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher und Finanz-Staatssekretärin Iris Spranger als Redner zu gewinnen. Im Schloss Friedrichsfelde wurden die Europäischen Zooförderer von der Lichtenberger Bürgermeisterin Christina Emmrich und der Bundestagsabgeordneten Gesine Lötzsch empfangen.
Die nächste Tagung der Europäischen Zooförderer ist im Herbst 2010 in Wien geplant. Der Verband der Deutschen Zooförderer kommt im April 2010 in Duisburg zusammen.
Für ihre Gäste hatten die Berliner auch einen Besuch im Reichstag organisiert.
Jahrestagung 2008 in Schwerin
Der Verein der Zoofreunde wurde bei der Jahrestagung der Gesellschaft Deutscher Zooförderer (GDZ) vom 30. Mai bis 1. Juni 2008 in Schwerin von Vorstandsmitglied Frank Grommisch vertreten. Die Gastgeber, die Freunde des Schweriner Zoos, hatten ein perfektes Treffen organisiert. Ihnen war es auch gelungen, für die Eröffnungsveranstaltung Landwirtschaftsminister Till Backhaus zu gewinnen. Er würdigte die Leistungen der Zoo-Vereine.
Die Beratung in der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern war eine bedeutsame, da es im Vorstand der Gesellschaft gravierende Änderungen gab. Die GDZ wird jetzt von Dieter Rollepatz aus Neuwied geführt. Er trat die Nachfolge des Leipzigers Siegfried Stauche an, der aus Altersgründen nicht mehr für das Amt des Präsidenten kandidierte. 1. Vizepräsident ist weiterhin Klaus Kohlmann (Nürnberg). Zudem gehören dem Vorstand an: als 2. Vizepräsident Ralf Leidel aus Dresden, als Schatzmeister Bruno Hensel aus Wuppertal, als Schriftführer Thomas Ziolko aus Berlin und als Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit Lothar Teichmann aus Heidelberg. Ausgeschieden sind auch Dr. Kraft Engel (Duisburg) und Jürgen Hieber (Erfurt).
Siegfried Stauche wurde aufgrund seiner Verdienste zum Ehrenpräsidenten gewählt. Gedankt wurde ihm auch von den Hoyerswerdaern, denen er über Jahre mit Rat zur Seite stand. Für Fragen hatte er jederzeit ein offenes Ohr und engagierte sich, wenn es galt, Probleme zu bewältigen.
In Schwerin gewählt (von links nach rechts): Bruno Hensel, Klaus Kohlmann, Thomas Ziolko, Gerhard Blumer (Kassenprüfer), Ehrenpräsident Siegfried Stauche, Dieter Rollepatz, Ralf Leidel und Lothar Teichmann.
Eine Resolution verabschiedet
Während der Tagung der Gemeinschaft Deutscher Zooförderer in Schwerin wurde über eine Resolution zum Schutz des Tanoe Swamp Forest an der Elfenbeinküste, Westafrika, beraten.
Der Inhalt: "Die Gemeinschaft Deutscher Zooförderer e.V. - GDZ - vertritt 49 Mitgliedsvereine mit mehr als 60 000 Einzelmitgliedern aus Deutschland.
Eines der wertvollsten Waldgebiete Afrikas – der Tanoe-Regenwald an der östlichen Elfeinbeinküste steht kurz vor der Abholzung. Dort agiert auch das von der GDZ unterstützte Artenschutzprojekt WAPCA. Ende Februar 2008 begann die Firma PALMCI den dortigen Regenwald zu fällen, um ihn in eine Palmölplantage zu verwandeln. Die etwa 6.000 ha, die der Wald von Tanoe umfasst, bieten derzeit noch Lebensraum für global bedeutende Bestände von mehreren kritisch bedrohten Primatenarten wie den bereits 2001 ausgerottet geglaubten Miss Waldrons Rotcolobus, die Rolowy-Meerkatze und die Weißscheitelmangabe. Neben diesen bedrohten Tieren gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Lebewesen, die dort Heimat finden.
Die Gemeinschaft Deutscher Zooförderer e.V. ist besorgt über den Verlust der einzigartigen biologischen Vielfalt des Tanoe Swamps Forest und dem Schicksal der menschlichen Gemeinschaften, die direkt oder indirekt mit dem Wald verknüpft sind.
Wir bitten die Behörden der Elfenbeinküste dringend, die Bewahrung des Tanoe Swamps Forest als höchste Dringlichkeit zu betrachten und fordern • die sofortige Einstellung aller Arbeiten, die die Unversehrtheit des Waldes und seiner Bewohner gefährdet • dem Tanoe Swamps Forest kurzfristig einen offiziellen Schutzstatus zu geben."
Die Resolution wurde am 31. Mai 2008 einstimmig beschlossen.