Neuigkeiten aus Verein und Zoo
Sonnenblumen für Jubilar
13. August 2023: Am 12. August beging Dr. Werner Jorga seinen 80. Geburtstag, einen Tag später wurde im kleinen Kreis der Familie und der Freunde gefeiert. Gern gesehener Gratulant war Karsten Bormann, der Vorsitzende des Vereins der Zoofreunde. „Auch, wenn es ruhig um Dr. Jorga geworden ist, ist es für mich und damit für den Verein selbstverständlich, zu seinem Ehrentag zu gratulieren“, sagt er.
Von 1984 bis 2008 stand Dr. Werner Jorga als das Synonym für den Hoyerswerdaer Zoo. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass aus dem einstigen Tierpark unser Zoo wurde. Die entsprechende Urkunde gab es zu Pfingsten des Jahres 1994. Dieser Ernennung war viel, vor allem wissenschaftliche, Arbeit von Dr. Werner Jorga vorausgegangen. Er hatte im Zoo nicht nur die Arbeit seiner Vorgänger, des Begründers Günter Peters und des nachfolgenden Direktors Dr. Hans-Dieter Hohmann, fortgeführt. Die Ernennung zum Zoo war zugleich auch Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit der vielen Freiwilligen, die in den Jahren nach 1957 in zahllosen Arbeitseinsätzen, ehrenamtlich und unentgeltlich, den Tierpark und heutigen Zoo erschaffen hatten. 24 Jahre lang war Dr. Werner Jorga Leiter und Gesicht der Einrichtung.
Geboren wurde er 1943 in Pethau bei Zittau, in Neusalza-Spremberg wuchs er auf. Schon früh hatte er, unterstützt vom Vater, seine Liebe zur Natur, vor allem zur Tierwelt, entdeckt. Und ebenfalls schon früh zeigte sich sein Ehrgeiz. Im Jahr 1957 hatte sich der damals 13-jährige Werner Jorga aus der DDR in einem Brief an Professor Bernhard Grzimek, den weltbekannten Direktor des Zoos Frankfurt am Main, gewandt. Er wollte den Frankfurter Zoo kennenlernen, hatte er ihm geschrieben. Unterstützt vom "Hilfswerk Berlin" wurde Werner dieser Wunsch erfüllt. Der Anfang einer Karriere war gemacht.
Später erlernte Werner Jorga den Beruf des Tierpflegers, absolvierte Praktika im Cottbuser Zoo, studierte an der Humboldt-Uni in Berlin, wurde Diplom-Biologe und arbeitete im Tierpark in Erfurt. Die weitere berufliche Laufbahn führte ihn nach Bad Liebenwerda und in den Cottbuser Zoo. 1984 Hoyerswerda kam er nach Hoyerswerda, der Tierpark brauchte einen neuen Leiter – und Dr. Werner Jorga eine neue berufliche Herausforderung.
Er kann in den kommenden Jahren auf beeindruckende Zuchterfolge verweisen, er macht sich und damit Hoyerswerda mit Publikationen einen Namen. Gemeinsam mit späteren Schulleiterin des Lessing-Gymnasiums, Ortrun Böhme, wird die Zooschule gegründet. Die Stadtkinder sollen hier an die Tierkunde herangeführt werden. Die Einrichtung gibt es noch immer. Besucher aus Nah und Fern kommen in den Hoyerswerdaer Zoo, bei gutem Wetter zeugen lange Warteschlangen von der Beliebtheit der Einrichtung. Familien mit Kindern bestaunen das Tropenhaus, die Riesenschlangen, die Krokodile, die riesigen Galapagos-Schildkröten, die Bären und natürlich die Löwen.
Ab 1991 gibt es eine enge Zusammenarbeit mit neu gegründeten Verein der Tiergartenfreunde Hoyerswerda. Die Mitglieder leisten praktische Arbeit und sammeln Spendengelder in unglaublicher Höhe. Das brachte Spielraum für die Weiterentwicklung des Zoos und ermöglichte Freiräume für wissenschaftliche Arbeit in der Einrichtung. Für die Ergebnisse seiner Fischotter-Forschung wurde Dr. Werner Jorga im Jahr 1999 der "Heinz-Sielmann-Ehrenpreis" verliehen.
Im Jahr 2008 ging Dr. Werner Jorga in den Ruhestand. Es wurde ruhiger um ihn, gesundheitlich geht es ihm nicht mehr so gut. Vergessen ist er jedoch nicht. Die nächsten Gratulanten kommen und damit sicher Zeit für Erinnerungen und Gespräche.
Schneeflöckchen komplettiert Gruppe
7. Juni 2023: Die weiße Bennett-Känguru-Dame Schneeflöckchen erweitert die Känguru-Gruppe im Zoo Hoyerswerda auf insgesamt sieben Tiere. Mit ihr zusammen bewohnen jetzt ein Känguru-Bock, drei Känguru-Weibchen und zwei Jungtiere die begehbare Gemeinschaftsanlage mit der zahmen Emu-Dame Hilde.
Bereits Anfang Mai kam das einjährige Känguruweibchen aus dem Zoo Tábor in Tschechien ins Lausitzer Seenland. Nach einer Eingewöhnungszeit für das Weibchen und die Hoyerswerdschen Zoobewohner ist es jetzt zu sehen.
„Schneeflöckchen ist gut in unserer Gruppe angekommen und hat sich auf Anhieb mit den anderen verstanden. Auch Hilde hat sich schon an die besondere Mitbewohnerin gewöhnt“, erzählt Tierpflegerin Sabrina Hepp. Keine Selbstverständlichkeit, denn mit seinem schneeweißen Fell ist das Bennett-Känguru recht auffällig und für die übrigen Kängurus des Zoos und für Emu-Dame Hilde ein ungewöhnlicher Anblick.
Albinismus ist im Tierreich ein seltenes Phänomen, bei dem den Betroffenen die Farbpigmente fehlen. Durch ihre Auffälligkeit sind sie häufig Ziel potenzieller Räuber. Auf der Insel Bruny Island im Süden Tasmanien gibt es das größte Vorkommen einer weißen Bennett-Känguru-Population. Geschätzt wird ihre Anzahl auf 200 Tiere. Auf der Insel haben Kängurus keine Fressfeinde und so kann die Mutation von Generation zu Generation weitergeben werden.
Tag der Zooförderer
29. Mai 2023: An diesem Pfingstmontag wird der sechste Internationale Tag der Zooförderer begangen. Damit wird auf das Engagement der Ehrenamtlichen aufmerksam gemacht, die sich in vielen Stunden Ihrer Freizeit für die zoologischen Einrichtungen einsetzen, sie nach Kräften unterstützen und mithelfen, dass ihren Beitrag für Artenschutz, Naturschutz und Bildung leisten können.
Dafür tritt auch der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda ein. Bereits seit 1991 unterstützt er das Erholungsgebiet Nummer eins in der Stadt Hoyerswerda. Mit seiner Hilfe konnten viele Projekte verwirklicht werden. Erinnert sei an dieser Stelle an die großzügige Anlage für die Braunbären und an das ansprechende Leoparden-Gehege.
Das geschah durch finanzielle und auch durch materielle Hilfe. Und der Verein möchte dem Zoo auch in den folgenden Jahren zur Seite stehen. Große Veränderungen sind geplant. Der Zoo wird größer werden.
Wenn auch Sie sich nicht allein an dem Geschaffenen im Zoo freuen, sondern selbst einen Beitrag leisten möchten, dann sind Sie jederzeit im Verein der Zoofreunde Hoyerswerda willkommen. Mehr erfahren Sie auf der Internetseite www.zoofreunde-hoyerswerda.de
Der Gemeinschaft der Zooförderer, dem Dachverband der Fördervereine von Zoos, gehören 67 Vereine an, darunter auch der Hoyerswerdaer.
Unterstützen Sie den Verein der Zoofreunde Hoyerswerda. Wir freuen uns.
Premiere: Stadtkindertag und Markt gemeinsam
Einmal im Jahr steht im Zoo Hoyerswerda der Spielspaß im Fokus. Beim Stadtkindertag verwandeln sich das Tierreich an diesem Sonntag, 4. Juni, in den größten Spielplatz der Region. Von 10 bis 18 Uhr gibt es auf dem sechs Hektar großen Areal riesig viel zu erleben. In diesem Jahr allerdings mit einer Neuerung: Parallel findet zum ersten Mal der Markt der Möglichkeiten zeitgleich in Schloss & Zoo Hoyerswerda statt. Den Besucher*innen wird neben dem gewohnten Spiel- und Tobespaß an diesem Tag auch das vielfältige Vereins- und Akteursleben der Stadt und der Region geboten. Mehr als 35 Institutionen, Vereine und Akteure aus und um Hoyerswerda präsentieren ihre Angebote und laden zum Mitmachen ein.
Für alle Mutigen und Abenteuerlustigen stehen an diesem Tag tierische Hüpfburgen, eine Riesenkugel-Hindernisbahn, eine neun Meter hohe Riesenrutsche, eine Kletterwand und ein Reiterhof mit Plüschpferden bereit. Außerdem zaubert ein Seifenblasenkünstler bunt schimmernde Kunstwerke. Es gibt Airbrush-Tattoos und verschiedene Bastelangebote. Für die ganz Kleinen steht beim Stadtkindertag ein Bereich mit Hüpftieren, Mini-Hüpf-Schildkröte und einem Holzspielplatz rund ums Thema Zoo zur Verfügung.
Vom Schloss bis zur alten Trampeltieranlage erstreckt sich mit über 35 Vereinen und Akteuren/Institutionen der Stadt und der Region der Markt der Möglichkeiten: Vielfalt zum Erfahren, Anfassen und Erleben. Der Hoyerswerdaer Karneval Club Gelb Blau 1997 e.V. bietet zum Beispiel neben Kinderanimation auch Kinderschminken und Haare flechten an. Seine Torschussfähigkeiten kann man mit dem Karate-Do e.V. am Floorballtor testen. Mit der Initiative Mitmachstadt Hoy können insektenfreundliche Blühmischungen zusammengestellt und beim Lauftreff Lausitz e.V. kann ein Mini-mit-mach-Marathon absolviert werden.
So bunt, groß und verspielt ist der Stadtkindertag auch dank des breiten Engagements durch zahlreiche Partner: Die Verkehrswacht ist mit einem Fahrradparcours im Zoo vertreten. Die LebensRäume Hoyerswerda stellen eine Hüpfburg zur Verfügung und mit dem Ingenieurbüro Natur und Bildung kann gebastelt werden. Sportlich wird es mit dem Sportclub Hoyerswerda.
Außerdem wird der Stadtkindertag von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, der Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda, Hebezeuge & Fahrzeughydraulik Grohmann, dem Fuhrbetrieb Lesche und vom Verein der Zoofreunde unterstützt.
Stadtkindertag und Markt der Möglichkeiten
Wo: Zoo & Schloss Hoyerswerda
Wann: 4. Juni von 10 bis 18 Uhr
Eintritt: Kinder 5 Euro / Erwachsene 9,90 Euro/ Familien ab 19 Euro
Nachfalterleuchten im Zoo Hoyerswerda
28. Mai 2023: Zu einer besonderen Nachtveranstaltung luden der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda e.V. und der Zoo Hoyerswerda zu 22 Uhr ein. Bei der nächtlichen Sonderveranstaltung wurde die faszinierende Welt der Nachtfalter "beleuchtet“.
Zoopädagogin Silke Kühn und die beiden Falter-Experten Fabian und Thiemo Karwinkel sorgten mittels UV- Licht und weißem Spanntuch dafür, dass die Interessierten Insekten der Nacht genauer unter die Lupe nehmen konnten. Zudem gab es natürlich Erläuterungen zu dem Nachtleben der Insekten.
Zahlreiche Interessierte hatten sich den Abend des Pfingstsonntag dick im Kalender angestrichen. Grund: Erstmalig war vom Verein der Zoofreunde und dem Zoo zum nächtlichen Insektenleuchten in den Zoo geladen worden. Die Idee dazu hatte Georg Karwinkel vom Vorstand des Zoovereins. Er konnte seine Söhne, beide studierte Biologen, für das Vorhaben gewinnen. Sie waren extra für diesen Abend aus dem Münsterland nach Hoyerswerda gereist. Silke Kühn, Zoopädagogin der Zooschule, hatte die Idee begeistert aufgegriffen, sie hatte für den Abend Plätze zum Mikroskopieren eingerichtet, die vor allem von den jungen Besuchern mit großem Interesse genutzt wurden.
Die beiden Falter-Experten Fabian und Thiemo Karwinkel hatten neben ihrem fundierten Fachwissen eine Menge Equipment mitgebracht: UV- Licht- Lampen, weiße Netze und Tücher weckten sofort das Forscher- und Entdeckerinteresse der Besucher und lockten die Insekten genau dorthin, wo man sie, ausgerüstet mit Taschenlampen und UV-Brillen, ganz genau unter die Lupe nehmen konnte.
Erstaunliches wurde sichtbar und noch erstaunlicher waren die Namen der kleinen Flug- und Krabbeltiere: Da war die Rede von Eulen, Zünslern, Wicklern, Sackträgern und Ausrufezeichen. Die Eintagsfliege, so hörten viele mit großem Erstaunen, ist keineswegs dieses kleine Wesen, das in der Küche oft und lästig um das Obst herum schwirrt. Eintagsfliegen sind ein beträchtliches Stück größer. Den größeren Teil ihres Lebens verbringen sie als Larven im Wasser, fliegend überleben sie nur kurze Zeit - und ihre Flügel schillern in zartesten Farben. Vor allem die Kinder kamen aus dem Staunen kaum heraus: Motten und Falter in großer Zahl hatten sich eingefunden - und die beiden Biologen kannten sie alle mit Namen. Für die ganz kleinen Exemplare wurde für weitere Erklärungen Fotos vom Laptop zu Hilfe genommen.
Schnell waren zwei äußerst interessante Stunden vergangen. Die über 30 Gäste zeigten sich sehr angetan vom nächtlichen Zoobesuch und den Tieren, die nicht hinter Käfigen oder Volieren gehalten werden.
Weltweit sind 40 Prozent der Insekten vom Aussterben bedroht. Vor allem durch Monokulturen, durch Lichtverschmutzung und den Einsatz von Herbiziden und Düngemitteln ist die Biomasse in den vergangenen Jahren um über 70 Prozent zurückgegangen. Dabei sind Insekten äußerst wichtig für die Bestäubung von Blüten, die Beseitigung von Pflanzenresten und natürlich in der Nahrungskette.
Also, wenn es jetzt im Sommer vor allem abends jetzt wieder kribbelt, fliegt und brummt: Nicht draufhauen! Das lernt man nachts im Zoo.
Nachwuchs bei den Erdmännchen
28. April 2023: Königin Heidi und ihre Erdmännchen-Familie haben Nachwuchs bekommen. Ende Februar wurden die Jungtiere geboren. Jetzt zeigen sich die Drei auch schon gern den Besucherinnen und Besuchern.
Gut behütet von Mutter, Vater, Onkel und Geschwistern erkundet der Nachwuchs in typischer Jungtiermanier die Anlage.
Derzeitige Lieblingsbeschäftigungen sind neben Schlafen und Fressen, vor allem Toben und die Großen imitieren. Die kleinen Erdmännchen versuchen sich schon als gewissenhafte Wächter und graben fleißig nach Insekten.
Damit ist die Erdmännchengruppe auf acht Familienmitglieder angewachsen. Noch ist nicht klar, welches Geschlecht die Jungtiere haben. Das wird aber bei der nächsten routinemäßigen Tierarztkontrolle festgestellt.
Normalerweise verlassen die Kleinen den sicheren Bau nach circa vier Wochen. Doch die Geburt der drei Erdmännchen-Babys war besonders: Sie wurden im Innenbereich der Anlage geboren. Grund dafür war die medizinische Behandlung eines erwachsenen Tieres. Damit das Erdmännchen nicht von der Gruppe separiert werden musste, wurden alle Tiere der Gruppe nach innen geholt. Kurz bevor die Behandlung abgeschlossen war, bekam Königin Heidi früher als erwartet Nachwuchs. „Das war für uns auch das erste Mal, dass wir das so nah miterlebt haben. Normalerweise können wir einen ersten Blick auch erst auf die Jungtiere werfen, wenn die Besucher*innen sie sehen“, sagt Heidi Sladek, Tierpflegerin im Zoo Hoyerswerda.
Aufgrund der langanhaltenden frostigen Nächte konnte die Familie mit dem Nachwuchs nicht auf ihre Außenanlage. „Wenn die Erdmännchen ihre Schlafhöhlen nicht mit ihrer Körperwärme warmhalten können, kühlen sie sehr schnell aus. Für die Jungtiere wäre es einfach zu kalt gewesen“, erklärt sie weiter. Trotz der ungewohnten Wurfhöhle haben sich Königin Heidi und ihre Familienbande vorbildlich um die Kleinen gekümmert. Jetzt war der Nachwuchs groß genug und das Wetter Ende voriger Woche endlich optimal.
Flauschiger Baumstachler und 15 Felsenhörnchen
25. April 2023: Ein putziger Stachler macht jetzt die Anlage der Baumstachler im Zoo Hoyerswerda unsicher. Am 6. April wurde der Nachwuchs geboren. Bei den Felsenhörnchen des Zoos gibt es derzeit gleich 15 Jungtiere.
Baumstachler-Nachwuchs
Gerade einmal 25 Zentimeter lang ist die kleine Dame und macht ihrem Namen schon alle Ehre. Auch wenn sie wie ein kleiner Flauscheball mit Knubbelnase aussieht, ist sie ganz schön stachelig, denn die Stacheln hat der Nachwuchs schon von Geburt an. Ihre ersten Klettertouren wagt sie bereits in sicherer Nähe zu ihrem Baumstamm. Die meiste Zeit erkundet der Nachwuchs die Anlage schon allein und ist ziemlich selbstständig unterwegs, typisch für die Art.
Mutter Catori säugt das Jungtier mehrmals täglich und Vater Milo hält sich aus der Aufzucht komplett raus. Geschlafen wird dann aber trotzdem gemeinsam in einer Baumhöhle. Es ist bereits das dritte Jungtier des Baumstachlerpärchens im Zoo Hoyerswerda.
Große Kinderstube bei Felsenhörnchen
Bei den Pater David-Felsenhörnchen sind seit Anfang Februar insgesamt 15 Jungtiere geboren worden. Der Nachwuchs stammt von sechs Müttern des Familienverbandes und verbringt die meiste Zeit in den sicheren Nestern der einzelnen Höhlen. Sie werden nackt und blind geboren, im Gegensatz zu den Baumstachlern, die schon richtige kleine Stachler im Miniaturformat sind. Die Anzahl der Jungtiere der einzelnen Würfe variiert. Mal sind es nur ein und ein anderes Mal gleich drei Jungtiere pro Wurf. Ob ein Männchen der Vater aller ist oder sich jeweils ein Pärchen zusammengefunden hat, lässt sich nicht genau sagen. Eines ist sicher: In der Anlage der Felsenhörnchen wird bald eine Menge Action sein.
Kräftig ins Zeug gelegt
1. April 2023: Auch wenn der 1. April als Termin gewählt war, so kamen doch viele Freiwillige, Mitglieder des Vereins der Zoofreunde Hoyerswerda und Freunde des Zoos, um den Frühjahrsputz durchzuführen. Karsten Bormann, Vorsitzender des Vereins der Zoofreunde Hoyerswerda, und Eugène Bruins, Zoologischer Leiter, freuten sich über 35 fleißige Helferinnen und Helfer. Arbeit gab es genügend.
Die große Zoowiese war zu harken, der Graben bei den Rappenantilopen zu säubern, die Absperrung an der Kamelanlage zu streichen, das Umfeld der Leoparden-Anlage zu bepflanzen und das einstige Wohnhaus auf dem Wirtschaftshof auszuräumen. Das und noch ein bisschen mehr wurde geschafft, so dass Eugène Bruins am Ende feststellen konnte, dass 35 Leute anwesend waren, die aber wie 70 Personen gearbeitet hätten. Für alle gab es große Anerkennung für die Leistungen an dem Sonnabendvormittag.
Der Frühjahrsputz fand im Zoo-Restaurant "Sambesi" seinen Abschluss bei einem Imbiss. Dabei war die Freude groß über das Geschaffte. Besucher des Zoos, ob zu Ostern oder in den Tagen davor und danach, können sich ansehen, was sich verändert hat und haben hoffentlich ihre Freude daran.
Osterführung im Zoo Hoyerswerda
30. März 2023: Am Karfreitag, 7. April, lädt der Zoo Hoyerswerda wieder zum Osterspaziergang in den österlich dekorierten Zoo ein. Bei den kommentierten Führungen um 10 und 14 Uhr haben die Besucher die Möglichkeit, allerhand Neues über den Zoo Hoyerswerda zu erfahren.
Der erste Nachwuchs zeigt sich auch schon ab und zu. So strecken kleine Bennett-Kängurus neugierig ihre Köpfchen aus den Beuteln der Mütter. Die Jungtiere bei den Totenkopfaffen und auch der sechs Monate alte Springtamarin-Nachwuchs erkunden mittlerweile selbstständig und voller Elan ihre Anlagen. Natürlich gibt es auch die ein oder andere Geschichte zu den Zoobewohnern. Denn wer möchte nicht gern wissen, was die Bärenbrüder Björn und Bengt auf ihrer Anlage zu Ostern treiben? Oder ob Faultiere gerne Ostereier mögen? Und welches Tier legt überhaupt Eier und warum? Antworten auf diese und andere Fragen erhalten die Besucher bei den geführten Rundgängen am Karfreitag im Zoo Hoyerswerda.
Osterspaziergang im Zoo Hoyerswerda.
Start: 10:00 Uhr und 14:00 Uhr
Eintritt: Erwachsener 9,90 €, Kind 5 €, Familien ab 19 €
Treffpunkt: Vor der Tropenhalle
Zoo Hoyerswerda trauert um Rosi
20. März 2023: Der Zoo Hoyerswerda betrauert den Verlust des Hyazinthara-Weibchens Rosi. Völlig überraschend und ohne vorherige Anzeichen zeigte sich die Papageien-Dame am Freitagmorgen sehr schwach und ohne Appetit. Nach Rücksprache mit Tierärzten wurden umgehend medizinische Maßnahmen eingeleitet und ein Spezialmedikament bestellt. Doch noch in der Nacht zum Samstag verstarb das Hyazinthara-Weibchen vermutlich an einer Pilzinfektion der Lunge.
Um die Todesursache eindeutig zur klären, wurde die Papageien-Dame heute sofort an die Landesuntersuchungsanstalt in Dresden übergeben.
„Wir sind geschockt und können das Ganze noch nicht begreifen. Alle Kollegen*innen des Reviers hatten eine innige Beziehung zu Rosi. Am Donnerstag war alles in Ordnung und am Samstag fand mein Kollege sie morgens tot im Stall liegend,“ teilt Tierpflegerin Carolin Adler bestürzt mit. „Seit Freitag überwachen wir den Gesundheitszustand von Rosis Partner Rambo genau,“ führt sie weiter aus.
Seit siebzehn Jahren hält der Zoo Hoyerswerda das Hyazinthara-Pärchen Rosi und Rambo. Im vergangenen Jahr gab es erstmals Nachwuchs. Das Jungtier verließ erst vor kurzem den Zoo Hoyerswerda und ist jetzt in Aralandia im Zoo Wuppertal. „Wir werden nun für Rambo nach einer neuen geeigneten Partnerin zur Vergesellschaftung suchen, um die Zeit des Alleinseins so kurz wie möglich zu halten,“ erklärt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter Zoo Hoyerswerda.
Klettern wie die Gibbons
17. Februar 2023: Kinder können im Zoo Hoyerswerda klettern, hangeln und balancieren wie die Gibbons. Mit einem weiteren Spielplatz im Zoo ist dies nun möglich. „In direkter Nähe zu den Affen ist ein Kletterareal entstanden, auf dem es unsere jüngsten Besucher den Weißhandgibbons nun gleichtun können und wie sie hangeln, klettern und "abhängen" können“, berichtet Eugène Bruins, Zoologischer Leiter Zoo Hoyerswerda.
Ab Sommer 2024 soll direkt neben dem Kletterareal, auf der ehemaligen Kamelanlage, die neue Gibbonanlage als Teil des künftigen Asienbereichs entstehen. Große Holzstämme verbunden durch ein Balanciertau und Hangelschlaufen bieten ausreichend Möglichkeit seine Kletterkünste zu testen.
Die Spielplatzerweiterung ist dank der Unterstützung vieler Helfer möglich geworden. Einen großen Anteil daran hat die Ostsächsische Sparkasse Dresden (OSPK Dresden). Sie und weitere Unterstützer haben über die Crowdfunding-Plattform 99funken.de das Projekt mitfinanziert. „Als Co-Funder freuen wir uns den Kindern die Möglichkeit zu bieten, am eigenen Leib zu erfahren, wie viel Kraft ein Gibbon für seine Fortbewegung benötigt“, erzählt Henryk Krongraf von der OSPK Dresden. Mit dem Spielplatz möchte der Zoo nicht nur dem Bewegungsdrang der kleinen Besucher nachkommen, sondern so auch spielerisch pädagogische Lerninhalte vermitteln. „Wir sind der Sparkasse und den weiteren großzügigen Unterstützern dankbar. Mit ihnen konnten wir bereits den ersten Teil des neuen Asienbereichs fertigstellen“, freut sich Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH (ZooKultur).
Ara-Nachwuchs jetzt in Wuppertal
10. Februar 2023: Hyazinthara-Nachwuchs Rosita ist am 10. Februar vom Zoo Hoyerswerda nach Aralandia im Zoo Wuppertal umgezogen. „Rosita hat sich gut entwickelt, sie ist eine kräftige und freche Papageien-Dame geworden“, berichtet Tierpflegerin Carolin Adler.
Im März vergangenen Jahres glückte im Zoo Hoyerswerda die erste erfolgreiche Nachzucht der hochbedrohten Großpapageien. „Für uns Tierpflegerinnen war es schön zu sehen, wie Rambo und Rosi die kleine Rosita großzogen. Natürlich hat sie sich auch den ein oder anderen Trick bei ihren Eltern abgeschaut“, erzählt Carolin Adler.
In ihrem neuen Zuhause trifft Rosita auf eine ganze Gruppe Hyazintharas. Die große Freiflugvoliere bietet nicht nur Gesellschaft mit Artgenossen, sondern dient gleichzeitig auch zur Partnerwahl. Aras leben monogam mit einem Partner fürs Leben.
Dementsprechend anspruchsvoll sind sie auch bei der Wahl eines geeigneten Gefährten. Selbst für erfahrene Zoos und Züchter ist es eine Herausforderung, die intelligenten Vögel nachzuzüchten. Bis zu 40 junge Aras mehrerer Arten können sich in Aralandia zu Paaren finden, überwacht und dokumentiert mit moderner Technik. „Wir freuen uns sehr, den Zoo Wuppertal bei seinem aufwendigen Zuchtprogramm zu unterstützen und gleichzeitig auch Rosita in guten Händen zu wissen“, erläutert Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerda.
Aralandia war erst kürzlich Repräsentant für die Naturschutz-Initiative „Zootier des Jahres“, die der Zoo Hoyerswerda auch in diesem Jahr wieder als Bronze-Förderer unterstützt. Die Naturschutz-Kampagne der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) und ihren Partnern der Gemeinschaft der Zooförderer (GdZ), die Deutsche Tierpark-Gesellschaft (DTG) und der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) setzt sich für starkgefährdete Tierarten ein, deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht.
Die Wildbestände vieler Ara-Arten sind in den vergangenen Jahren deutlich eingebrochen. Am bedrohlichsten ist der Lebensraumverlust, durch die immer stärkeren Eingriffe der Menschen. Von den 19 bekannten Arten sind mehr als die Hälfte gefährdet, von Ausrottung bedroht oder wurden bereits ausgerottet. Die Kampagne möchte wichtige Vorort-Hilfe leisten und Lebensräume in der Wildnis erhalten, den illegalen Handel der Papageien bekämpfen und gleichzeitig einen sicheren Bestand der Aras in Zoos aufbauen.
Mit den Kampagnengeldern werden verstärkt Schutzmaßnahmen für Rotohraras in Bolivien umgesetzt und vor allem nachhaltiger Lebensraumschutz im El Palmar Nationalpark gefördert.
Ebenfalls werden von den Spendeneinnahmen der Naturschutz-Initiative Umweltbildungsmaßnahmen für den Kleinen und Großen Soldatenara in Ecuador umgesetzt und gestartet. Zur Ausweitung der Schutzgebiete werden Flächen an strategisch wichtigen Orten gekauft, um Arahabitate zu verbinden und mittels Aufforstungen neue Korridore zu schaffen.
Weitere Informationen zur Kampagne gibt es im Internet unter www.zootierdesjahres.de
Die Initiative „Zootier des Jahres“ unterstützt der Zoo Hoyerswerda seit längerer Zeit. Die Kampagne wurde 2016 ins Leben gerufen. Bisher waren der Beo, Gibbon, Leopard, Kakadu, Schildkröte, Krokodil und das Pustelschwein Zootier des Jahres.
Gezählt und gemessen
2. Februar 2023: Im Zoo Hoyerswerda leben derzeit 872 Individuen in 115 Arten. Das hat die Inventur ergeben, bei der die Mitarbeitenden in den vergangenen Wochen alle Zoobewohner unter die Lupe genommen und statistisch erfasst haben. Dabei wird auch gemessen, gewogen und der Gesundheitszustand der tierischen Bewohner überprüft.
Bei den sechs Pátzcuaro-Querzahnmolchen in der Zooschule des Zoo Hoyerswerda ergab die Messung eine sehr positive Entwicklung. Innerhalb eines Jahres hat sich ihre Länge mehr als verdoppelt. Sie sind zwischen 20 und 24 Zentimeter lang und können noch bis auf eine Länge von 35 Zentimeter heranwachsen. Jetzt zeigte sich auch: Es sind fünf Männchen und ein Weibchen. Die Molche, die nahe Verwandte der bekannten Axolotl sind, bleiben im Entwicklungsstadium einer ewigen Larve. Sie kommen nur noch im Pátzcuaro-See in Mexiko vor und sind vom Aussterben bedroht
Die vier im Zoo lebenden Hausesel haben zwar abgespeckt, sind aber immer noch nicht bei den Wunschwerten angelangt, zeigte die erneute Messung ihres Bauch- und Halsumfanges. „Häufig werden wir von Besucher*innen gefragt, ob unsere Esel trächtig sind oder wann die Fohlen zur Welt kommen. Dann müssen wir sie enttäuschen und sagen, dass sie einfach ein wenig zu dick sind“, erzählt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerda, mit einem Schmunzeln
Im Vergleich zum Jahr 2021 haben sich die Arten leicht reduziert und 95 Individuen weniger leben jetzt im Zoo Hoyerswerda. „Arten wie die Flamingos zum Beispiel haben wir baubedingt abgeben müssen. Sie oder auch der Fennek werden aber mit Umsetzung des neuen Masterplans wieder zurückkehren“, erklärt Eugène Bruins. Das Aquaterrarium im Tropenhaus soll demnächst umgestaltet werden, daher wurde der Besatz in 2022 nicht erweitert.
Erfolgreiche Erstnachzuchten hatten die Hyazintharas Rosi & Rambo sowie bei den Springtamarinen mit gleich zweimal einem Jungtier. Weiteren Nachwuchs gab es unter anderem bei den Erdmännchen zweifach und bei den Igeltanreks (5), Felsenhörnchen (4), Kurzohrrüsselspringern (2), Baumstachler und Südliche Kugelgürteltiere jeweils eins. Jungtiere zogen auch die Steinböcke (3), Totenkopfaffen (2), Schönhörnchen (5), Tropenhausvögel (3), Steinkäuze (3) und Hühner auf.
Eine neue Partnerin bekam der Eurasischen Fischotter Baltazar. Jedoch stellte sich heraus, dass seine neue Weggefährtin ein Partner ist. Nun wird erneut nach einem Weibchen und einem Platz für das zweite Männchen geschaut. Erdmännchen-Königin Heidi bekam Fritz & Willi aus Berlin als neue potenzielle Partner und Rappenantilope Urmel Gesellschaft von der jüngeren Shani.
In 2022 ist auch baulich im Zoo Hoyerswerda einiges passiert. Die Europäischen Braunbären Björn & Bengt zogen im Frühjahr auf ihre frisch sanierte Anlage. Die Servale bewohnen jetzt ein vergrößertes Gehege. Das Tropenhaus erhielt einen zweiten Ausgang. Bereits im Sommer startete der Umbau der ehemalige Tiger-Anlage zur Leoparden-Anlage.
Für den Naturschutz hat sich der Zoo Hoyerswerda auch im vergangenen Jahr wieder stark gemacht. So kann die Naturschutzstation Neschwitz erneut mit einer Spende unterstützt werden. Der Zoo beteiligte sich als Bronze-Förderer an der Kampagne Zootier des Jahres. Außerdem sind drei Hoyerswerdaer Steinkauz-Jungtiere Teil eines Auswilderungsprojektes in Nuthe-Nieplitz. Durch den freiwilligen Artenschutz-Euro für Besucher können weitere regionale und internationale Schutzprojekte in Höhe von 7.260 € unterstützt werden.
Ausblick auf 2023:
Künftig soll China Leoparden-Dame Bao Bao die umgestaltete ehemalige Tiger-Anlage bewohnen. Im Frühjahr soll eine Gruppe Afrikanischer Brillenpinguine auf die verbesserte Pinguinanlage ziehen. Für den neuen Wirtschaftshof ist im Sommer Baubeginn geplant. Der erste wichtige Schritt in Richtung neuer Masterplan. Mit seiner Umsetzung kann der Bau des Asienbereiches beginnen.
Ara ist Zootier des Jahres 2023
30. Januar 2023: Das Zootier des Jahres 2023, der Ara, wurde an diesem Montag im Zoo Wuppertal vorgestellt. In Aralandia, der Ara-Voliere des Zoos, konnte unter anderem der Schirmherr der Kampagne, Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in Nordrhein-Westfalen, die gefährdeten Hyazinth-Aras im Flug bewundern.
Die Heimat der großen, farbenprächtigen Papageien, die auch im Zoo Hoyerswerda leben, liegt in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Aktuell kämpfen mehrere Arten dieser charismatischen Vögel um ihr Überleben. Daher wird sich die Kampagne, die von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) initiiert wird, dieses Jahr intensiv für den Schutz der Aras einsetzen. Partner sind die Gemeinschaft der Zooförderer (GdZ), der auch der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda angehört, die Deutsche Tierpark-Gesellschaft (DTG) und der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ).
Die Wildbestände vieler Ara-Arten sind in den vergangenen Jahren deutlich eingebrochen. Am bedrohlichsten ist der Lebensraumverlust, durch die immer stärkeren Eingriffe der Menschen. Von den 19 bekannten Arten sind mehr als die Hälfte gefährdet, von der Ausrottung bedroht oder wurden bereits ausgerottet. „Als Zootier des Jahres 2023 sollen die Aras nun ein Jahr lang im Rampenlicht stehen. Zusammen mit der Unterstützung unserer Kampagnenpartner und der Zoogemeinschaft wollen wir Lobbyarbeit für diese besonderen Papageien betreiben und ganz konkret Artenschutzprojekte vor Ort unterstützen“, sagt Dr. Sven Hammer, 1. Stellvertretender Vorsitzender der ZGAP.
Einer der Hauptgründe für den dramatischen Rückgang der Bestandszahlen vieler Ara-Arten ist der Verlust ihres Lebensraumes durch die Ausbreitung der besiedelten und landwirtschaftlichen Flächen. Ihre Wälder fallen Viehweiden zum Opfer und die für Aras überlebenswichtigen Brut- und Futterbäume werden für die Holzgewinnung verwendet. So leiden immer mehr Aras unter „akuter Wohnungsnot.“ Die verbliebenen Lebensräume sind mittlerweile so klein, dass einzelne Umweltereignisse eine ganze Population oder sogar eine komplette Art ausrotten könnten. Auch die Wilderei bedroht die bunten Schönheiten. Aufgrund ihres beeindruckenden Gefieders und ihres intelligenten Wesens sind Aras schon seit langer Zeit als Ziervögel begehrt. Ihr Verkauf verspricht hohe Einnahmen und zusätzlich werden die Papageien wegen ihrer Federn, zum Zeitvertreib oder als Ernteschädlinge gejagt.
Schutzmaßnahmen für Rotohraras in Bolivien sowie für den Kleinen und Großen Soldatenara in Ecuador umgesetzt und Umweltbildungsmaßnahmen gestartet. Spendengelder, die im Laufe des Jahres gesammelt werden, verstärken die Reichweite der Aktivitäten.
Zoologische Gärten halten und züchten gefährdete Tierarten und eröffnen ihren Besuchern interessante Einblicke in biologische und ökologische Zusammenhänge. Die Erhaltungszuchtpläne des Europäischen- Zoo- und Aquarien-Verbandes (EAZA) für Aras werden 2023 überarbeitet. Im Rahmen Europäischer Erhaltungszuchtprogramme sollen die Zuchtbemühungen in den Zoologischen Gärten für die bedrohtesten Ara-Arten verstärkt werden, um den Aufbau stabiler Reservepopulationen zusätzlich voranzubringen.
Aras leben monogam mit einem Partner fürs Leben. Dementsprechend anspruchsvoll sind sie auch bei der Partnerwahl. Selbst für erfahrene Zoos und Züchter ist es eine Herausforderung, die intelligenten Vögel nachzuzüchten. Um eine freie Partnerwahl zu ermöglichen, wird daher viel Aufwand betrieben. So etwa in der großen Freiflugvoliere „Aralandia“ im Zoo Wuppertal. Bis zu 40 junge Aras mehrerer Arten können sich hier zu Paaren finden, überwacht und dokumentiert mit moderner Technik. Die Vögel kommen von Mitgliedern aus der Europäischen Zoogemeinschaft, mit denen der Zoo eng zusammenarbeitet.
Die „Zootier des Jahres“- Artenschutzkampagne wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für stark gefährdete Tierarten einzusetzen, deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht, wie zum Beispiel für das Pustelschwein 2022. Seit dem letzten Jahr setzt sich ein Unterstützernetzwerk mit vielfältigen internationalen Anstrengungen auf den Philippinen und in Indonesien sowie bei den Partnerzoos im deutschsprachigen Raum für die Art ein. Es konnten 150.000 Euro für die Pustelschweine gesammelt und in den Schutzprojekten vor Ort investiert werden. Diese Aktivitäten werden auch über 2022 hinaus fortgesetzt.
Im Zoo Hoyerswerda schlüpfte Ende März 2022 Nachwuchs bei den Hyazintharas. Seit sechzehn Jahren die erste erfolgreiche Nachzucht des Arapärchens im Zoo überhaupt.Der Zoo Hoyerswerda ist seit Jahren Förderer der Aktion Zootier des Jahres. Das Jungtier aus Hoyerswerda wird in wenigen Wochen nach Aralandia in Wuppertal gebracht. Die Züchter freuen sich auf das Weibchen, da es momentan mehr Männchen als Weibchen gibt, informierte Eugène Bruins, Zoologischer Leiter in Hoyerswerda.
Sonderschau im Schloss
24. Januar 2023: Das Schloss & Stadtmuseum Hoyerswerda, unmittelbar am Zoo gelegen, präsentiert ab Dienstag, 31. Januar, die neue Sonderausstellung „Lauchhammer in aller Welt – Zeitgeschichte in Eisen und Bronze“.
Die eigens vom Kunstgussmuseum Lauchhammer konzipierte Schau wird bis zum 6. März 2023 im Schlosssaal zu sehen sein. Gezeigt wird mittels figürlicher Aussteller unter anderem die in Überlebensgröße gegossene Figur Goethes und Schillers, die sich als Exportschlager entpuppte und mehrfach gegossen nach Amerika exportiert wurde. Weitere 32 Werke werden in Verbindung mit historischem und aktuellem Bildmaterial auf Tafeln präsentiert.
1784 begann Detlev Carl Graf von Einsiedel mit dem Guss antiker Großplastiken aus Eisen. Seit der Einführung des Bronzegusses im Jahre 1830 wurden Denkmäler von Dichtern und Denkern, Kaisern, Königen, Freiheitskämpfern, Politikern und Göttern von Lauchhammer in alle Welt geliefert. Die herausragende Qualität von Kunstgussprodukten präsentierte man überaus erfolgreich auf den Weltausstellungen, z. B. in Paris, London, Sydney, Melbourne und Saint Louis.In der Ausstellung wird eine Auswahl herausragender Objekte gezeigt, die die kunsthandwerkliche und technische Höchstleistung der Former, Gießer und Ziseleure Lauchhammers repräsentiert. Zu mehr als 60 Werken konnte recherchiert werden, von denen viele durch Kriege und Grenzverschiebungen wieder verloren gingen.
Die Sonderausstellung kann vom 31. Januar bis zum 6. März 2023 während der Öffnungszeiten des Schloss & Stadtmuseums Hoyerswerda täglich von 11 bis 17 Uhr im Saal besichtigt werden.
Geprobt für den Ernstfall
19. Januar 2023: Im Zoo Hoyerswerda ist am 19. Januar der Ernstfall geprobt worden: der Ausbruch eines gefährlichen Tieres, in diesem Fall ein Bär. Nicht nur für Mitarbeitenden des Zoos eine besondere Situation, sondern auch für die Einsatzkräfte vor Ort. „Sollte es zu dem außergewöhnlichen Fall kommen, dass ein gefährliches Tier ausbricht, möchten wir richtig handeln. Zum Schutz unsere Mitarbeitenden, der Besucher*innen sowie der Tiere ist eine gewisse Handlungsroutine dabei wichtig“, erklärt der Zoologische Leiter Eugène Bruins.
Um 10.19 Uhr ging bei der Polizei der Anruf mit dem Übungs-Notruf ein. Nur kurze Zeit später fanden sich die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr sowie der Städtische Jäger im Zoo Hoyerswerda ein. Mehrere Freiwillige, darunter Mitglieder des Vereins der Zoofreunde, waren als "Besucher" in verschiedenen Bereichen des Zoos unterwegs und wurden vom Zoo-Personal in Sicherheit gebracht, bis die vermeintliche Gefahrensituation aufgehoben werden konnte.
Die Übung an sich dauerte keine Stunde, doch war sie für alle Anwesenden eine praktisch wichtige Lernerfahrung. Anschließend gab es eine erste Auswertungsrunde aller Beteiligten.
In den kommenden Tagen wird es weitere Beratungen mit den einzelnen Beteiligten geben, um den genauen und sicheren Ablaufplan für diesen besonderen Fall verbessern zu können.
Bernfried Renner, Leiter der Führungsgruppe im Polizeirevier Hoyerswerda, fasst zusammen: „Übungen sind wichtig, um die Schwachstellen bei den Melde- und Informationswegen festzustellen, um diese im Weiteren zu optimieren. Ziel bei Übungen ist eine Handlungssicherheit für den Ernstfall zu erlangen.“
Steigende Besucherzahlen nach Pandemie-Minus
17. Januar 2023: In Zoo & Schloss Hoyerswerda sind 2022 insgesamt 126.348 Besuche gezählt worden. Dies ist das zweitstärkste Besucheraufkommen seit dem Zoo & Schloss 2011 in die Zoo, Kultur & Bildung Hoyerswerda gGmbH eingegliedert wurden. Rekord hält das Jahr 2019 mit rund 140.000 Besuchen. Noch im Vorjahr verzeichneten die beiden Einrichtungen durch die lange pandemiebedingte Schließzeit ihr schwächstes Besucheraufkommen.
„Eine tolles Ergebnis, das uns hoffen lässt und zeigt, dass wir nach wie vor zu den beliebten Ausflugszielen im Lausitzer Seenland gehören“, äußert sich Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH. Ein heißer Sommer und ein goldener Oktober führten zu einer Besucherverschiebung. So war der Oktober nicht nur der besucherreichste Monat des Jahres, sondern auch der stärkste Herbstmonat seit der Eingliederung. „Mit diesem positiven Ergebnis gehen wir in das neue Jahr, das uns angesichts der Energiekrise vor viele Herausforderungen stellt. Heizkosten, Strompreise und Futtermittel werden mit Sicherheit eine spürbare Belastung für den Zoo darstellen. Dennoch halten wir an unserem Ziel fest: Wir wollen unseren Besuchern weiterhin erlebnisreiche Tage und wertvolle Familienzeit ermöglichen“, ergänzt Arthur Kusber
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Die Erfolgsnachzucht der Hyazintharas und die Urlaubsrückkehrer Björn und Bengt, die nach ihrer Anlagensanierung im Frühjahr aus dem Zoo Augsburg zurückkamen, sind nur einige Highlights im Jahr 2022. Die Anlage der Servale wurde vergrößert und umgestaltet. Veranstaltungen wie der Stadtkindertag und Halloween übertrafen die Erwartungen. Im Schloss Hoyerswerda fanden die Sonderausstellungen des Metallkünstlers Manfred Vollmert, als auch die Fotoausstellung „Bildnis mit der Ziegenplastik im Zoo Hoyerswerda“ mit mehr als 230 Besucherfotos und die Fotokunstausstellung der Fotografin Carina Landgraf „Vergessener Glanz - Lost Places in Europa“ am Ende des Jahres regen Zuspruch. Eine neu etablierte musikalisch-literarische Radtour durch die (Neu)Stadt Hoyerswerda und die öffentlichen Führungen im Lager Elsterhorst stießen bei Besuchern auf viel Interesse.
Im Jahr 2023 können sich Besucher auf die Fertigstellung der Leopardenanlage freuen, die künftig China Leoparden-Dame Bao Bao bewohnen wird. Im Frühjahr soll eine Gruppe Afrikanischer Brillenpinguine auf die verbesserte Pinguinanlage ziehen. Für den neuen Wirtschaftshof ist im Sommer Baubeginn geplant. Der erste wichtige Schritt in Richtung neuer Masterplan. Mit seiner Umsetzung kann der Bau des Asienbereiches beginnen.
Mit interessanten Sonderausstellungen werden im Schloss bedeutende Hoyerswerdaer gewürdigt. Mit „3 kreative Köpfe, 100 Jahre, eine Stadt“ wird in Zusammenarbeit mit dem Zuse-Computer-Museum Hoyerswerda, dem Kulturbund, der Woyski-Stiftung und dem Freundeskreis für Kunst und Literatur auf die Schaffens- und Lebenszeit von Konrad Zuse, Brigitte Reimann und Jürgen von Woyski geschaut. Ab Ende Januar wird die Wanderausstellung „Lauchhammer in aller Welt“ des Kunstgussmuseums Lauchhammer zu sehen sein. Noch im Frühjahr soll mit dem Bau eines Treppenturmes im Rahmen des neuen Brandschutzkonzeptes und für eine bessere Besucherführung begonnen werden.
In die Zukunft geschaut
Der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda hatte seine Mitglieder zu einer Winterführung durch den Zoo eingeladen. Vorsitzender Karsten Bormann freute sich, dass sich bei leichtem Schneefall und Frostgraden 20 Personen einfanden, um dieses Angebot am Vormittag des 10. Dezember zu nutzen.
Da der zoologische Leiter, Eugène Bruins, wusste, dass sich die Mitglieder zumeist recht gut im Zoo auskennen, nutzte er die Führung, um auf jüngste Veränderungen sowie Vorhaben hinzuweisen. Er stellte den Mitgliedern das neue, großzügige Serval-Gehege vor und erläuterte, warum sich der Zoo zur Abgabe des Fennek nach Ueckermünde entschieden hatte. Er kündigte auch an, dass das einstige Tigergehege nach der Umgestaltung den China-Leoparden mit zur Verfügung stehen wird.
Doch während des Rundgangs blickte er vor allem weit in die Zukunft, was auf großes Interesse bei den Mitgliedern stieß, denn Eugéne Bruins erläuterte den Masterplan für den Zoo. Bis der vollständig verwirklicht sein wird, werden Jahre vergehen. Schritt für Schritt werde sich der Zoo, dank finanzieller Unterstützung, so aus dem Kulturraum und aus den Mittel zum Strukturwandel, verändern. Aber auch Spenden werden dafür gern entgegengenommen, damit der Zoo das Geld für den erforderlichen Eigenanteil aufbringen kann.
Der zoologische Leiter erläuterte, wie der einstige Wirtschaftshof in den Zoo integriert werden soll (sorbischer Bauernhof) und wo sich künftig der Wirtschaftshof befinden soll. Er blickte mit den Mitgliedern über die künftige Afrika-Savanne, auf der auch Nashörner zu sehen sein sollen. Er zeigte, dass auf der einstigen Trampeltieranlage eine neue Heimat für Gibbons entstehen soll. Und unmittelbar davor werden Besucher Gelegenheit bekommen, sich auf einer Spielfläche wie Gibbons zu bewegen. Material dafür wurde dieser Tage angeliefert.
Verschiedene Tiere werden im Zuge des Aufbaus eines Geo-Zoos, in dem die Lebewesen ihren Heimatkontinent zugeordnet werden, umziehen. Die Besucher dürfen gespannt sein und darauf setzen, dass es stets etwas Neues im Zoo Hoyerswerda zu entdecken gibt.
Karsten Bormann bedankte sich bei Eugène Bruins für die interessante Führung. Zugleich erwähnte der Vorsitzende die nächsten Höhepunkte im Vereinsleben, die Mitgliederversammlung im März und den Frühjahrsputz im Zoo.
Doch erstmal wünschte er allen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit sowie alles Gute für das neue Jahr.
Wüstenfuchs ist ausgezogen
6. Dezember 2022: Wüstenfuchs Howard ist heute vom Zoo Hoyerswerda in den Tierpark Ueckermünde umgezogen. Damit wird es vorerst keine neuen Fenneks im Zoo Hoyerswerda geben. Mit Umsetzung des neuen Masterplanes werden die afrikanischen Füchse perspektivisch mit der Gestaltung der Afrikasavanne wieder zurückkehren.
Das vierjährige Männchen lebte zuletzt zwei Jahre allein im Zoo Hoyerswerda. „Diesen Umstand wollten wir natürlich ändern. Jedoch ist unser derzeitiges Fennek-Gehege für ein Pärchen nicht mehr zeitgemäß und wir haben uns daher für einen Weggang des Männchens entschieden“, erklärt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerda.
Die kleinen afrikanischen Wüstenfüchse mit den großen Ohren waren sowohl bei den Besuchern als auch beim Zoo-Team sehr beliebt. „Es ist ein Abschied auf Zeit, denn wir wissen, dass wir in der künftigen Afrikasavanne eine schönere und größere Anlage haben werden,“ erzählt Eugène Bruins weiter.
Seit 1991 hielt der Zoo Hoyerswerda Fenneks. Insgesamt lebten 23 Wüstenfüchse im Zoo Hoyerswerda, davon elf Jungtiere, die nun in ganz Europa zuhause sind. Unter anderem in Frankreich, Dänemark und Deutschland.
Tierische Forschungshelferin
30. November 2022: Nur vier Zentimeter groß, aber dennoch eine wichtige Helferin der Forschung: Die Raubwanze. Letzte Woche wurde im Zoo Hoyerswerda erstmals eine Blutprobe durch eine Raubwanze entnommen. Ihr Patient: Galápagos-Riesenschildkröte Bert.
Zur Kontrolle und aber vor allem zur Artbestimmung wurde das Blut entnommen. Eingesetzt werden Raubwanzen in der Zoowelt schon bei mehr als 40 Arten zum Nachweis von Parasiten und zur Hormonanalytik. Ein genetischer Nachweis der Art wurde noch nicht getestet und soll nun mit Berts Blut erprobt werden. „Ob die geringe Menge von knapp 4 Millilitern ausreichend ist, wird sich noch herausstellen. Eine Vergleichsprobe wurde zusätzlich vom Tierarzt bei beiden Riesenschildkröten Bert und Jolante entnommen“, erklärt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerda.
Beim ersten Versuch vor zwei Wochen wollte die Raubwanze noch nicht anstechen. Letzte Woche hingegen waren die Voraussetzungen wohl optimal. Galápagos-Riesenschildkröte Bert saß unter der Wärmelampe und die Wanze fühlte sich bei 27°Grad Hauttemperatur wohl genug, um sofort mit der Blutentnahme anzufangen. Ob diese Weise der Blutentnahme auch geeignet ist für genetische Forschung, wird sich in den kommenden Wochen herausstellen.
Der Stich der Raubwanze ist viel feiner als der einer Kanüle und durch den betäubenden Speichel spürt der Wirt weder das Stechen mit dem Saugrüssel noch die bis zu 20 Minuten andauernde Blutentnahme.
Eine besonders stressfreie und angenehme Methode für das Tier, die der Zoo Hoyerswerda, wenn sie sich bewährt, jetzt häufiger anwenden möchte. Die Raubwanze Dipetalogaster maxima ist die am häufigsten eingesetzte Art. Nur während ihres Larvenstadiums ernährt sie sich ausschließlich von Blut. Nach dem Saugprozess wird der Wanze das Blut mittels einer Kanüle aus dem Abdomen abgezogen. Erst nach vier Tagen setzt im Magen-Darm-Trakt der Wanze der Verdauungsprozess ein. Bis dahin ist das Blut frei von Verunreinigungen. Beim Menschen findet diese Variante der Blutentnahme zur Bestimmung von Krankheitserregern schon seit über hundert Jahren Anwendung. Diese Raubwanzen kommen ausschließlich in Lateinamerika vor.
Springtamarine haben erneut Nachwuchs
18. November 2022: Die Springtamarine im Zoo Hoyerswerda haben erneut Nachwuchs bekommen. Das Jungtier ist jetzt einen Monat alt und der zweite Nachwuchs dieser Art im Zoo Hoyerswerda.
Für das Zuchtbuch eine Erfolgsnachzucht, denn die kleinen Schwarzen Krallenaffen sind gefährdet und das Hoyerswerdaer Pärchen genetisch gefragt. Das Äffchen verbringt die meiste Zeit noch auf dem Rücken des Vaters und ist für ungeübte Augen nicht leicht zu erkennen. Ganz schwarz und Ton in Ton springt es huckepack von Ast zu Ast mit und lässt seinen festen Griff nicht locker. Ob es ein Weibchen oder ein Männchen ist, wird sich erst noch herausstellen. Der große Bruder wartet jedenfalls schon darauf, dass es endlich alt genug ist, um mit ihm herumzutoben.
Springtamarine bilden die Ausnahme unter den Krallenaffen. Sie bekommen nicht wie üblich zweieiige Zwillinge, sondern nur ein Jungtier. Ihr Name ist Programm, denn die circa 25 Zentimeter kleinen Affen schaffen ohne weiteres Sprünge von bis zu vier Metern.
Berge aus Laub abgetragen
12. November 2022: Es hat sich wieder einiges verändert im Zoo Hoyerswerda. Erreicht wurde das beim traditionellen Herbstputz. Über 40 Mitglieder und Freunde des Zoo beteiligten sich an dem Arbeitseinsatz am Sonnabendvormittag. Karsten Bormann, Vorsitzender des Vereins der Zoofreunde Hoyerswerda, und der zoologische Leiter Eugène Bruins waren hocherfreut über die Resonanz. Zumal sich die Freiwilligen bereits 8.45 Uhr, also zu früher Stunde, am Zooeingang getroffen hatten.
Nach einer kurzen Einweisung konnte es an das Werk gehen. Wie alljährlich im Herbst ist die Hauptaufgabe das Beseitigen des Laubs in verschiedenen Bereichen des Zoos. Mit vereinten Kräften ging es an das Werk. Dabei halfen auch mehrere Kinder und Jugendliche, die mit Feuereifer dabei waren und mit dafür sorgten, dass große Laubberge versetzt werden konnten. Innerhalb kurzer Zeit war die Zoowiese von Blättern befreit. Das war keine so leichte Aufgabe, da der Wind schon eines zusammengepustet hatte und die Blätter an einigen Stellen recht dicht auf dem Gras lagen, das nun wieder ans Tageslicht kam. Außerdem kräftig geharkt wurde im Kranichgehege. Die Bewohner waren der Zeit separiert und verfolgten aufmerksam, was in ihrer "Wohnung" passierte. Auch auf der einstigen Kamelanlage wurde ein Laubsack nach dem anderen gefüllt und anschließend in die bereit stehenden Container geschüttet. Zudem war die Bärenanlage von einigen großen Steinen befreit wurden.
Es kam auch junges Grün in die Erde. Auf der früheren Kamelanlage wurden eine Linde und eine Stieleiche gepflanzt. Die Kosten für die beiden Bäume übernahm der Verein der Zoofreunde.
Während des Ausklang des Arbeitseinsatzes im Zoo-Restaurant "Sambesi" bei einem Imbiss dankte Eugène Bruins für die tolle Arbeitsleitung. "Es ist Wahnsinn, was hier geschafft wurde", sagte er. Frank Grommisch, stellvertretender Vorsitzender, lobte ebenfalls den Fleiß und anerkannte besonders die Leistungen der jungen Teilnehmer und Familien, die sich auf diese Weise für den Zoo engagierten. Er schlug vor, dass die Nichtmitglieder darüber nachdenken, ob sie sich eine intensivere Mitarbeit im Verein vorstellen können.
Eugène Bruins dankte in der Runde dem Verein der Zoofreunde, der die Halloween-Party am 31. Oktober unterstützt sowie den Kaufbetrag für die beiden genannten Bäume übernommen hatte. Der zoologische Leiter informierte zudem über den Stand der Umbauarbeiten im ehemaligen Tigergehege, dass in absehbarer Zeit den Leoparden mit zur Verfügung gestellt werden soll,. Außerdem erläuterte er Pläne, dass wieder Pinguine im Zoo einziehen können.
Nachdem so viel geschafft worden war, konnten alle zufrieden den Heimweg antreten. Den nächsten Arbeitseinsatz im Zoo Hoyerswerda gibt es im Frühjahr 2023.
Erneuter Nachwuchs für Königin Heidi
15. September 2022: Für Königin Heidi und ihre Erdmännchenfamilie gab es jetzt erneut Nachwuchs. Ende Juli wurde das Jungtier von Heidi und ihren Berliner Buben Fritz und Willi geboren. Jetzt zeigt sich das kleine Erdmännchen auch schon gern den Besucherinnen und Besuchern.Gut behütet von Mama, Papa, Onkel und Geschwisterchen erkundet der Nachwuchs in typischer Jungtiermanier die Anlage. Derzeitige Lieblingsbeschäftigungen sind neben dem Schlafen und Fressen, vor allem das Toben und die Großen imitieren. Schon wie ein richtiges Erdmännchen versucht der Nachwuchs, gewissenhafter Wächter zu sein und gräbt fleißig nach Insekten.
Anfang Mai kam der erste Nachwuchs von Königin Heidi und ihren Jungs auf die Welt. Für den Zoo Hoyerswerda ein geglückter Neuanfang nach dem tragischen Verlust der vorherigen Erdmännchenfamilie. Ende Januar waren sechs der siebenköpfigen Erdmännchengruppe bei einem unterirdischen Erdrutsch verschüttet worden. Nur Königin Heidi überlebte. Nach umfangreicher Prüfung und Sanierung der Anlage bekam sie Mitte Februar schon Gesellschaft aus Berlin und als neue Familienbande konnten sie die optimierte Anlage im März beziehen.
Zoo-Team und Besucher unterstützen Ukrainische Zoos
1. September 2022: Anfang März startete der Zoo Hoyerswerda eine Spendenaktion zur Unterstützung des Ukrainischen Zooverbandes UAZA (Ukrainischen Assoziation Zoos und Aquarien). Mit jedem Ticket konnten die Zoobesucher*innen freiwillig einen Artenschutz-Euro spenden. Dessen Erlös wird jetzt anlässlich des Nationalfeiertages der Ukraine an den ukrainischen Verband weitergeleitet.
Insgesamt 6.076,90 Euro Spende sind in dem Zeitraum vom 1. Januar bis zum 24. August zusammengekommen. „Wir hoffen, damit einen kleinen Beitrag zur Unterstützung der ukrainischen Zookolleg*innen leisten zu können“, sagt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerda. „Sofort als wir mitbekamen, wie es um die ukrainischen Zoos steht, wollten wir unbedingt helfen und sind sehr froh darüber, dass uns die Zoobesucher*innen dabei unterstützt haben“, erzählt Tierpflegerin Nadine Schubert. Das Zoo-Team verfolgt die Situation in der Ukraine mit großer Betroffenheit und ist mit seinen Gedanken bei den Zookolleg*innen und den Zootieren.
Der Zoo Hoyerswerda beteiligt sich damit an der Unterstützungsaktion der Deutschen Tierparkgesellschaft (DTG), welche im direkten Kontakt mit dem Präsidenten der Ukrainischen Assoziation Zoos und Aquarien (UAZA), Wladimir Nikolaijewitsch Topchiy, steht. Sowohl der Verband als solches, als auch einzelne Mitgliedzoos der DTG sammeln Finanzmittel, um die Versorgung der Zoos in der Ukraine zu unterstützen.
Der Artenschutz-Euro im Zoo Hoyerswerda wurde mit Beginn des vergangenen Jahres eingeführt und kann freiwillig zu jedem Ticket dazu gebucht werden. Mit den bisherigen Erlösen unterstützt der Zoo die NABU Ortsgruppe Hoyerswerda und die WildCats Conversation Alliance, welche sich für bedrohte Raubkatzen in Asien einsetzt.
Karsten Bormann bleibt Vorsitzender
15. Juli 2022: Die Mitgliederversammlung des Vereins der Zoofreunde Hoyerswerda hat im Schloss Hoyerswerda stattgefunden. Zu den Tagesordnungspunkten des Treffens hat diesmal wieder die Wahl des Vorstandes gehört. Das geschieht aller vier Jahre, wie in der Satzung festgeschrieben. Den Kandidaten wurde in offener Abstimmung das Vertrauen ausgesprochen. In der konstituierenden Sitzung des neuen Führungsgremiums wurde erneut Karsten Bormann zum Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter ist jetzt Frank Grommisch. Maja Lehmann übernimmt die Aufgabe der Schatzmeisterin, Angela Donath die der Schriftführerin. Als Beisitzer fungieren die bisherige Schatzmeisterin Brigitte Trunte sowie Karl-Heinz Seitz, Georg Karwinkel und Zoo-Leiter Eugène Bruins. In der Revisionskommission arbeiten Christian Frank und Thomas Gröbe.
Aus dem Vorstand ausgeschieden sind Evelyn Blut, Dr. André Jakubetz und MIchael Ratzing. Ihnen wurde für ihre Arbeit in den vergangenen Jahren gedankt.
Im Rechenschaftsbericht für das Jahr 2021 stellte Karsten Bormann fest: "Wer hätte gedacht, dass wir unsere Vereinsarbeit ein weiteres Jahr auf ein Minimum reduzieren müssen und keine Ausfahrt durchführen konnten, da die Rahmenbedingungen nicht akzeptabel waren." Aber einiges war doch möglich. So erinnerte der Vorsitzende an den Osterspaziergang, den Frühjahrs- und den Herbstputz, bei denen jeweils viel geschafft wurde. Zudem habe der Verein tatkräftig Projekte des Zoos unterstützt und mitgeholfen, dass der Stadtkindertag zu einem Erfolg wurde. Karsten Bormann bedankte sich beim Zoo-Team unter Leitung von Eugène Bruins für die engagierte Arbeit. Anerkennung zollte er auch allen Sponsoren und Unterstützern. Zu den Schwerpunkten in der Tätigkeit des Vereins gehöre neben der Unterstützung des Zoos das Gewinnen neuer Mitglieder. Der Gemeinschaft gehören derzeit 114 Frauen und Männer an. Jeder sei willkommen, dem der Zoo in Hoyerswerda am Herzen liege und der mit einer Mitgliedschaft und tatkräftiger Vereinsarbeit seine Unterstützung für die zoologische Einrichtung ausdrücken möchte. Zu den neuen Herausforderungen im Zoo, die der Verein offensiv begleiten wolle, gehöre neben anderem der Bau eines neuen Wirtschaftshofes, der die Arbeit der Tierpfleger erleichtern werde und zeitgemäße Soozialräume bieten solle. Auch bei der Verbesserung der Haltungsbedingungen für die Schneeeulen wolle sich der Verein aktiv einbringen.
Der Vorsitzende bedankte sich für das in ihn gesetzte Vertrauen. Zudem wünschte er sich, dass der neuformierte Vorstand nahtlos an die Arbeit des vorherigen Führungsgremiums anknüpft - um weitere anspruchsvolle Ziele im Interesse eines attraktiven Zoos verwirklichen zu können. An der Mitgliederversammlung im Saal des Schlosses Hoyerswerda hatten 35 Mitglieder teilgenommen.
Klettern wie die Gibbons
12. Juli 2022: Der Zoo Hoyerswerda startet Crowdfunding-Kampagne auf www.99funken.de für ein Kletterareal in der Nähe der Gibbon-Anlage. „Nach all den tierischen Erlebnissen möchten wir unseren kleinen Gästen ein besonders Aktiverlebnis bieten“, sagt Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung gGmbH.
Während im Eingangsbereich des Zoos ausreichend Spielelemente vorhanden sind, fehlen diese im hinteren Bereich. Um auch dort dem Bewegungsdrang der überwiegend kleinen Gäste nachkommen zu können, hat sich der Zoo überlegt, ein kleines Kletterareal zu schaffen. Vorbild dafür waren die benachbarten Weißhandgibbons des Zoos. Auf fast neun Meter Länge soll dann geklettert, gehangelt und abgehangen werden.
Doch zur Finanzierung des Kletterparcours benötigt der Zoo Unterstützung. Mit der Crowdfunding-Kampagne auf www.99funken.de soll der Parcours finanziert werden. Auf die Spender warten exklusive Prämien. Ob ein Nandu-Ei oder einen Tag im Traumjob Tierpfleger arbeiten, mit dieser Spendenaktion bietet der Zoo einmalige Erlebnisse und besonders ausgefallene Geschenkideen. Das Spendenziel der Kampagne beläuft sich auf mind. 9.600 EUR. Ab jetzt kann man bequem im Internet spenden und sich die exklusiven Prämien und Erlebnisse sichern.
So geht’s:
Auf https://www.99funken.de/sparkasse/dresden registrieren oder mit dem eigenen Facebook-Account anmelden.
Das Projekt des Zoos Hoyerswerda auswählen (https://www.99funken.de/klettern-wie-die-gibbons)
Spendensumme entsprechend der gewünschten Prämie auswählen, Daten und Zahlmethode eingeben - Fertig!
Alle Spender erhalten neben der versprochenen Prämie selbstverständlich eine Spendenbescheinigung.
Erstnachzucht bei Hyazinth-Aras ist ein Weibchen
12. Juli 2022: Der im Zoo Hoyerswerda geschlüpfte Hyazinth-Ara-Nachwuchs ist ein Weibchen. Das ergab die Federprobe letzte Woche. Seit kurzem zeigt sich auch die ganze Familie den Besuchern und das Jungtier verlässt immer öfter die Bruthöhle.
Mittlerweile ist das Ende März geschlüpfte Mädchen schon genauso groß wie seine Eltern und kaum mehr von ihnen zu unterscheiden. Es hat ein rasantes Wachstum an den Tag gelegt. Jede Woche hat es ordentlich an Gewicht zugelegt und auch die markanten blauen Federn wurden mit jedem Mal mehr. „Unsere beiden Elterntiere Rosi und Rambo haben das für ihre Erstnachzucht vorbildlich gemeistert. Wir haben uns sehr gefreut das Jungtier Tag für Tag aufwachsen zu sehen“, erzählt Tierpflegerin Carmen Laudahn. Ein Jahr bleibt das Mädchen bei den Eltern und bekommt von ihnen alles beigebracht was es wissen muss.
Seit sechzehn Jahren ist es die erste erfolgreiche Nachzucht des Arapärchens im Zoo überhaupt.
In den vergangenen Jahren legten und brüteten die Großpapageien Rosi und Rambo durchaus Eier, allerdings waren diese entweder nicht befruchtet oder wurden von den Elterntieren nicht versorgt.
Das junge Ara-Mädchen ist nicht der einzige Nachwuchs im Zoo, der sich derzeit den Besuchern zeigt. Gleich nebenan springt der Nachwuchs der Totenkopfaffen und auch der junge Springtamarin macht seinem Namen alle Ehre. Genauso weite Sprünge legen auch die drei kleinen Bennettkängurus zurück während der Gürteltiernachwuchs im Tropenhaus den Tag lieber noch verschläft. Ganz aufmerksam hingegen ist der Erdmännchen-Nachwuchs und behält alles genau im Blick. Schon ziemlich selbstständig ist das drei Monate alt Baumstachler-Mädchen bei seinen Klettertouren unterwegs. Die zwei einmonatigen Weißschwanzstachelschweine hingegen benötigen noch die volle Aufmerksamkeit der Eltern und zeigen sich bis jetzt immer nur kurz auf der Außenanlage.
Nutztierkoffer für die Zooschule
8. Juli 2022: Wenig beachtet, dabei doch so bedroht sind viele Nutztierassen in Deutschland und Europa. Um darauf aufmerksam zu machen, gibt es ab jetzt in der Zooschule des Zoo Hoyerswerda den Nutztierkoffer. Der Verband der Zoologischen Gärten hat den Koffer entwickelt und ihn insgesamt 50 Zoos und Tierparks zur Verfügung gestellt.
„In der auf Leistung orientierten Landwirtschaft haben viele alte Nutztierrassen leider inzwischen einen geringen Stellenwert, weil sie nicht über aktuell gewünschte Zuchtmerkmale wie schnelles Wachstum oder eine ertragreiche Milchproduktion verfügen“, sagt die stellvertretende VdZ-Geschäftsführerin und Projektinitiatorin Dr. Julia Kögler. Daraus resultiert ihr bedrohlicher Bestandsrückgang. Doch als Teil der biologischen Vielfalt und unseres Kulturerbes sind sie äußerst schützenswert. In einem gemeinsamen Projekt haben der Verband der Zoologischen Gärten und der Landschaftstierpark Arche Warder seit 2020 die Stärkung des Beitrages von Zoos zum Erhalt bedrohter Nutztierrassen zum Ziel. Als anerkanntes Modell- und Demonstrationsvorhaben wird das dreijährige Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanziert.
Mit der umfangreichen Materialiensammlung, die in Deutschland einmalig ist, können Zoopädagogen interessierten Gästen nun noch umfassender vermitteln, welche Merkmale und Vorteile einheimische Nutztiere haben und warum sich die Mitglieder des Verbandes dafür einsetzen, dass bedrohte Rassen wie das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind und das Rauwollige Pommersche Landschaf nicht aussterben.
Unter anderem enthält der Koffer Memory-Karten, Beispiele für aus Nutztieren hergestellte Konsumprodukte und Informationen zu den ursprünglichen Wildtier-Stammformen unserer heutigen Haustiere. „Zoobesucher, besonders Kinder und Jugendliche, können somit spielerisch über die gegenwärtige Bedrohung einheimischer Nutztierrassen aufgeklärt und für den Schutz der Biodiversität und des Klimas sensibilisiert werden“, sagt Silke Kühn, Zooschuldpädagogin des Zoos. Die Kosten für Entwicklung, Produktion und Versand der 50 Koffer lagen bei rund 35.000 Euro.
Die Sonderausstellung „Wandel“
7. Juli 2022: Die Sonderausstellung "Wandel" ist ab dem 11. Juli im Schloss zu sehen. Es handelt sich um eine Präsentation künstlerischer Arbeiten des Abschlussjahrgangs vom Hoyerswerdaer León-Foucault-Gymnasium.Gezeigt werden Arbeiten der jungen Künstler aus den Bereichen Malerei und Grafik, die in intensiver Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen entstanden sind.
Das Foucault-Gymnasium fördert seit vielen Jahren sehr erfolgreich die künstlerische Ausbildung begabter Schüler. Hier setzen sie sich mit verschiedenen Themen auseinander und erlernen dabei Techniken im Umgang vom plastischem Gestalten bis hin zu prozesshafter Kunst. Ihren Abschluss und Höhepunkt findet die Ausbildung in einem zweijährigen wöchentlich fünfstündigen Kunstkurs für die 17 und 18jährigen Schüler. Das Foto zeigt einen Blick in die Schülerausstellung im Jahr 2021.
Stachligkeit hoch zwei
29. Juni 2022: Gleich doppeltes Elternglück gibt es derzeit bei den Weißschwanzstachelschweinen im Zoo Hoyerswerda. Geboren sind die zwei kleinen Mädchen bereits vor zwei Wochen mit einem Tag Abstand dazwischen. Catrin und Walter sind vorsorgliche Eltern und wachen mit Argusaugen über die kleinen Schweinchen.
Die Stacheln bilden die Tiere bereits im Mutterleib aus, sind bei der Geburt aber noch ganz weich und härten innerhalb des ersten Tages aus. Sie sind schon vollwertige kleine Stachelschweine und können die für Stachelschweine typische Drohgebärde schon hervorragend imitieren. „Sie stampfen mit ihren Beinen und rascheln mit den kleinen Stacheln. Das sieht so niedlich aus, richtig ernst nehmen können wir das nicht“, erzählt Saskia Schroll, Tierpflegerin im Raubtierrevier. Die zwei Mädchen sind der erste Nachwuchs des Paares. Die zweijährige Weißschwanzstachelschweine-Dame Catrin lebt erst seit März des vergangenen Jahres im Zoo Hoyerswerda und hat mit dem 22 Jahre alten Stachelschwein-Mann Walter einen erfahrenen Vater an ihrer Seite.
Weißschwanzstachelschweine gehören zu der Ordnung der Nagetiere und leben in Südosteuropa, Indien und im Nahen Osten. Durch Ihre kräftigen und langen Stacheln haben sie nur wenige Feinde. Hauptfeinde sind Raubkatzen und große Greifvögel. Stachelschweine können bis zu 25 Kilo wiegen und bis zu 15 Jahre alt werden. Im Zoo auch schon mal bis zu 30 Jahre. Sie gehören zu den nachtaktiven Säugetieren. Daher ist das Sehvermögen eher schlecht ausgeprägt. Geruchsinn und Hörvermögen hingegen sind bei Stachelschweinen gut entwickelt. Sie sind auch gute Kletterer und graben gern. Zur Nahrung der Stachelschweine gehören neben Früchten, Pflanzen und Wurzel auch Insekten und anderes Kleingetier. Stachelschweine leben monogam mit ihrem Nachwuchs als kleine Gruppe zusammen.
Erstnachzucht bei den Hyazintharas
29. April 2022: Im Zoo Hoyerswerda schlüpfte Ende März Nachwuchs bei den Hyazintharas. Seit sechzehn Jahren die erste erfolgreiche Nachzucht des Arapärchens im Zoo überhaupt.
In den vergangenen Jahren legten und brüteten die Großpapageien Rosi und Rambo durchaus Eier, allerdings waren diese entweder nicht befruchtet oder wurden von den Elterntieren nicht versorgt. „Ein häufiges Problem bei Papageien. Erst nach mehreren Anläufen wissen die Eltern, was sie tun müssen. Umso mehr freut es uns, dass es jetzt geklappt hat und das Kleine wohlgenährt ist und schon fast 700 Gramm wiegt“, berichtet Tierpflegerin Carolin Adler. Noch besitzt das Küken nicht das prägnante blaue Federkleid der Hyazintharas, sondern sitzt wie alle Vogelküken noch nackt und wohlbehütet in der Bruthöhle. Für Besucher wird es noch eine Weile nicht sichtbar sein. „Frühestens Mitte Juli wird der Nachwuchs das Nest verlassen. Aber die ersten blauen Federkiele sind schon sichtbar“, erzählt Carolin Adler weiter. Bis zu einem Jahr versorgen die Elterntiere den Nachwuchs bevor er flügge wird. Das Geschlecht lässt sich erst durch eine Federprobe ermitteln. Hyazintharas gehören zu den Vögeln, bei denen sich die Geschlechter äußerlich nicht unterscheiden.
Seit sechzehn Jahren hält der Zoo Hoyerswerda das Hyazinthara-Pärchen Rosi und Rambo. Anfangs noch in der Fasanerie, bewohnen sie seit mehreren Jahren die großzügige ehemalige Anlage der Schopfmangaben. Die stetige Optimierungen und Anpassungen an neuste Haltungsstandards verbesserten auch die Zuchtmöglichkeiten und -chancen. „Wir sind froh über diese erfolgreiche Nachzucht. Insbesondere, wenn man sich bewusst macht, wie gefährdet diese Vögel in freier Wildbahn sind“, erklärt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter vom Zoo Hoyerswerda. Hyazintharas bewohnen Randgebiete tropischer Regenwälder in Südamerika, wobei die meisten Vögel im Pantanal leben. Sie sind mit einem Meter Körperlänge die größten Papageien und ernähren sich von Sämereien, Nüssen und hartschaligen Früchten. Ihr Schnabel dient ihnen nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern macht sie damit auch zu einem guten Kletterer.
Auskünfte zum damaligen Kriegsgefangenenlager
27. April 2022:Auf dem Gelände der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Sachsen befindet sich ein historischer Ort, der in den vergangenen Jahrzehnten in Vergessenheit geriet. Erst nach der Wende widmete man sich der Aufarbeitung dieser berührenden wie auch schmerzlichen Geschichte, woraufhin im September 2011 in einer der letzten verbliebenen Lazarettbaracke ein Ausstellungs- und Dokumentationszentrum zur Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Elsterhorst (Nardt) eröffnet werden konnte. Heute gilt dieser Ort als außerschulischer Lernort zur Vermittlung der Lagergeschichte, biografischer Erfahrungen und der Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg in der Region.
Das Schloss & Stadtmuseum Hoyerswerda bietet ab Mai 2022 neue museumspädagogische Angebote zur Geschichte dieses damaligen Kriegsgefangenen- und Vertriebenenlagers Elsterhorst an. Die Angebote richten sich vor allem an Schulklassen und andere Bildungseinrichtungen ab der 9. Klasse. Die Gruppenstärke sollte 25 Personen nicht überschreiten. Wir bitten um eine Anmeldung mindestens 14 Tage im Voraus.
1. Überblicksführung mit anschließendem Workshop
Angeboten wird eine themenspezifische Führung durch das ehemalige Lazarett und Lagergelände. Anschließend setzen sich die Schüler in Kleingruppen mittels zeitgenössischer Quellen mit den Schicksalen damaliger Gefangener und Zwangsarbeiter rund um Hoyerswerda auseinander. Am Ende des Projektes folgt eine Präsentation der Ergebnisse mit Diskussionsrunde und Auswertung.
Dauer: etwa 2,5 Stunden
Eintritt: 1 Euro pro Teilnehmer
2. Lager Elsterhorst künstlerisch reflektiert
Angeboten wird eine themenspezifische Führung durch das ehemalige Lazarett und Lagergelände. Anschließend wird auf die Lagerkunst damaliger Insassen eingegangen, ausgewählte Bilder und Künstler vorgestellt und diese gemeinsam analysiert. Schließlich können die Schüler ihre Eindrücke künstlerisch verarbeiten. Mit diesen Werken ist eine Sonderausstellung im Schloss Hoyerswerda bzw. in der Lazarettbaracke geplant.
Dauer: etwa 3,5 Stunden
Eintritt: 1 Euro pro Teilnehmer
Anmeldungen und mehr Informationen:
Herrn Zdeněk Dytrt
Museumspädagoge
Schloss & Stadtmuseum Hoyerswerda
Tel: 03571/209 37 504
Email: z.dytrt@museum-hy.de
Björn und Bengt sind wieder da
12. April 2022: Die Europäischen Braunbären Björn und Bengt sind heute aus ihrem Bärenurlaub in Augsburg wieder in den Zoo Hoyerswerda zurückgekehrt. Als Begrüßungsgeschenk überreichte Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh einen Korb voller Lieblingsleckereien. „Schön, unsere Bären wieder in ihrer Heimat im Lausitzer Seenland als Rückkehrer begrüßen zu können. Sie sind eben doch Hoyerswerdsche Jungs“, sagt der Oberbürgermeister.
Mit Radlader und Kran wurden die circa 1.500 Kilogramm schweren Transportkisten vom Transportwagen zum Innenstall bewegt. Dort am Schieber angekommen, wartete eine leckere Honigbrotspur Richtung Futter auf die beiden Brüder. Das frische Obst und Gemüse wurde auch umgehend mit dem richtigen Maß an Gemütlichkeit verputzt. So beschreibt auch die Direktorin des Zoologischen Gartens Augsburg, Dr. Barbara Jantschke, die Bären: „Sie waren gute Urlaubsgäste und ganz ganz brave Bären. Wir und unsere Besucher werden sie vermissen“. Den ersten Tag verbringen Björn und Bengt heute im Innenstall und können morgen zur Eingewöhnung ins Vorgehege. Sollte dann alles passen, werden sie am Donnerstag das erste Mal ihre sanierte Anlage begehen und erkunden können. „Wir richten uns ganz nach unseren Teddys und machen das alles in ihrem Tempo. Wenn sie noch mehr Zeit benötigen, bekommen sie die auch. Auch wenn es heißt, dass sie dann erst nach Ostern ihre Anlage entdecken können“, erklärt Tierpflegerin Saskia Schroll.
Seit Ende Oktober wurde die Bärenanlage des Zoo Hoyerswerda saniert. Dafür zogen die beiden Europäischen Braunbären Björn und Bengt in den Bärenurlaub nach Augsburg in den Zoologischen Garten. Durch die Grabetätigkeit der Bären hat sich der Schlossgraben in der Anlage stetig erweitert und wurde wasserdurchlässiger. Nun wurde er wieder an seine ursprüngliche Breite angepasst und abgedichtet.
Ein wichtiger Arbeitsschritt auch für die Standsicherheit des Schloss Hoyerswerda. Das Schlossgebäude ist von einem Wallgraben umgeben, dessen Wasser die Durchfeuchtung des Erdreiches unter dem Schloss absichert. Die Sicherstellung des Sollpegels hat in den letzten Jahren die Zuleitung erheblicher Mengen Trinkwasser erforderlich gemacht. Mit Hilfe zweier Absperrbauwerke wurde der Graben bei den Bären trocken gelegt und anschließend mit Beton ausgekleidet. Eine darin eingebaute Belüftung soll dabei helfen das Wasser im Winter eisfrei zu halten. Eine Anbringung des Stromzaunes auf dem Uferbereich der Schlossseite ermöglicht es den Bären zusätzlich, die Anlage jetzt auch an den besonders kalten Wintertagen zu nutzen. Sie erhalten festangebrachte Höhlen und neue Bäume zur Verschattung und robuste Baumstämmen zum Klettern und Toben. Die Baukosten lagen wie geplant bei 151.100 Euro netto und werden durch das Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus anteilig gefördert, auf der Grundlage des vom sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts i. H. v. 75.551 Euro, welche über den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien ausgereicht werden.
Flauschiger Stachler und rabenschwarzes Äffchen
11. April 2022: Ein putziger Stachler und ein rabenschwarzes Äffchen sind im Zoo Hoyerswerda geboren. So verschieden wie sie sind, haben sie dennoch eins gemeinsam: Sie halten ihre Eltern derzeit ganz schön auf Trab.
Das Springtamarin-Jungtier ist jetzt eine Woche alt und der erste Nachwuchs dieser Art im Zoo Hoyerswerda. Für das Zuchtbuch eine Erfolgsnachzucht, denn die kleinen Schwarzen Krallenaffen sind stark gefährdet und das Hoyerswerdaer Pärchen genetisch gefragt. Das kleine Äffchen verbringt die meiste Zeit noch auf dem Rücken der Mutter und ist für ungeübte Augen nicht leicht zu erkennen. Ganz schwarz und Ton in Ton springt es huckepack von Ast zu Ast mit und lässt seinen festen Griff nicht locker. Ob es ein Weibchen oder ein Männchen ist, wird sich erst noch herausstellen.
Springtamarine bilden die Ausnahme unter den Krallenaffen. Sie bekommen nicht wie üblich zweieiige Zwillinge, sondern nur ein Jungtier. Ihr Name ist Programm, denn die circa 25 Zentimeter kleinen Affen schaffen ohne weiteres Sprünge von bis zu vier Metern.
Das gerade einmal sechs Tage alte Baumstachler-Jungtier ist der erste Nachwuchs des im Zoo geborenen Männchens Milo. Gerade einmal 20 Zentimeter lang ist der kleine Stachler und macht seinem Namen schon alle Ehre. Auch wenn er wie ein kleiner Flauscheball mit Knubbelnase aussieht, ist er ganz schön stachelig, denn die Stacheln hat er schon von Geburt an. Seine ersten Klettertouren wagt er bereits in sicherer Nähe zu seinem Baumstamm. Das Geschlecht des Kleinen steht noch nicht fest und wird bei der nächsten routinemäßigen Untersuchung ermittelt. Die meiste Zeit erkundet der Nachwuchs die Anlage auch schon mal allein, hat aber seinen Lieblingsplatz an einem Baumstamm mit Kletterästen direkt in Besuchernähe schon gefunden.
Für Nagetiere haben Baumstachler eine ungewöhnlich lange Tragzeit um die 200 Tage. Bei Gefahr stellen die Nager ihr Stachelkleid auf und schlagen mit dem Schwanz. An den mehr als 30.000 Stacheln haben die Tiere winzige Widerhaken, die dafür sorgen, dass die Stacheln in ihren Gegnern hängen bleiben. Bei jeder Bewegung des Feindes bohren sie sich noch tiefer in den Körper.
Bei Frühjahrsputz kräftig zugepackt
9. April 2022: Zum Frühjahrsputz waren Mitglieder des Vereins der Zoofreunde Hoyerswerda und Freude des Zoos aufgerufen worden. Rund 30 Leute fanden sich am Morgen bei frischen drei Grad Celsius und böigem Wind ein. Die Arbeiten waren schnell verteilt. so dass es zügig ans Werk gehen konnte. In der Voliere der Kolkraben galt es, noch ein paar Pflanzungen vorzunehmen. Im Gehege der Kraniche wurde eine Benjeshecke angelegt. An der Insektenlounge waren Komplettierungen erforderlich. Auch im Außengehege der Galapagos-Schildkröten wurde gearbeitet. Das Gros der Arbeiten war in der leeren Pinguinanlage auszuführen. Hier wurde ein Großteil der Steinschüttung rund um den Teich entnommen bzw. für die weitere Verwendung sortiert.
Der Vorsitzende des Zoovereins, Karsten Bormann, und der Zoologische Leiter Eugène Bruins waren allen dankbar, die an diesem Sonnabend so kräftig mit anpackten. Es sei wieder mehr geschafft worden, als er erwartet hatte, ob wohl die Zahl der Teilnehmer unter der vorangegangener Putzaktionen blieb, sagte Eugène Bruins. Der Zoo ist nun wieder etwas schöner und bereit, um zu Ostern die Besucher in ansprechender Atmosphäre zu empfangen. Wahrscheinlich wird es für sie in dem einen oder anderen Gehege auch Überraschendes zu entdecken geben. Damit sind nicht allein Ostereier gemeint..
Osterführung im Zoo Hoyerswerda
9. April 2022: An Karfreitag, 15. April, lädt der Zoo Hoyerswerda wieder zum Osterspaziergang in den österlich dekorierten Zoo ein. Bei den kommentierten Führungen um 10 und 14 Uhr haben die Besucher die Möglichkeit, allerhand Neues über den Zoo Hoyerswerda zu erfahren.
Erst seit Kurzem bewohnt Serval-Dame Jamie den ersten Teilbereich der neugestalteten Serval-Anlage. Das Kolkrabenpärchen Krabat und Kantorka bewohnt seit ein paar Monaten eine neue großzügige Voliere im mystisch sagenhaften Stil der Krabatmühle Schwarzkollm. Der erste Nachwuchs zeigt sich auch schon. Gleich vier Jungtiere gab es bei den Totenkopfaffen und zwei kleine Bennett-Kängurus befinden sich in den Beuteln der Mütter. Das Erdmännchen Trio rund um Königin Heidi hat sich auf ihrer sanierten Anlage gut eingelebt. Natürlich gibt es auch die ein oder andere Geschichte zu den Zoobewohnern. Denn wer möchte nicht gern wissen, was die Urlaubsrückkehrer Björn und Bengt auf ihrer neugestalteten Anlage zu Ostern treiben? Oder ob Erdmännchen gerne Ostereier mögen? Und welches Tier legt überhaupt Eier, und warum?
Antworten auf diese und andere Fragen erhalten die Besucher bei den geführten Rundgängen am Karfreitag im Zoo Hoyerswerda. Natürlich gibt es auch wieder kleine Osterleckereien für Mensch und Tier. Auf Grund des großen Andrangs in den vergangenen Jahren bietet der Zoo wieder zwei Führungen, jeweils um 10 Uhr und 14 Uhr, an.
Osterspaziergang im Zoo Hoyerswerda
Start: 10:00 Uhr und 14:00 Uhr
Eintritt: Erwachsener 9 €, Kind 5 €, Familien ab 16 €
Treffpunkt: vor der Tropenhalle
Erster Teilbereich der Serval-Anlage fertiggestellt
16. März 2022: Im Zoo Hoyerswerda ist der erste Teilbereich der neugestalteten Serval-Anlage fertiggestellt. Nach einem Jahr Bauzeit ist die zum großen Teil in Eigenleistung entstandene Anlage bereit, um bezogen zu werden. Serval-Dame Jamie ist die erste des Servalpärchens, die den fertigen Bereich bewohnen wird. Ihr Partner Jason ist während der restlichen Bauzeit am zweiten Teilbereich im Leoparden-Stall untergebracht.
Mit 115 Quadratmeter Fläche hat sich die Anlage verdoppelt und kann bei Bedarf in zwei separate Gehege abgetrennt werden. Ein Badebecken bietet an heißen Tagen eine willkommene Abkühlung, viele Stämme und Äste ausreichend Klettermöglichkeiten und genug Platz für Tierbeschäftigung mit hohen Sprüngen wird ebenfalls geboten. Die Umsetzung und Neugestaltung der Anlage wurde zum Großteil aus Eigenmitteln und anteilig aus Spenden finanziert.
Ziemlich neugierig, aber mit Vorsicht erkundete die Serval-Katze ihre neue Anlage. Es wurde fleißig markiert, die Stämme auf ihre Kratzfestigkeit geprüft und der beste Platz an der Sonne auserkoren. Anschließend wurde der Beobachtungsposten bezogen und alles genau im Blick behalten. Eine Bepflanzung mit Gräsern und weiteren Pflanzen wird der Anlage dann noch einen afrikanischen Look geben. Innerhalb der nächsten Wochen soll auch der zweite Teilbereich fertig sein. Dann können Jamie und Jason die Anlage gemeinsam nutzen oder jeder sich in seinem Bereich zurückziehen.
Servale gehören zu den kleinsten Raubkatzen Afrikas und bevorzugen Savannen und Baumsteppen als ihren Lebensraum. Im Verhältnis zu ihrem Körper haben sie die längsten Beine unter den Katzen und können bis zu drei Meter in die Höhne springen. Sie sind Einzelgänger und ernähren sich hauptsächlich von Fleisch. Mit einer Erfolgsquote von 50 Prozent gehören sie mit zu den besten Jägern unter den Raubkatzen.
Zoo Hoyerswerda ruft zu Spenden für Ukrainische Zoos auf
4. März 2022: Der Zoo Hoyerswerda startet eine Spendenaktion zur Unterstützung des Ukrainischen Zooverbandes UAZA (Ukrainischen Assoziation Zoos und Aquarien). Mit jedem Ticket können die Zoobesucher*innen freiwillig einen Artenschutz-Euro spenden, dessen Erlöse an den ukrainischen Verband weitergeleitet werden.
„Wir sind geschockt und sprachlos über das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und möchten unseren ukrainischen Zookolleginnen und -kollegen in dieser tragischen Situation unterstützen“, erläutert Tierpflegerin Katrin Visser. „Wir hoffen, mit den Erlösen wenigstens einen kleinen Beitrag leisten zu können“, ergänzt Tierpfleger Robert König. Das gesamte Zoo-Team ist mit seinen Gedanken bei den Zookolleg*innen und den Zootieren.
Der Zoo Hoyerswerda beteiligt sich damit an der Unterstützungsaktion der Deutschen Tierparkgesellschaft (DTG), welche im direkten Kontakt mit dem Präsidenten der Ukrainischen Assoziation Zoos und Aquarien (UAZA), Wladimir Nikolaijewitsch Topchiy, steht. Sowohl der Verband als solches, als auch einzelne Mitgliedzoos der DTG sammeln Finanzmittel, um die Versorgung der Zoos in der Ukraine zu unterstützen.
Der Artenschutz-Euro im Zoo Hoyerswerda wurde mit Beginn des vergangenen Jahres eingeführt und kann freiwillig zu jedem Ticket dazu gebucht werden. Mit den bisherigen Erlösen unterstützt der Zoo die NABU Ortsgruppe Hoyerswerda und die WildCats Conversation Alliance, welche sich für bedrohte Raubkatzen in Asien einsetzt.
Foto: Stefanie Jürß
Spannender Vortrag zum Tag des Artenschutzes
24. Februar 2022: Mit einem spannenden Vortrag, am 3 März um 17:30 Uhr im Schlosssaal des Schloss Hoyerswerda, wird der Hoyerswerdaer Zoologische Leiter Eugène Bruins zum Thema Artenschutz auf die Wichtigkeit des Schutzes bedrohter Arten aufmerksam machen. Eine gesonderte Rolle werden dabei die stark gefährdeten China Leoparden einnehmen.
Die Aufgaben eines modernen Zoos sind in der „Welt-Zoo- und Aquarium-Naturschutzstrategie“ festgelegt. Demnach sind Zoos nicht nur Sammlungen exotischer Tiere, sie haben sich auch zum Ziel gesetzt, sich für den Schutz bedrohter Arten zu engagieren und vor allem auch zur Bildung ihrer Besucher beizutragen. Auch der Zoo Hoyerswerda engagiert sich aktiv für den Erhalt von Natur und Artenvielfalt.
Der Zoo beteiligt sich an vielen Erhaltungszuchtprogrammen und Artenschutzprogrammen, züchtet erfolgreich bedrohte Arten und sensibilisiert jährlich tausende Besucher für den Schutz von Natur und Artenvielfalt.
Der Vortrag dauert etwa 90 Minuten und ist Teil einer kleinen Veranstaltungsreihe vom Schloss Hoyerswerda im März. Weitere Termine sind der 10.3. zum Thema Honig, der 23.3. mit „Vandalen, Burgunder & Co – Germanen in der Lausitz“ ein Vortrag von Frau Koch-Heinrichs vom Museum der Westlausitz Kamenz und der 31.3. über Ernst Janetzky.
Anmeldungen unter 03571/ 2093 7500 sind zwingend erforderlich. Bitte die aktuellen Corona-Beschränkungen und die FFP2-Maskenpflicht beachten.
Wo: Schloss Hoyerswerda
Wann: 3. März 2022, 17:30 Uhr
Kosten: 5 Euro pro Person
Zu Frühjahrsputz und Wahlen
21. Februar 2022: Der Vorstand des Vereins der Zoofreunde hat beraten. Themen waren neben anderem der Frühjahrsputz im Zoo. Er soll am 9. April stattfinden. Auch die Jahresmitgliederversammlung war Thema. Sie wird für den mai vorbereitet. Dort stehen auch Wahlen zum Vorstand und zur Revisionbskommission an. Vorschläge hierfür sind bereits jetzt willkommenm.
Traurige Gewissheit
17. Februar 2022: Die sechs im Zoo Hoyerswerda verschütteten Erdmännchen konnten geborgen werden. Seit dem 16. Februar gibt es traurige Gewissheit. Bei den Sanierungsarbeiten des Bodensubstrates in der Erdmännchen-Anlage wurden die Tiere in etwas über einem Meter Tiefe gefunden.
Am Dienstagmorgen begannen die Optimierungsarbeiten auf der Anlage. Sie sollten auch Gewissheit über den Verbleib der Erdmännchen geben. Eine vorherige Suche per Hand war aufgrund der lehmhaltigen festen Substratzusammensetzung erfolglos und diese ungewöhnlich tiefen Höhlen waren so nicht erreichbar. Mit einem Bagger wurde dann Schritt für Schritt das komplette Substrat ausgehoben. Der erste Tag blieb jedoch erfolglos. Am Mittwoch konnten die sechs Erdmännchen dann doch noch geborgen werden.
„Die eingestürzte Höhle befand sich direkt an der Wand und tiefer als ihre anderen Schlafhöhlen“, berichtet Christian Trunsch, Technischer Leiter des Zoos. „Ein herber Verlust, aber dennoch sind wir froh, jetzt Gewissheit zu haben und andere Szenarien ausschließen zu können“, teilt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter, mit. Der Boden der Erdmännchen-Anlage ist nun komplett neu verdichtet und bereit von der neue Familienbande rund um Königin Heide, ganz nach ihren Wünschen umgraben und gestaltet zu werden.
Seit Dienstag hat sie zwei neue Männer an ihrer Seite. Zwar nur in Hörweite, aber dennoch ein Neubeginn für die noch junge Erdmännchen-Dame. Die zweijährigen Burschen kommen aus dem Zoo Berlin sind noch namenlos und müssen noch ein wenig auf das erste Zusammentreffen mit Heidi warten. Nach abgeschlossener Quarantäne lernen sich die drei Tiere auf der Anlage kennen.
Unfall bei Erdmännchen
3. Februar 2022: Der Zoo Hoyerswerda betrauert den Verlust von sechs Tieren seiner siebenköpfigen Erdmännchen-Gruppe. Sie konnten sich vermutlich aufgrund eines kleineren Erdrutsches nicht mehr aus ihrem selbstgebauten Höhlentrakt befreien. Die Bergungsversuche der Tierpfleger*innen blieben leider ohne Erfolg. „Wir haben noch einmal gründlich gesucht, aber haben keine Lebenszeichen gefunden oder die Familie bergen können“, erklärt Tierpflegerin Heidi Sladek.
Unfälle wie dieser kommen im natürlichen Habitat der Erdmännchen aufgrund ihrer intensiven Grabetätigkeit genauso vor. Dementsprechend wurde nach Rücksprache mit anderen Zoologischen Einrichtung beim Bau der Anlage vor sechs Jahren besonders auf die Zusammensetzung des Bodensubstrates geachtet, um eben diese unterirdische Höhleneinstürze weitestgehend vermeiden zu können. Die circa zwei Meter tiefe Substratschicht aus unterschiedlicher Körnung und Lehm bietet normalerweise ausreichend Stabilität. Auch ein Untergrabeschutz verhindert ein zu tiefes Graben und ein Pflegersteg sichert Tiere und Mitarbeiter vor Einsturz. „Warum jetzt gerade nach über sechs Jahren die Erde nachgab, können wir leider nicht sagen“, äußert sich Eugène Bruins, Zoologischer Leiter, zu dem Unfall.
Eins ist jedoch gewiss: Die sechs Erdmännchen, darunter Frank und Kurt, der Nachwuchs des vergangenen Jahres und deren große Schwester, werden vom Zoo-Team und Königin Heidi schmerzlich vermisst. „Der Verlust schon eines einzelnen Tieres schmerzt, aber gleich eine Gruppe zu verlieren, hat uns alle unglaublich mitgenommen“, berichtet die namensgebende Tierpflegerin Heidi Sladek bestürzt
.
Erdmännchen leben in großen Familienverbänden und eignen sich nicht für eine Vergesellschaftung mit einer ihnen unverwandten Gruppe. Damit das Erdmännchen-Weibchen Heidi nicht lange einsam ist, wird nach neuen möglichen männlichen Partnern für eine passende Vergesellschaftung gesucht. Bevor jedoch neue Erdmännchen einziehen, wird die Substratschicht der Anlage erneut geprüft und gegebenenfalls optimiert.
Erfolgreiche Spendenaktion
18. Januar 2022: Die Anfang Dezember gestartete Spendenaktion „Spenden statt Böllern“ des Zoo Hoyerswerdas war ein voller Erfolg. Fast 100 Tierliebhaber haben 7.396,35 Euro für den Zoo Hoyerswerda gespendet. „Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft“, freut sich Eugène Bruins, zoologischer Leiter des Zoos und dankt allen Unterstützern für ihr Engagement. „Nicht nur uns ist damit geholfen, auch die NABU Ortsgruppe Hoyerswerda bekommt einen Teil“, führt er weiter aus.
Zehn Prozent der gespendeten Summen gehen an die Ortsgruppe. „Für uns ein toller Start für kommenden Projekte und eine wichtige Aktion, um die unnötige Lärm- und Lichtbelästigung für Tiere zu vermeiden“, berichtet Dagmar Steuer, Vorsitzende der NABU Ortsgruppe Hoyerswerda. Mit den Erlösen möchte die Ortsgruppe unter anderem das Projekt „Grüner Saum“ zum Erhalt heimischer Flora und Fauna realisieren.
Der Zoo Hoyerswerda gleicht mit den Spendenerlösen einen Teil die coronabedingten Einnahmeausfälle der Monate November und Dezember aus, die durch die aktuell geltenden Zugangsbeschränkungen zu einem Besucherrückgang von 35 Prozent führten.
Bereits Ende 2020 führte der Zoo Hoyerswerda die Aktion erfolgreich durch. Damals erzielte der Zoo Spendenerlöse in Höhe von 24.085 Euro. Damit konnten ein Drittel der Einnahmeausfälle der coronabedingte Schließung des Zoos im November und Dezember 2020 ausgeglichen werden.
Tolle Aktion für den Zoo
14. Januar 2022: Kurz vor Weihnachten lief im MDR Sachsenspiegel ein Beitrag über den Besuchereinbruch im Zoo Hoyerswerda. Eine junge Dresdnerin (15 Jahre) und Tierpatin des Zoos sah diesen gemeinsam mit ihre Mutter und sagte: „Da müssen wir helfen!“. Gesagt, Getan!
Abelina setzte sich hin, gestaltete Spendenboxen für den Friseursalon ihrer Mutter und ermutigte weitere Mitstreiter. Ein Testcenter schloss sich der Aktion an und auch der Friseursalon Meisterfrisuren selbst spendet mit. So kamen insgesamt fast 2.000 Euro zusammen. Und nicht nur Abelina ist jetzt Tierpatin, ihr Bruder und auch der Friseursalon der Mutter haben jetzt tierische Freunde im Zoo Hoyerswerda.
Zusätzlich brachte die Familie noch eine Menge Leckereien für alle kleinen und großen Nager des Zoos vorbei. „Abelina hat uns mit ihrem Engagement und ihrem Vertrauen in uns schwer begeistert“, schwärmt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerda. „In ihrem Alter schon dieses Bewusstsein zu haben, sich für andere so einzusetzen, verdient unseren Respekt und Wertschätzung“, so Bruins weiter.
Wer den Zoo Hoyerswerda in dieser schwierigen Lage helfen möchte, kann dies durch Online-Spenden über die Webseite (www.kulturzoo-hy.de), mit der Übernahme einer Tierpatenschaft (ebenfalls online möglich) und dem Kauf von Gutscheinen. Mehr Infos dazu unter der 03571/20937700 oder zoo@zookultur.de.
Foto: Yvonne Bleise
3G-Pflicht sorgt für Besuchereinbruch
13. Dezember 2021: Viele Branchen leiden derzeit unter den aktuell geltenden 3G-Vorschriften, so auch der Zoo Hoyerswerda. Für einen Zoobesuch muss aktuell ein 3G-Nachweis vorgebracht werden. Zusätzlich müssen das Tropenhaus des Zoos und das Schloss & Stadtmuseum komplett geschlossen bleiben. Im Zoorestaurant Sambesi gilt wiederum die 2G-Regel und muss separat kontrolliert werden. Obwohl der Zoo infolge der Einschränkungen den Eintrittspreis von neun Euro auf fünf Euro pro Person gesenkt hat, sind die Besucherzahlen im November um 35% im Vergleich zum Jahr 2019 eingebrochen.
„Wir halten die aktuell geltenden Corona-Schutzmaßnahmen für unbedingt erforderlich. Nur so können wir von den derzeitigen Infektionszahlen runterkommen“, befürwortet Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo. Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH, den Entschluss des Landes Sachsen. Dennoch sind für einen Zoo im Vergleich zu anderen Branchen, solche Umsatzeinbrüche besonders schwer zu verkraften. „Unsere Tierpfleger*innen können nicht einfach in Kurzarbeit geschickt werden, unsere Tiere werden natürlich weiterhin optimal versorgt“, so Kusber weiter. Zusätzliche witterungsbedingte Kosten erschweren die finanzielle Situation noch weiter. Zooschul- und museumspädagogische Gemeinschaftsprojekte musste aufgrund der Schließung des Museums abgesagt werden, ebenso Veranstaltungen im Sambesi oder geplante Führungen im Zoo wie die beliebte Weihnachtsführung oder die Bescherung der Zootiere.
Wer den Zoo Hoyerswerda in dieser schwierigen Lage helfen möchte, kann dies durch Online-Spenden über die Webseite (www.kulturzoo-hy.de), mit der Übernahme einer Tierpatenschaft (ebenfalls online möglich) und dem Kauf von Gutscheinen. Mehr Infos dazu unter der 03571/20937700 oder zoo@zookultur.de
Expertenrunde berät zu Pinguinen
29. November 2021: Der Zoo Hoyerswerda war Gastgeber der ersten regionalen Pinguinkonferenz zur Haltung von Humboldt- und Brillenpinguinen in Zoos und Tiergärten. Insgesamt neun Zoologische Einrichtungen und vier Experten tagten, diskutierten und beratschlagten sich bei einer hybriden Präsenz/-Online-Sitzung über die besonderen Bedürfnisse der hochsensiblen Vögel. „Ich freue mich sehr, dass so viele Kollegen*innen meiner Einladung gefolgt und für einen gemeinsamen Erfahrungsaustausch bereit sind“, so Eugène Bruins, Leiter des Zoo Hoyerswerda.
Ein Fokus der Fachvorträge lag auf speziellen Krankheitserregern, Viren und Infektionen vorgetragen von Veterinärmediziner*innen und Mikrobiologen der Landesuntersuchungsanstalt Leipzig, Dresden und Universität Cottbus. Dabei stellte Eugène Bruins auch die Untersuchungsergebnisse der im Frühjahr und Sommer verstorbenen Pinguine des Zoo Hoyerswerda vor. Bei vier der insgesamt zehn Pinguine wurde nun eine Pilzinfektion (Aspergillose) festgestellt. Die Todesursache vier weiterer Vögel ist völlig unklar, einer hatte eine Schilddrüsenerkrankung und der erste Pinguin ist aufgrund einer Flügelverletzung verstorben. Der Zoo Hoyerswerda möchte mit der Pinguinkonferenz einen weiteren Weg zur Aufklärung möglicher Todesursachen gehen.
Gemeinsam mit den Experten nahmen der Zooleiter Eugène Bruins, der Technische Leiter Christian Trunsch und Tierpflegerin Carolin Adler die hiesige Pinguin-Anlage nochmals genauer unter die Lupe. „Die Bestätigung unser Arbeit gibt uns Hoffnung, auch wieder Pinguine im Zoo Hoyerswerda halten zu können. Natürlich sind wir dankbar für die wertvollen Tipps der Kollegen“, berichten Eugène Bruins und Carolin Adler. So könnte ein Wechsel des Bodensubstrates oder die Umstellung des Futtermanagements die Pinguinhaltung im Zoo noch mehr optimieren.
Auch nach der Konferenz wollen die Teilnehmenden in weiterem engen Austausch bleiben und eine einheitliche Wasseruntersuchung speziell auf Bakterien und Keimen einführen. Anstatt einer Teilnehmergebühr gab es eine freiwillige Spende an den Verein Sphenisco, der sich für den Schutz der Humboldt-Pinguine und ihres Lebensraumes in enger Zusammenarbeit mit chilenischen Naturschützern und Wissenschaftlern engagiert. Seit 2016 unterstützt der Zoo Hoyerswerda den Verein durch verschiedene Aktionen.
Neue Kolkrabenvoliere im Zoo Hoyerswerda
18. November 2021: Zwei Kolkraben und eine neue Voliere gibt es im Zoo Hoyerswerda. Nach einem Jahr Bauzeit ist die zum großen Teil in Eigenleistung entstandene Vogelvoliere bereit für seine künftigen Bewohner Krabat und Kantorka. Das Kolkrabenpärchen erkundete nicht nur die neue Anlage, sondern auch einander, denn auch sie lernen sich jetzt kennen. „Kolkraben passen nicht nur gut in unseren Zoo, sie stehen auch für die Region, wie kein anderes Tier“, sagt Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH.
Regional gestaltet ist auch die Rückwand der neuen Voliere. Mit hundertfünfzig Spraydosen hat Uwe Krasel aus Schleife detailgetreu die Krabatmühle aus Schwarzkollm mystisch schön an die Rückwand gesprayt. Die Bepflanzung mit Bergkiefer, Teppicheibe, Zwergbirke oder Rhododendron ergänzt den sagenhaften Stil der neuen Kolkrabenanlage. Dreihundertdreißig Meter Stahlrohr wurden in Eigenleistung zugeschnitten, angepasst und mit einem Volierengitter überzogen. Daraus entstand für die neuen Bewohner eine 74 Quadratmeter große Anlage mit einer Höhe von bis zu fünf Metern und einem Rauminhalt von 300 Kubikmeter. „Die integrierte Teilüberdachung kann von der restlichen Voliere abgetrennt werden, so können wir die Raben bei Bedarf separieren und auch bei Vogelgrippe auf der eigenen Anlage belassen“, erklärt Eugène Bruins. Für die Holzarbeiten und die Errichtung der Fundamente holte sich der Zoo Hoyerswerda Unterstützung bei regionalen Firmen.
Unter gespannten Augen aller Anwesenden erkundigte das Kolkrabenpärchen ziemlich gelassen und ruhig die neue Voliere und auch ihr erstes Aufeinandertreffen verlief unproblematisch. Das zweijährige Weibchen hielt dennoch erstmal etwas Anstandsabstand zu dem elfjährigen Krabat. Lieber bevorzugte sie die leckere Weintraube des Zoologischen Leiters. Gern fraß sie aus seiner Hand. Trotz der Aufregung und trotz des Männchens im Gehege kam sie zu ihm, Trauben sind offenbar einfach zu lecker. Kantorka kam im Sommer diesen Jahres aus Sainte-Croix und Krabat aus dem Westküstenpark Sankt Peter-Ording in den Zoo Hoyerswerda.
Die Umsetzung und der Bau der Anlage wäre ohne Unterstützung der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH (VBH) nicht möglich gewesen. Der regionale Partner sponsert einen Großteil der Kosten. „Wir stehen nicht nur 24 Stunden/365 Tage im Jahr für Versorgungssicherheit in Strom, Gas, Wärme, Wasser und die Entsorgung des Abwassers, wir unterstützen auch zuverlässig solche Projekte des Zoos, um die Stadt Hoyerswerda attraktiver zu gestalten. Nicht nur für die Raben, sondern auch für die Besucher aus nah und fern ist die neue Voliere ein Highlight“, so Wolf-Thomas Hendrich, Geschäftsführer der VBH.
Viele Hände haben viel bewegt
13. November 2021: Damit konnte nicht gerechnet werden: Immerhin 46 Leute haben sich zum Herbstputz im Zoo eingefunden. Das hatten die Organisatoren vom Verein der Zoofreunde Hoyerswerda und die Zooleitung aufgrund der schwierigen aktuellen Pandemie-Lage nicht erwartet. Umso größer war die Freude. Neben Mitgliedern des Vereins und Freunden des Zoos hatten sich auch Interessenten eingefunden, die in Hoyerswerda eine Ortsgruppe des Naturschutzbundes (Nabu) gründen wollen. Vereinsvorsitzender Karsten Bormann und Zooleiter Eugène Bruins freuten sich über die Resonanz. Zumal im vergangenen Jahr wegen Corona keine solche Aktion möglich war.
Die Arbeiten waren schnell erklärt. Schwerpunkt war diesmal das Entsorgen des Laubes. Dabei wurde bewiesen, dass viele Hände innerhalb kurzer Zeit Berge versetzen können - Laubberge. Und so wurden das Gehege der Kraniche, die Zoowiese und die Fasanerie zuerst von den vielen Blättern befreit. Im Bereich des Wirtschaftshofes wurden Schilfmatten angebracht. Doch die Arbeiten waren aufgrund der zahlreichen Helfer ziemlich schnell erledigt, so dass noch weitere Aufgaben übernommen werden konnten. So wurde am Kräutergarten und rund um den Zooteich ebenfalls das Laub zusammengeharkt und in die bereit stehenden Container geworfen. Außerdem wurde der Überwinterungsplatz für Amphibien am Teich weiter ausgebaut. Steine, Astschnitt und natürlich Laub, davon gibt es ja derzeit reichlich, kamen zum Einsatz.
Als gegen Mittag zum Imbiss ans Zoorestaurant "Sambesi" gebeten wurde, herrschte große Zufriedenheit über das Erreichte. Eugène Bruins war sehr zufrieden mit dem, was sich in den drei Stunden im Zoo verändert hatte und er zollte den Teilnehmern großen Respekt und bedankte sich bei ihnen für ihre Arbeit.
Der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda dankt allen, die mitgeholfen haben oder auf andere Art und Weise unterstützten.
Neue Sichten mit tierischer Seite
8. November 2021: „Neue Sichten für Hoyerswerda“ ist der Titel der Sonderausstellung, die am 15. November 2021 im Schloss & Stadtmuseum eröffnet wird. Gezeigt werden beeindruckende Aufnahmen, die jede für sich und durch die Zusammenstellung spannende Geschichten erzählen – festgehalten von Mitgliedern des Hoyerswerdaer Fotostammtisches. Die Vernissage beginnt um 17 Uhr. Die Ausstellung ist dann bis Ende Januar zu den Öffnungszeiten des Stadtmuseums im Schloss Hoyerswerda zu sehen.
Menschen im In- und Ausland assoziieren Hoyerswerda oft mit Neonazis und den Pogromen von 1991 oder in jüngerer Zeit mit dem Schrumpfen der Stadt durch das Einbrechen der Braunkohleindustrie und dem Abriss der Plattenbauten. „Auch wenn hinter all dem reale Probleme stehen, schienen sie uns zu vereinfacht erzählt“, schildern die Fotografen Frieder Bickhardt und Rafael von Brix vom Fotokollektiv unofficial.pictures aus Leipzig ihren Eindruck von einer Diskrepanz zwischen dem Medienbild und der Realität vor Ort. Sie entwickelten daher im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem langjährigen Leiter des Fotostammtisches Peter Radke und in Kooperation mit der Kulturfabrik Hoyerswerda ein Projekt, dem sich neun Teilnehmer*innen des Fotostammtischs schnell anschlossen. Am Anfang stand, gemeinsam mit der Geographin Beata Zschieschang, ein reger Austausch über die Trennung der Stadt durch die Elster, die jeweiligen Identitäten auf beiden Seiten und der „Hoyerswerdschen“ insgesamt. Alle Teilnehmer*innen fanden ein für sich interessantes eigenes Thema unter dem Obertitel „Neue Sichten für Hoyerswerda“. In den folgenden Wochen und Monaten entwickelten sie jeweils eine eigene fotografische Herangehensweise, eine eigene Sicht für Hoyerswerda. Man traf sich regelmäßig, mit dem Lockdown im November sehr schnell nur noch digital, was dem Austausch und den ausführlichen Bildbesprechungen indes nicht im Weg stand. Nach mehr als einem Jahr steht nun die Ausstellung im Schloss mit sieben Arbeiten.
Im Saal im Erdgeschoss zeigt Andreas Gebauer „Hoywoys tierische Seite“ – im Zoo schuf er wirkliche Charakterportraits der Tiere, die Plastiken der Anlage ergänzen dabei das Bild und verweisen auf die Geschichte des Zoos. Alle anderen Arbeiten sind in den Räumen der Sonderausstellung im 2. Obergeschoss zu sehen. Der erste Raum lädt ein mit einer persönlichen Arbeit von Günther Hertwig: „Wir haben rüber gemacht“. Aus der gemeinsamen Betrachtung der großen Deutschlandkarte und einer Slideshow mit Familienbildern erschließt sich, dass hier erzählt wird, „wie aus Wessis Ossis wurden“. Dem gegenüber stehen die Lichtmalereien von Tobias Reißbach und Mike Meier. Mit Langzeitbelichtungen bei Nacht und komplexen Bewegungen mitgebrachter Lampen haben sie Farbe an Stadtbekannte Orte gebracht und zeigen sie so wortwörtlich „Im eigenem Licht“. Den nächsten Raum füllt die Arbeit „Hoyerswerda im Wandel“ von Eberhard Rosenberg und Georg Vesper. Sie haben Zeitungsfotos von Uwe Schulz, größtenteils aus den 90er Jahren, und eigene Bilder aus dieser Zeit als Ausgangspunkt genommen, um im Vergleich mit aktuellen eigenen Aufnahmen zu zeigen, wie sich in Hoyerswerda seitdem die Architektur und damit das Stadtbild grundlegend verändert hat. Einen Raum weiter fällt der Blick auf die Arbeit von Karena und Andreas Pelz. Sie haben den Knappensee „im Dornröschenschlaf“ dokumentiert und thematisieren in ihren durchkomponierten Landschaftsbildern auch die Versuche, ihn wieder zugänglich zu machen und die dabei aufgetretenen Rückschläge. Direkt gegenüber hängen bisher unveröffentlichte Fotos von Peter Radke. Als aktives Mitglied der Kufa dokumentierte er mit großer Begeisterung über acht bis zehn Jahre Veranstaltungen des Projekts „Eine Stadt tanzt“ unter der Leitung von Dirk Lienig. Unter den Farbaufnahmen mit opulenten Bühnenbildern zeigt er in schwarz-weiß präzise beobachtete Portraits der vielfältigen Teilnehmenden an dem Projekt. Im letzten – oder für alle Fahrstuhlfahrenden ersten – Raum zeigen schließlich die Bilder von Gerd Döring die verschiedenen Ortsteile von Hoyerswerda als „Lebendige Bestandteile der Stadt“. Seine Aufnahmen aus verschiedenen Jahreszeiten überraschen mit vielen dörflichen aber auch post-industriellen Ansichten, die so gar nichts mit dem allgemeinen Bild von Hoyerswerda gemein haben, und die teilweise sicher auch für die Menschen aus Hoyerswerda neu sind. Für alle Arbeiten haben die Fotografierenden gemeinsam mit unofficial.pictures eine ganz eigene Präsentationsform gefunden, die zu den jeweiligen Bildern und Aussagen passt. Finanziell ermöglicht wurde das Projekt schließlich durch zwei Förderungen der Kulturstiftung Sachsen und der Cellex Stiftung.
Alle Projekte könnten auch für sich stehen, aber erst zusammen schaffen sie es, „Neue Sichten für Hoyerswerda“ zu entwerfen.
Hinweis: Zur Eröffnungsveranstaltung am Montag 15. November um 17 Uhr gilt nach jetzigem Stand die 2 G- Regelung beim Besuch unseres Hauses. Das bedeutet, dass nur Geimpfte und Genesene, die dies nachweisen können, dieser Veranstaltung beiwohnen dürfen. Wir bitten um Verständnis.
Mitgliedertreffen im Schloss
14. Oktober 2021: Aufgrund der Corona-Lage in diesem Jahr konnte die Mitgliederversammlung des Vereins der Zoofreunde Hoyerswerda erst am 13. Oktober durchgeführt werden. Doch im Gegensatz zu 2020 konnte eine Präsenzveranstaltung einberufen werden. Beraten wurde im Schloss. 34 Mitglieder nahmen daran teil. Vereinsvorsitzender Karsten Bormann gab den Bericht des Vorstands. Darin bedauerte er, dass wegen der Pandemie viele der im vergangenen Jahr geplanten Veranstaltungen nicht durchgeführt werden konnten. Er erinnerte noch daran, dass der Verein Ende 2019 in Würdigung seiner Leistungen die Günter-Peters-Ehrennadel erhielt. Trotz der Einschränkungen durch Corona habe der Vorstand kontinuierlich gearbeitet und wurde der Zoo weiter tatkräftig unterstützt. Das anerkannte auch Zooleiter Eugène Bruins. Die Mitgliederversammlung sprach sich einhellig für die Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2020 aus und billigte den von Schatzmeisterin Brigitte Trunte vorgestellten Finanzplan für 2021.
Eugène Bruins gab einen Überblick, wie der Zoo der Zukunft in Hoyerswerda nach einem Grundstückskauf in der Nachbarschaft umgestaltet werden könnte, so dafür Fördermittel zur Verfügung stehen. Die Ausführungen stießen auf großes Interesse und führten zu einigen Nachfragen, die der Zooleiter den Mitgliedern alle beantwortete. Zur Sprache kam dabei auch, dass die beiden Bärenbrüder für mehrere Monate nach Ausgburg umziehen (siehe nächste Meldung). In Absprache mit dem zuständigen Zuchtbuchkoordinator soll außerdem festgelegt werden, wie es bei den China Leopraden weitergeht, so ob das Jungtier im Zoo verbleibt oder an eine andere Einrichtung abgegeben wird. Unklar ist noch, wie Eugène Bruins weiter ausführte, woran die Pinguine gestorben sind. Die Untersuchungen der verendeten Tiere erbrachten keine klaren Ergebnisse. Es laufen weitere Analysen. Zu den Erfolgen im Zoo gehöre neben anderem die Nachzucht beim Baumstachler und beim Gürteltier. Zudem teilte Eugène Bruins mit, dass sich die Faultiere gepaart Hätten.
Als nächster Termin ist der Herbstputz am 13. November geplant. Über Ablauf und Aufgaben werden wir noch gesondert informieren. Zudem ist vorgesehen, das 30-jährige Bestehen des Vereins der Zoofreunde im Dezember würdig zu begehen.
Urlaub für Bärenbrüder Björn und Bengt
14. Oktober 2021: Ab Montag, 18. Oktober, wird die Bärenanlage des Zoo Hoyerswerda saniert. Dafür ziehen die beiden Europäischen Braunbären Björn und Bengt in den Zoologischen Garten Augsburg. Durch die Grabetätigkeit der Bären hat sich der Schlossgraben in der Anlage stetig erweitert und wurde wasserdurchlässiger. Nun soll er wieder an seine ursprüngliche Breite angepasst und abgedichtet werden. Während der aufwendigen Sanierungsarbeiten möchte der Zoo Hoyerswerda den Bären den unnötigen Baustress ersparen und schickt sie deshalb in den Bärenurlaub.
Im April 2013 bezogen die beiden Bärenbrüder die neugebaute Anlage. In der Zeit wurden Baumstämme erklommen, unzählige Höhlen gebuddelt und viele Schwimmstunden im Schlossgraben verbracht. „Durch die artgerechte Gestaltung der Anlage konnten die Bären ihr natürliches Verhalten voll und ganz ausleben. Das ist der Anlage mittlerweile anzumerken und Bedarf einer Generalüberholung“, erklärt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerda. Ein wichtiger Arbeitsschritt auch für die Standsicherheit des Schloss Hoyerswerda: „Das Schlossgebäude ist von einem Wallgraben umgeben, dessen Wasser die Durchfeuchtung des Erdreiches unter dem Schloss und damit der Eichenpfähle, auf denen das Schloss gegründet ist, absichert. Die Sicherstellung des Sollpegels hat in den letzten Jahren die Zuleitung erheblicher Mengen Trinkwasser erforderlich gemacht“, erklärt Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH (ZooKultur).
Mit Hilfe zweier Absperrbauwerke wird der Graben bei den Bären trocken gelegt und anschließend mit Beton ausgekleidet. Eine darin eingebaute Belüftung soll dabei helfen das Wasser im Winter eisfrei zu halten. Eine Anbringung des Stromzaunes auf dem Uferbereich der Schlossseite ermöglicht es den Bären zusätzlich, die Anlage auch an den besonders kalten Wintertagen zu nutzen. Bei der derzeitigen Stromzaunanbringung bilden Eisschollen ein zu hohes Sicherheitsrisiko. „Unsere beiden Bären waren in den vergangenen Wintern immer aktiv und haben keine Winterruhe gehalten. Wir wollten daher nicht, dass die Bären den ganzen Winter im kleineren Vorgehege verbringen müssen, damit die notwendigen Baumaßnahmen auf der Außenanlage durchgeführt werden können. Dank des Bärenurlaubs können die Bären nun den ganzen Winter eine großzügige Anlage genießen, auch wenn das bedeutet, dass sie für unsere Besucher eine Zeit lang nicht zu sehen sein werden“, erzählt Eugène Bruins. Im Zoologischen Garten Augsburg wartet auf die Brüder nun eine ein Hektar große Anlage mit Wassergraben, einem Innengehege und zusätzlichem Überwinterungsquartier. „Vor einem halben Jahr verstarb unsere Bärin“, berichtet Dr. Barbara Jantschke, Direktorin des Zoologischen Gartens. Seit dem war die Einrichtung auf der Suche nach neuen Bewohnern. Glück für die Hoyerswerdschen Brüder, die so nun wieder bayrischen Luft schnuppern können.
Sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen, wird auch der Komfort für die Bären auf der Außenanlage erhöht. Sie erhalten festangebrachte Höhlen und neue Bäume zur Verschattung und robuste Baumstämmen zum Klettern und Toben. Insgesamt werden die Bauarbeiten bis zum Frühjahr des nächsten Jahres andauern. Besucher, die die Bären noch einmal besuchen möchten, sollten dieses Wochenende dafür noch nutzen. Ab Montag werden die Bären im Vorgehege auf ihren Transport Ende des Monats vorbereitet.
Die geplanten Baukosten liegen bei 151.100 Euro und werden durch das Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus anteilig gefördert, auf der Grundlage des vom sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts i. H. v. 75.551 Euro, welche über den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien ausgereicht werden.
Zoo nimmt keine Pinguine auf
27. September 2021: Der Zoo Hoyerswerda wird auf absehbare Zeit keine neue Pinguinegruppe halten. Dies haben Zooleiter Eugène Bruins und ZooKultur-Geschäftsführer Arthur Kusber beschlossen, nachdem die verschiedenen Proben aus der Pinguinanlage und das Obduktionsergebnis des vierten verstorbenen Pinguins keine Aufklärung über die Todesursache der kürzlich verstorbenen Pinguine brachte. In der Zwischenzeit sind drei weitere Pinguine trotz intensiver Beobachtung, präventiver Medikamentengabe und Desinfektionsmaßnahmen verstorben.
In keiner der an verschiedenen Stellen der Pinguinanlage entnommenen Proben konnten die bei einem der verstorbenen Pinguine festgestellten Bakterien identifiziert werden. Auch der Obduktionsbericht des vierten verstorbenen Pinguins lieferte keine neuen Erkenntnisse. Wie schon bei einem der zuvor verstorbenen Pinguine konnte keine Todesursache und insbesondere keine bakterielle Erkrankung sowie keine Pilzerkrankungen festgestellt werden. Das Tier wies lediglich leicht vergrößerte Schilddrüsen auf, was auf eine Schilddrüsenerkrankung deuten könnte. Die Schilddrüsen der übrigen untersuchten Pinguine waren unauffällig.
Zur weiteren Analyse der derzeitigen Situation wurden eine weitere Probe aus dem bislang nicht untersuchten Vorgehege der Pinguinanlage sowie die drei kürzlich verstorbenen Pinguine zur Obduktion gegeben.
In 2018 war die frühere Gruppe der Humboldt-Pinguine völlig überraschend an einer Pilzinfektion gestorben. Aufgrund dieses tragischen Verlustes wurde die Pinguinanlage aufwendig erneuert, um derartigen Infektionen gezielt vorzubeugen. Die in den letzten Wochen verstorbenen Pinguine wurden bzw. werden alle auf diese und andere Pilzinfektionen sowie bakterielle Infektionen untersucht. Bislang wurde bei einem Pinguin eine solche Pilzinfektion (Aspergillose) als Todesursache festgestellt.
"Die bisherigen Untersuchungsergebnisse verstehen wir als Bestätigung unserer Umbaumaßnahmen. Dennoch ist es für uns selbstverständlich, dass wir vorerst keine neuen Pinguine aufnehmen", informiert Zooleiter Eugène Bruins. Eine schnelle Abgabe der beiden verbleibenden Pinguine an einen anderen Zoo ist aufgrund der unklaren Todesursache nicht möglich. Trotz negativer Befunde kann nicht sicher ausgeschlossen werden, dass eine übertagbare Erkrankung vorliegt. Zudem würde ein Transport eine zusätzliche Stressbelastung für die durch die derzeitige natürliche Mauser belasteten Tiere bedeuten.
Seit 30 Jahren
26. September 2021: Am 26. September bestand der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda 30 Jahre. Gegründet wurde er von 38 Personen als Verein der Tiegartenfreunde Hoyerswerda.
Sie einte das Ziel, den Tiergarten Hoyerswerda als eine wertvoille kulturelle Einrichtung, als Erholungs- und Bildungsstätte unserer Stadt mit Tatkraft und Initiative zu fördern und zu unterstützen. Die Gründungsversammlung erfolgte im Vereinszimmer des Ratskellers.Zu Gast waren dort auch Vertreterv des Fördervereins vom Alpenzoo Innsbruck in Österreich. Sie standen dem Verein der Tiergartenfreunde in der Anfangsphase mit Rat und Tat zur Seite. Dafür gebührt ihnen auch heute Dank.
Erster Vorsitzender wurde Viktor Strzodka. Am 17. Dezember 1991 wurde der Verein in das Vereinsregister eingetragen.
Viktor Strzodka führte den Verein bis 2002. Er übergab das Amt an Thomas Gröbe. Auf ihn folgte 2011 Karsten Bormann.
Seit zehn Jahren wird der Verein der Zoofreunde von Karsten Bormann geführt. Er freut sich über diesen besonderen Jahrestag und erklärt dazu: Dieses Jahr begeht unser „Verein der Zoofreunde e.V.“ sein 30-jähriges Bestehen. Das sind 30 Jahre ehrenamtliches Engagement für unseren Zoo in Hoyerswerda und unserer Stadt.
Vor gut 30 Jahren trafen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger, um einen Förderverein für unseren Bürgerzoo zu gründen. In einer Zeit des Umbruchs in allen Bereichen des Lebens wollte der Verein ein sicherer und verlässlicher Partner des damaligen Tierparks sein. Im Laufe der Jahre konnte der Verein durch die engagierte Arbeit seiner Mitglieder, den Zoo in vielfältigster Art unterstützen. Durch unsere Arbeit konnte der Verein im Zoo viel Neues entstehen lassen und Bewährtes weiterführen und erhalten wie
- die traditionelle Frühjahrs- und Herbstputz-Aktionen,
- die Maßnahmen der Aktion 55, in der ältere Frauen und Männer einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen konnten;
- die personelle und finanzielle Unterstützung bei Veranstaltungen,
- regelmäßige Baumpflanzaktionen im Zoo.
Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war der Bau der Bärenanlage, die durch den Verein aus Spendengeldern finanziert wurde und die ein Besuchermagnet geworden ist. Auch am Neubau der Erdmännchen-, Pinguin- und Leopardenanlage beteiligte sich der Verein mit Spendengeldern. Diese Vereinsarbeit ist nur durch die engagierte Arbeit der Mitglieder möglich gewesen und wird auch in Zukunft in enger Zusammenarbeit mit unserem Zoo so sein.
Wir wünschen uns für die nächsten Jahre, dass auch Sie, liebe Leser der Internetseite und Besucher unseres Zoos in Hoyerswerda die Möglichkeit nutzen, und Mitglied werden in unserem „Verein der Zoofreunde Hoyerswerda e.V.“ Bringen Sie sich ein mit Ihren Ideen und Anregungen. Unterstützen Sie mit Ihrer Mitgliedschaft unseren Zoo in Hoyerswerda und werden Sie somit aktiver Förderer einer Bildungs-, Erholungs-, Kulturstätte und einer dem Artenschutz, Naturschutz und Umweltschutz verbundenen Einrichtung der Stadt Hoyerswerda, bittet Karsten Bormann um aktive Mitarbeit.
Aus Anlass des Jahrestags ist aus auch Eugène Bruins, Zoologischer Leiter, eine Herzensangelegenheit, sich dazu zu äußern:
Aus meiner Anfangszeit als Zooleiter werde ich ein Bild niemals vergessen: Die erste Begegnung mit den Mitgliedern des Zoovereins. Als ich 2016 nach Hoyerswerda kam, hatte ich ehrlich gesagt keine Ahnung, was ein Zooverein ist und was er so macht. Ich wusste nicht, was mich erwartet, als ich kurz darauf erstmals beim gemeinsamen Herbstputz teilnehmen durfte. Und dann stehen da plötzlich über 40 gutgelaunte und unglaublich fleißige Leute und packen an. Sie packen an für ihren Zoo. Ich war sprachlos und überwältigt, so etwas kannte ich von meinen früheren Stationen nicht. An diesem Tag habe ich verstanden, warum der Zoo Hoyerswerda ein „Bürgerzoo“ ist.
Dieses Bild der über 40 Helferinnen und Helfer begleitet mich jeden Tag, wenn ich meine Runde durch den Zoo gehe. Ich gehe am neugestalteten Zooteich vorbei und sehe Sie, liebe Zoovereinsmitglieder, wie Sie mit über 5.000 Schilfpflanzen ein Biotop für heimische Amphibien gestalten. Ich höre die Schilfrohrsänger, die Ihnen ihr neues zu Hause verdanken. Ich laufe vorbei an den unzähligen Blumenbeeten, welche Sie mit 25.000 Blumenzwiebeln zum neuen Leben erweckt haben. Ich sehe Else Schulz und den Zooverein, wenn ich die Braunbären Björn und Bengt auf ihrer wunderschönen Anlage beim Buddeln, Klettern und Baden beobachte. Ich sehe die Erdmännchenbabys zum ersten Mal, wie sie ihr naturnahes Gehege erkunden, wo vorher eine eher traurige Betonanlage stand. Egal wo ich hingehe, ich sehe das Wirken und das großartige Engagement des Zoovereins.
Wenn ich heute durch den Zoo gehe, sehe ich jedoch noch viel mehr. Ich sehe Giraffen durch eine große Anlage spazieren, ich höre das Brüllen der Löwen wieder durch die Altstadt hallen. Ich sehe viele neue, moderne Anlagen, welche die besten Haltungsbedingungen für unsere Tiere, aber auch deutlich bessere Arbeitsbedingungen für unsere großartigen Tierpflegerinnen und Tierpfleger bieten. Ich sehe den Zoo der Zukunft.
Ich danke Ihnen von Herzen für alles, was Sie in diesem Zoo Hoyerswerda ermöglicht haben und ich lade Sie herzlich ein, diesen Weg zum Zoo der Zukunft weiterhin in so enger und vertrauensvoller Partnerschaft gemeinsam zu gehen, damit wir noch viele gemeinsame Erinnerungen und Erfolge teilen dürfen, erklärte
Eugène Bruins
Endlich wieder Erfahrungsaustausch
12. September 2021: Der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda war vom 10. bis zum 12. September bei der 18. Tagung der Gemeinschaft der Zooförderer In Leipzig vertreten. Es war das erste Treffen nach fast zwei Jahren. In der Zwischenzeit waren Präsenzveranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich. Unter dem Motto "Zooförderer auf Zukunftskurs" wurde unter anderem darüber gesprochen, wie auf Folgen der Pandemie in der Vereinsarbeit reagiert werden kann. Die Interessen der Hoyerswerdaer hat in Leipzig Vorstandsmitglied Frank Grommisch vertreten. Die Anregungen aus Leipzig werden die Arbeit des Vorstands des Vereins der Zoofreunde Hoyerswerda beeinflussen.
Der Gemeinschaft der Zooförderer gehören inzwischen 67 Vereine aus fünf Ländern an.
Nachwuchs bei Familie Erdmann
11. September 2021:Süßer Nachwuchs zeigt sich seit kurzem auf der Erdmännchen-Anlage im Zoo Hoyerswerda. Vier Jungtiere brachte Familienoberhaupt Heidi bereits Mitte August zur Welt. Erstmals gezeigt haben sie sich allerdings erst jetzt. Lauthals und tapsig erkunden die vier kleinen Erdmännchen ihre Anlage. Dabei bleiben sie immer in sicherer Nähe ihrer Familie. Während ein Wächter die Lage im Blick hat, kümmern sich die restlichen Familienmitglieder rund um die Uhr um den Nachwuchs. Welches Geschlecht die vier Jungtiere haben, wird erst ermittelt, wenn sie etwas älter sind. Dann sollen die kleinen Nesthocker auch einen Namen bekommen. Bis dahin genießen sie die volle Aufmerksamkeit des Clans und die warmen Sonnenstunden des Spätsommers. Sollten sie nicht gleich beim ersten Blick auf der Anlage zu sehen sein, lohnt es sich während des Zoobesuchs erneut auf die Anlage zu schauen.
Erfolgreiche Feriensaison
11. September 2021: Mit fast 40.000 Besuchern endet die erfolgreichste Feriensaison der letzten drei Jahre. Da sind über zwei Drittel der Gesamtbesucher 2021. „Nach langer Schließzeit und ständig ändernden Verordnungen ist das für uns ein hervorragendes Ergebnis. Nun hoffen wir, auch den Rest des Jahres geöffnet bleiben zu können“, äußert sich Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH. „Es freut uns sehr, dass Zoo & Schloss Hoyerswerda bei Touristen und daheim Gebliebenen ein beliebtes Ausflugsziel im Lausitzer Seenland sind und hoffentlich auch weiterhin sein wird“, erläutert er weiter.
Zoo trauert um Pinguine
9. September 2021: Der Zoo Hoyerswerda betrauert den Verlust von vier Humboldt-Pinguinen. Seit dem 18. August verstarben die Vögel plötzlich und unerwartet innerhalb kurzer Abständen nacheinander. Nur einer der Pinguine zeigte erkennbare Anzeichen von Schwäche und Appetitlosigkeit und wurde sofort medizinisch behandelt. Vorsorglich wurde nach dem ersten Todesfall die gesamte Pinguingruppe mit Fungizid und Antibiotika behandelt.
Um die Todesursache zu klären, wurden drei Pinguine sofort an die Landesuntersuchungsanstalt in Dresden geschickt. Während bei einem Pinguin eine bakterielle Infektion und bei einem anderen Pinguin eine Pilzinfektion als Todesursache diagnostiziert wurde, konnte beim dritten Pinguin auch nach der Obduktion keine eindeutige Ursache festgestellt werden. Auch der vierte Pinguin wird nun schnellstmöglich zur Ursachenbestimmung obduziert.
Die verbleibenden fünf Pinguine zeigen äußerlich keinerlei Anzeichen einer Infektion. Sie werden engmaschig durch Tierpflege und Tierarzt überwacht und bekommen weiterhin Fungizid und Antibiotika verabreicht. Die Pinguine befinden sich derzeit in der Mauser, einer Phase, in welcher sie durch den natürlichen Federwechsel geschwächt und daher besonders anfällig für Infektionen sind. Um eine Verbreitung der Bakterien, welche bei einem Pinguin festgestellt wurden, zu vermeiden, wurde das Wasser im Pinguinbecken chloriert. Zudem wurden an verschiedenen Stellen der Pinguinanlage Proben entnommen, die derzeit noch auf Bakterienbefall untersucht werden.
In 2018 war die frühere Gruppe der Humboldt-Pinguine völlig überraschend an einer Pilzinfektion gestorben. Damals beratschlagte sich der Zoo Hoyerswerda mit Forschungsinstituten und anderen Zoos zur Ursache des plötzlichen Pinguinsterbens und plante umfangreiche Baumaßnahmen, um die Haltung der Pinguine noch besser zu gestalten. In der 2020 fertiggestellten neuen Pinguinanlage wird nun mit einer modernen Erdwärmesonde das Beckenwasser im Sommer gekühlt und im Winter erwärmt und zusätzlich über eine UV-Filtrierung und durch Sand- und Ozonfilter regelmäßig gereinigt. Das Becken wurde etwas flacher gestaltet, um zusätzlich zur Reinigung noch öfter einen gesamten Wasserwechsel durchführen zu können. Zusätzlich übernimmt die Umwälzung der 36.000 Liter Wasser eine Gegenstromanlage. Drei große Sonnensegel sorgen für genügend Schattenplätze. Verschiedene Bodensorten bieten den richtigen Untergrund und verhindern Pfützenbildung, in denen sich Bakterien oder Pilze sammeln könnten. Bruthöhlen und Winterquartier sind für eine hygienische Reinigung nochmals beschichtet worden und eine verbesserte Luftzirkulation in den Bruthöhlen verhindert Staunässe. Auch ein erhöhter Beckenrand und ein einseitiger Ausstieg aus dem Wasserbecken sorgen dafür, dass das Gefieder der Pinguine auf dem Weg zu ihren Bruthöhlen trocknen kann.
Tigerin Irina lebt nicht mehr
23. Juli 2021: Die Tigerin Irina im Zoo Hoyerswerda ist am 23. Juli verstorben. Das gesamte Zoo-Team ist tief betroffen über diesen Verlust. Sie musste nach intensiver Abwägung mit dem behandelnden Tierarzt aufgrund eines akuten Nierenversagens eingeschläfert werden.
Irina war seit fünf Jahren wegen einer Nierenanfälligkeit in tierärztlicher Behandlung und erhielt eine spezielle Medikation. In den vergangenen Tagen verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand jedoch zunehmend. Die Tiger-Dame zeigte weder Appetit noch Bewegungsdrang. Nachdem erste medizinische Maßnahmen keine Besserung zeigten, wurde die Tigerin am Mittwoch in Narkose gelegt, um ein genaueres Bild ihrer Erkrankung zu bekommen. Die dabei entnommene Blutprobe wies auf ein akutes Nierenversagen hin. „Da Katzen reine Fleischfresser sind, sind sie leider äußerst anfällig für Nierenprobleme. Daher ist diese Diagnose keine untypische Erkrankung für Tiger“, erklärt Zootierarzt DVM Holger Metting.
Irina wurde im Jahr 2007 als eine der Tigerdrillinge hier im Zoo Hoyerswerda geboren. Sie war einer der Besucherlieblinge und auch für die Tierpfleger*innen ein besonderes Tier. „Ich und einige andere aus dem Zoo-Team waren damals bei der Geburt der Drillinge dabei, haben Irina aufwachsen sehen und sie all die Jahre im Zoo begleitet. Wenn man ein so enges Verhältnis zu einem seiner Schützlinge hat, dann schmerzt ein solcher Verlust noch mehr“, erzählt Reviertierpflegerin Heidi Sladek.
Für den Zoo Hoyerswerda endet mit dem Tod der Tigerin auch die 36-jährige Haltung dieser Raubtierart im Zoo. Künftig wird das Gehege nach einem anpassenden Umbau den China Leoparden mit zur Verfügung stehen.
Zwergflusspferd Paula verstorben
19. Juli 2021: Der Zoo Hoyerswerda betrauert den Verlust der Zwergflusspferd-Dame Paula. In der Nacht von Samstag zu Sonntag ist das 45 Jahre alte Tier verstorben.
Seit längerem zeigte Paula alterstypische Symptome und war deshalb in ständiger medizinischer Behandlung. In letzter Zeit zeigte das Zwergflusspferd-Weibchen eine Verschlechterung der Bewegungsfähigkeit und wenig Appetit. In Abstimmung mit dem Tierarzt wurde eine für sie passende zusätzliche Therapie begonnen. Trotz aller medizinischer Maßnahmen verstarb Paula dennoch an ihren Altersleiden.
Das Zwergflusspferd kam im Oktober 2017 aus Arnheim nach Hoyerswerda. Mit einem damaligen Alter von bereits 41 Jahren war die Flusspferd-Dame schon im gesetzten Alter und verbrachte hier ihren Lebensabend. Paula lebte mit ihrem Partner Hombori (36) im Tropenhaus des Zoos Hoyerswerda. Da die bedrohten Zwergflusspferde Einzelgänger sind, lebten beide bislang in getrennten Abteilen. Der Zoo plant nun ohne neue Partnerin für Hombori, stattdessen soll das Flusspferd-Männchen die gesamte Anlage allein nutzen können.
Hundert Gramm mit Panzer
15. Juli 2021: Mit noch geschlossenen Augen kam am Mittwoch vergangener Woche ein kleines Kugelgürteltier im Zoo Hoyerswerda auf die Welt. Mama Gwendolyn kümmert sich vorbildlich um die Mini-Kugel. Es ist der zweite im Zoo Hoyerswerda je geborene Nachwuchs der Südlichen Kugelgürteltiere.
Gerade einmal 56 Gramm leicht war das kleine Gürteltier bei der Geburt und hat mittlerweile sein Gewicht schon verdoppelt und auch die Augen geöffnet. Die Mini-Panzerkugel ist schon ein vollwertiges Gürteltier nur in Miniaturformat. Es kann sofort laufen und ist mit drei Monaten schon selbstständig. Der schützende Panzer härtet erst nach ein paar Tagen aus. Reviertierpflegerin Carolin Adler weiß auch schon das Geschlecht des Kleinen: „So wie es aussieht, ist es ein Männchen. Ob er nach seinem Papa Günther kommt und genauso aufgeweckt und neugierig ist, wird sich noch rausstellen.“
Bei Kugelgürteltieren lässt sich die Trächtigkeit äußerlich schwer erkennen und deshalb ist ein Jungtier quasi auch immer eine kleine Überraschung. Um aber eine mögliche Schwangerschaft erahnen zu können, wird das Gürteltier-Weibchen regelmäßig gewogen. Doch bei einem Geburtsgewicht um die 50 Gramm, gibt auch das keinen eindeutigen Beweis. Deshalb lebt das Gürteltierpaar Gwendolyn & Günther im Zoo Hoyerswerda in Teilzeitehe. 100 Tage (die Tragezeit beträgt im Schnitt 120 Tage) verbringen sie immer gemeinsam, bevor beide für kurze Zeit getrennte Wege gehen. Für den Nachwuchs ist allein das Weibchen zuständig. „Wir freuen uns riesig, dass es erneut mit der Nachzucht bei den Südlichen Kugelgürteltieren geklappt hat. Der Verlust der Erstnachzucht im März diesen Jahres war schon ein Schock für uns“, erzählt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter.
Mitte März war das sechs Monate alte Kugelgürteltier-Männchen überraschend an einer Lungenentzündung verstorben. Umso behüteter und mit Argusaugen beobachtet wird nun der zweite Nachwuchs. Für die Besucher ist er momentan noch nicht zu sehen. Mutter Gwendolyn und ihr Sohn sollen die erste Zeit so stressfrei wie möglich verbringen.
Seit 2018 lebt das Südliche Kugelgürteltier Günther im Tropenhaus des Zoos. Ein Jahr später zog seine Partnerin Gwendolyn zu ihm. Die Art wurde vorher noch nicht im Zoo Hoyerswerda beherbergt.
Südliche Kugelgürteltiere sind im südlichen Südamerika beheimatet. Dort hält es sich am liebsten in Erdbauten auf. Mit seinen kräftigen Vorderpfoten gelangt er mühelos an seine bevorzugte Nahrung: Insekten. Der schützende ledrige Rückenpanzer von Gürteltieren, ist zu vergleichen mit dem Panzer der Schildkröten, er ist aber flexibler. Kugelgürteltiere sind die einzigen Gürteltiere, die sich bei Gefahr komplett zusammenrollen können. Die Panzer von Kopf, Körper und Schwanz passen ganz genau ineinander. In ihrer Heimat stehen Gürteltiere auch auf dem Speiseplan des Menschen. Die Bejagung und der Verlust ihres Lebensraumes führte dazu, dass sie mittlerweile als bedroht geführt wird. Das Südliche Kugelgürteltier kann bis zu fünfzehn Jahre alt werden.
Blühende Exoten und zwei neue Arten
27. Mai 2021:Über 250 Pflanzen in 150 Arten blühen und gedeihen jetzt zusätzlich im Tropenhaus des Zoo Hoyerswerdas. Möglich machte die grüne Pracht der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda e.V. Er spendete die Summe für die Anschaffung der Pflanzen. Aber auch zwei neue Bewohner gibt es im Tropenhaus des Zoos zu entdecken: In einem Gemeinschaftsterrarium wohnen nun ein Kurzohrrüsselspringerpärchen und Spaltenschildkröten zusammen. Seit Samstag können Besucherinnen und Besucher sowohl die exotischer Blüher, als auch die afrikanischen Neubewohner besuchen.
Gerade einmal 50 Gramm leicht ist der nun kleinste Tropenhausbewohner des Zoo Hoyerswerda. Der Kurzohrrüsselspringer mit seiner markanten langen und namensgebenden Nase kann dank seiner kräftigen Hinterbeine bis zu 20 Kilometer pro Stunde schnell werden. Zwar ähneln sie Mäuse optisch, sind aber tatsächlich näher verwandt an Elefanten und Seekühe. Seit Mitte Mai bewohnt das junge Rüsselspringerpärchen nun schon das Terrarium im Tropenhaus des Zoos. Ganz frisch dazu gekommen ist allerdings ihr neuer Mitbewohner die Spaltenschildkröte. Wie alle Schildkröten hat auch sie einen Panzer. Jedoch ist er flacher und weicher. Selbst bei der Atmung bewegt er sich mit. Eins haben die zwei ungewöhnlichen Bewohner gemeinsam: sie verstecken sich gern in Felsspalten. Die bieten sowohl den Kurzohrrüsselspringern, als auch den Spaltenschildkröten Schutz vor Fressfeinden und der heißen Sonne Afrikas. Nun müssen sich beide Arten nur einig werden, wer welche Nische für sich beanspruchen darf.
Während die neuen Tiere des Tropenhauses eher einfarbig daher kommen, präsentieren sich die blühenden Exoten in vielen verschieden Farben. Sie haben bunte Blüten, sind grün-, gelb- oder rotblättrig und stammen aus vier Kontinenten mit tropischen Regionen. Allein 25 Arten der in Südamerika heimischen Bromelie zeigen sich in den verschiedensten Ausführungen. Ob als Meter großer Luftwurzler oder als Erdpflanze und kleinste ihrer Art, dem fünf bis acht Zentimeter kleinem Erdstern, für alle hat Zoogärtner Tim Garbrecht den idealen Pflanzbereich geschaffen. Die größte der Pflanzen in den neuen Beeten ist die aus Indochina stammende Fischschwanzpalme mit viereinhalb Metern. Eine besondere Rarität ist der Korallenhibiskus. Er ist sehr selten und nur noch schwer in seiner Heimat Afrika zu finden. Aber auch Nutzpflanzen wie Papaya, Kaffee arabica, Ananas oder Maracuja sind im Tropenhaus des Zoos zu finden. Oder der Indische Maulbeerbaum, dessen große weiße Früchte nach Käse riechen. Mit dem Monkey Face, einer kleinen Art der Monstera, zieht sogar die erste Trendpflanze in den Zoo Hoyerswerda ein. Der Bodhi-Baum, oder auch Pappel-Feige genannt, ist die Lieblingspflanze des Zoogärtners. „Er ist der heilige Baum im Buddhismus. Unter ihm soll Siddhartha Gautama (Buddha) sein Erwachen erlebt haben“, erklärt Zoogärtner Tim Garbrecht. Er freut sich schon darauf bald Führungen durch sein Pflanzenreich für Hobby-Gärtner oder die, die es werden wollen, geben zu können.
Zoobesucher helfen Naturschutzstation
26. Mai 2021: Mit einer Spende in Höhe von fast 1.500 Euro haben die Besucher des Zoos Hoyerswerda die Arbeit der Naturschutzstation Neschwitz e.V. unterstützt. Das Geld war letztes und vorletztes Jahr im Spendenkegel des Tropenhauses gesammelt worden. Zooleiter Eugène Bruins überbrachte die gute Nachricht an Vereinschefin Angelika Schröter während einer Schutzaktion für Amphibien. Der Verein engagiert sich vornehmlich für den Erhalt und Schutz seltener Arten, die in der Lausitz heimisch sind.
"Wir freuen uns sehr, dass so viele Zoobesucher die Naturschutzstation großzügig unterstützt haben, denn der Arten- und Naturschutz in der Region liegen uns sehr am Herzen", betont Eugène Bruins. Der Zoo Hoyerswerda beteiligt sich an verschiedenen Projekten rund um den Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten und kooperiert seit mehreren Jahren mit dem Neschwitzer Verein. Unterstützend zur Seite stand der Zoo Hoyerswerda der Naturschutzstation auch bei der diesjährigen Amphibienwanderung Ende April. Insgesamt 10 km Amphibienschutzzaun an 25 Stellen sind in diesem Jahr schon an stark befahrenen Straßen angebracht worden. Eine Vielzahl verschiedener Amphibien wird so das Erreichen ihre Fortpflanzungsplätze erst ermöglicht, darunter auch die Erdkröten, Knoblauchkröte, Gras-und Moorfrosch oder die Rotbauchunke. Allein im letzten Jahr konnten so bei den jährlichen Amphibienwanderungen in der Region 13.300 Tiere über die Straße gesetzt werden.
Mit Hilfe der Spenden sollen unter anderem Vogelvolieren der Station wieder Instand gesetzt werden. Auch das diesjährige Geld will die Naturschutzstation eigenen Angaben zufolge wieder für die Betreuung und Aufwendungen der Wildvogelpflegestation verwenden. Dort werden in jedem Jahr etwa 100 verletzte oder geschwächte Vögel wie Mäusebussard, Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalbe, Amsel und Sperling aufgenommen. In der Wildvogelpflegestation werden die Tiere betreut und nach ihrer Genesung wieder ausgewildert.
Foto: von links nach rechts Eugène Bruins, Madlena Mitschke (Mitarbeiterin Naturschutzstation Neschwitz), Angelika Schröter, Olivia Wirth (FÖJ Zoo Hoyerswerda) und Marie Zenker (FÖJ Zoo Hoyerswerda); Fotografin: Cornelia Kobalz, Naturschutzzentrale Bautzen
Lockerungen dringend erforderlich
21. Mai 2021: Mit einem offenen Brief an Ministerpräsident Michael Kretschmer und Staatsministerin Petra Köpping bittet der Zoo Hoyerswerda die sächsische Staatsregierung die Schnelltestpflicht für den Zoobesuch bei einer 7-Tage-Inzidenz unter 100 ab dem 01.06.2021 abzuschaffen, um weitere schwere wirtschaftliche Schäden von den sächsischen Zoos und Tierparks abzuwenden.
In dem vom Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH, Arthur Kusber, unterschriebenen Brief heißt es:
"Nach der großen Freude über die inzidenzunabhängige Öffnung folgte die harte Ernüchterung, durch die mit der Öffnung verbundene Schnelltestpflicht. Die Untersagung der Eigendokumentation eines Selbsttests hat die Lage nochmals deutlich verschärft. Die Folge sind massive Einbrüche der Besucherzahlen auf nur 57 Prozent des ohnehin schon pandemiebelasteten Frühjahres 2020. Selbst ein Testzentrum in unmittelbarer Nähe des Zoos bringt in der Regel kaum mehr Besucher, da dieses, wie die meisten Testzentren, an den beliebtesten Zootagen, den Sonn-und Feiertagen, geschlossen ist. Wir können, wie unsere Besucher*innen, nicht nachvollziehen, aus welchen wissenschaftlichen Erkenntnissen heraus, der Spaziergang an der freien Luft innerhalb und außerhalb eines Zoos von der sächsischen Staatsregierung unterschiedlich bewertet wurde.
Durch diese fehlende Nachvollziehbarkeit der Schnelltestpflicht in Zoos entsteht bei uns wie bei den Bürger*innen
unweigerlich der Eindruck, dass der Zoobesuch missbraucht wird, um die allgemeine Testbereitschaft in der Bevölkerung zu erhöhen. Sofern dies tatsächlich der Beweggrund für diese Entscheidung war, können wir anhand unserer o. g. Einbrüche bei den Besucherzahlen nur beklagen, dass dieses politische Ziel weit verfehlt wurde. Vielmehr wird den sächsischen Zoos hierdurch ein schwerer Schaden entstehen, der sich an den Pfingstfeiertagen drastisch erhöhen wird.
Wir bitten die sächsische Staatsregierung, die Schnelltestpflicht für den Zoobesuch bei einer Inzidenz unter 100 ab dem 01. Juni 2021abzuschaffen, um so weiteren Schaden von Zoos und Tierparks abzuwenden."
Gratulation sowie Hilfe für den Zoo
7. Mai 2021: Gleich zu zwei angenehmen Anlässen trafen sich Mitglieder des Vorstands vom Verein der Zoofreunde Hoyerswerda und Zooleiter Eugen Bruins. Zum einen wollten sie Brigitte Trunte (langjährige Schatzmeisterin des Zoovereins) zu ihrem 75. Geburtstag gratulieren. Die Mitglieder des Vorstands Karl-Heinz Seitz und Karsten Bormann sowie Zooleiter Eugene Bruins wünschten ihr viel Gesundheit und Glück.
Der andere Anlass war, dass der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda aus Spendengeldern und Mitgliederbeiträgen rund 5000,00€ für die Neubepflanzung des Tropenhauses zur Verfügung stellen kann. So wird durch den Verein der Zoofreunde ein weiterer Beitrag zur Attraktivität unseres Zoo in Hoyerswerda geleistet.
Soraya ist die Dritte im Bunde
15. April 2021: Die zweijährige Trampeltier-Stute Soraya wohnt im Zoo Hoyerswerda. Sie ergänzt das bisherige Duo der beiden Kamel-Damen Jeanine und Gerda. „Ich habe schon lange nach einem weiteren Weibchen für unseren Zoo gesucht und war sehr erfreut, dass dieses wunderschöne Trampeltier noch nicht vergeben war“, erzählt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter, begeistert.
Am Vormittag traf die junge Dame aus dem Zoo Dierenrijk Nuenen, Niederlande, ein. Zum Erstaunen der anderen fuhr sie direkt mit dem Transportwagen an ihren zukünftigen Stall. Dort wird sie die ersten Woche zur Eingewöhnung verbringen. Und erst, wenn alle notwendigen tierärztlichen Kontrollen erfolgt sind, wird Soraya die Außenanlage erkunden können. Ein erstes Beschnuppern mit Jeanine und Gerda erfolgte bereits, denn ihre beiden Innenställe liegen direkt nebeneinander und sind nur durch eine halbhohe Mauer getrennt.
Noch vor kurzem bewohnte der junge Hengst Rashid diesen Stall. Er war Anfang Januar aus Görlitz in den Zoo Hoyerswerda gekommen, um mit Gerda oder Jeanine für Nachwuchs zu sorgen. Ob sein Besuch für die Zucht erfolgreich war, wird sich erst im nächsten Jahr zeigen, denn die Tragezeit bei Trampeltieren beträgt gut 13 Monate. Vor zwei Wochen verließ Rashid den Zoo wieder in Richtung Heimat.
Trampeltiere gehören genauso wie Dromedare, Lamas und Alpakas zur Familie der Kamelartigen. Alle sind gut erkennbar an der gespalten Oberlippe. Mit ihr kann die doch recht karge blattreiche Kost problemlos von dem harten und dornigen Geäst gelöst werden. Beheimatet ist die domestizierte Art in Nordafrika, im Nahen Osten und Zentralasien, wo sie noch zahlreich vorkommen. Das Wildkamel jedoch ist stark vom Aussterben bedroht. Es gibt nur noch wenige Hunderte, die in Innerasien in kleinen Herden leben. Im Jahr 2018 unterstütze der Zoo Hoyerswerda ein Naturschutzprojekt zum Schutz der Wildkamele in der Mongolei.
Zoo Hoyerswerda öffnet wieder
10. März 2021: Nach 134 Tagen Schließzeit hat der Zoo Hoyerswerda ab dem 15. März 2021 wieder geöffnet. „Wir freuen uns, endlich wieder Besucher*innen durch unseren Zoo spazieren zu sehen. Tier und Menschen mussten lange darauf warten. Besonders freuen wir uns den Familien nach den entbehrungsreichen Monaten Abwechslung, Spaß und Erholung bieten zu können.“, freut sich der Zoologische Leiter Eugène Bruins über die Wiedereröffnung des Zoo Hoyerswerdas.
Ein Zoobesuch ist nur mit einer vorherigen Terminanmeldung möglich. Diese erfolgt über www.terminland.de/zoohy/. Dort stehen bestimmte Zeitfenster zur Verfügung, wenn die Höchstzahl an Besuchern*innen für eines dieser Fenster erreicht ist, entfällt dieser Termin zur Buchung. Die Eintrittskarten werden weiterhin an der Zookasse vor Ort bezahlt. Wichtig für Besucher*innen ist nur, den gebuchten Termin an der Zookasse vorzulegen und sich mit dem Personalausweis auszuweisen. Für Personen die nicht die Möglichkeit haben einen Termin über das Buchungsprotal zu buchen, können dies ab dem 11. März von Montag bis Freitag in der Zeit von 9 bis 12 Uhr unter der 03571/20937701. Besitzer*innen einer Jahreskarte für Zoo & Schloss Hoyerswerda müssen sich ebenfalls einen Termin buchen. Der Eintritt bleibt für Besitzer*innen einer gültigen Jahreskarte natürlich auch bei gebuchten Terminen frei. Alle Jahreskarten, die mit Beginn der coronabedingten Schließung im November noch gültig waren, werden automatisch um die Schließzeit verlängert.
Des Weiteren gelten strenge Hygienevorschriften während des Zoobesuches. Der Zutritt des Zoos ist ausschließlich mit einer Mund-Nasen-Bedeckung zulässig. Die Pflicht zum Tragen dieses Schutzes besteht jedoch nur innerhalb des Kassengebäudes, in welches die Gäste zudem nur einzeln bzw. nur mit Personen aus dem eigenen Haushalt eintreten dürfen. Das Tropenhaus muss vorerst geschlossen bleiben und auch der Wasser-Matsch-Spielplatz bleibt aufgrund von Baumaßnahmen gesperrt. Schaufütterungen und Führungen sind vorerst nicht gestattet. Innerhalb des gesamten Zoogeländes ist der Abstand zu haushaltsfremden Personen von mind. 1,5m einzuhalten. Die gastronomische Versorgung ist auch bei geschlossenem Restaurantgebäude gesichert.
Zoo bittet um Spendenaktion
12. Februar 2021: Der Zoo Hoyerswerda sucht Bienenschützer und Hoffnungssäer. Ab sofort erhalten Spender*innen des Zoos als Dank eine kleine Samentüte, die mit einer speziellen „Zoo-Samenmischung“ gefüllt ist. Diese Samenmischung wurde nach den Bedürfnissen von Wildbienen und heimische Insektenarten vom Zoologischen Leiter des Zoos und Entomologen, Eugène Bruins, zusammengestellt. Mit dieser Spendenaktion möchte der Zoo nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz in der Region beitragen, sondern hofft gleichzeitig auch auf weitere Spenden, um die schwierigen Monate der pandemiebedingten Schließung zu überstehen.
Die Samenmischung ist geeignet für eine Fläche von 2-3.5 Quadratmeter. Ausgesät werden kann diese im heimischen Garten oder im Zoo auf der Schmetterlingswiese oder entlang des Zaunes am Zooparkplatz. Die dafür vorgesehenen Stellen sind mit einem Schild kenntlich gemacht. „Durch Kultivierung und eintönige Landschaften fehlen vielen Tieren Lebensraum und Nahrungsangebot. Die menschgemachte Insekten-Ödnis führt zum Artensterben in der Tier- und Pflanzenwelt. Die kleinsten unter den Lebewesen: die Insekten, werden dabei schnell übersehen. Doch sind sie meist ganz am Anfang einer Nahrungskette, fungieren als ökologische Schädlingsbekämpfer, sind Nahrungslieferant und als Bestäuber unglaublich wichtig für andere Arten“, klärt Entomologe Eugène Bruins auf.
Durch die anhaltende Schließung brechen dem Zoo weithin sämtliche Einnahmen aus Eintrittsgeldern, Merchandising und Gastronomie weg. Gleichzeitig bleiben die Ausgaben für die Versorgung der Tiere, Tierarztkosten und natürlich die Personalkosten für die Tierpflege unverändert bestehen. „An den Haltungsbedingungen für die Tiere in unserer Obhut können und wollen wir nicht sparen“, informiert ZooKultur-Geschäftsführer Arthur Kusber.
Bleibt der Zoo noch bis Ende Februar geschlossen, belaufen sich die Einnahmeausfälle (Eintrittsgelder, Zooshop und Gastronomie) seit November auf 133.600 Euro. Jeder weitere Monat der Schließung bringt höhere Verluste. „Allein der März würde uns, basierend auf den 2019-er Zahlen, weitere 52.000 Euro Einnahmen kosten“, weist Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH (ZooKultur) auf die derzeitigen Lage hin. „Wird die Schließung noch lange über den Zoo-Saisonbeginn hinaus aufrechterhalten, wird es kritisch“, informiert er weiter.
Bereits Ende letzten Jahres konnte der Zoo Hoyerswerda 24.085 Euro durch die Spendenaktion „Spenden statt Böllern“ einnehmen. „Der Erfolg dieser Spendenaktion hat uns völlig überwältigt, niemals hätten wir mit diese Summe gerechnet.“, zeigt sich Eugène Bruins begeistert. Mit dieser Spendenaktion konnten über ein Drittel der damaligen Einnahmeausfälle ausgeglichen werden. Mit der Aktion „Bienenschützer und Hoffnungssäer“ hofft der Zoo Hoyerswerda nun auf weitere Spender*innen, um die weiter steigenden Verluste während der coronabedingten Schließung teilweise ausgleichen zu können. Unterstützen kann man den Zoo Hoyerswerda durch Online-Spenden direkt über die Website (www.kulturzoo-hy.de). Für Fragen steht das Zoo-Team gern unter der 03571/20937700 oder zoo@zookultur.de zur Verfügung.
Das große Zählen im Zoo
29. Januar 2021: Der Zoo Hoyerswerda blickt auf ein erfolgreiches Zuchtjahr 2020 zurück. Bei 21 von 120 Arten gab es Nachwuchs. Insgesamt leben derzeit 910 Individuen im Zoo Hoyerswerda. Das hat die diesjährige Inventur ergeben, bei der die Mitarbeiter in den vergangenen Wochen alle Zoobewohner unter die Lupe genommen und statistisch erfasst haben. Dabei wird auch gemessen, gewogen und der Gesundheitszustand der tierischen Bewohner überprüft.
Im Vergleich zum Jahr 2019 sind es drei Arten weniger und 114 Individuen mehr im Zoo Hoyerswerda. „Das liegt vor allem an den erfolgreichen Nachzuchten im vergangenen Jahr und auch am Zugang der zehnköpfigen Humboldt-Pinguingruppe“, erklärt Eugène Bruins. Leopardenjungtier Nala war die Erfolgsnachzucht im Zoo Hoyerswerda. Das China Leopardenmädchen war die einzige Nachzucht diese Art im vergangenen Jahr in Deutschland. Aber auch bei den Südlichen Kugelgürteltieren Gwendolyn & Günther sowie beim Baumstachlerpärchen Mandy & Monty gab es Nachwuchs. Beides Arten die überhaupt erst seit 2019 im Zoo Hoyerswerda leben.
Nachzuchten gab es unter anderem bei den Bennett-Kängurus. Drei kleine Hüpfer hatten die Kängurudamen des Zoos im Beutel. Genauso lebhaft war das Geschwisterpärchen bei den Erdmännchen. Gleich mehrfachen Nachwuchs gab es bei den Felsenhörnchen (9), Igeltanreks (6) und Steinkäuzen (6). Jungtiere zogen auch auf die Mandschurenkranichen (2), Steinböcken (3), Totenkopfaffen (1), Afrikanischen Zwergziegen (4), Ouessantschafe (3), Schönhörnchen (2), Tropenhausvögel (3), Königspythons (4), Sinaloa Milchschlange (1), Riesenlaubfröschen (sehr viele) und Hühnern.
Viele der Nachzuchten bereichern nun andere Zoos. So leben beispielsweise auch die zwei Mandschurenkraniche in Tschechien und Deutschland und die drei Kängurus sind innerhalb Sachsens umgezogen. „Aber auch Nachzuchten, die noch bei uns im Zoo leben, haben bereits ein Zuhause, wenn sie dann erwachsen sind. Wie der Steinbock-Bock zieht nach Österreich und seine Schwestern bleiben in Deutschland“, sagt Eugène Bruins.
Neue Partnerinnen haben das Schneeeulen-Männchen Harry und Kolkrabe Krabat bekommen und für die Mongolische Steinadler-Dame Tshari gab es ebenfalls einen neuen Partner.
Leider gab es 2020 auch einige Abgänge zu verzeichnen. So betrauert der Zoo unter anderem den Verlust einer Rappenantilope, Esel Sternchen und Schneeeulen-Dame Hedwig. Alle haben im Zoo Hoyerswerda ihren Lebensabend verbracht.
In 2020 ist auch baulich im Zoo Hoyerswerdas einiges passiert. Im Mai konnte China Leoparden-Männchen San seine neue großzügige Anlage beziehen. Ein Bau, der ohne zahlreiche Großsponsoren und privaten Spendern nicht möglich gewesen wäre. Genauso wie die Sanierung und Neugestaltung der Pinguin-Anlage. Komplett neu im Zoo ist die durch den Sächsischen Mitmachfonds geförderte Insektenlounge. Sie bietet zahlreichen heimischen Insektenarten ein Zuhause. Auch ein Dinosaurier ist im Zoo Hoyerswerda eingezogen. Die naturgetreue Plastik steht in der Anlage von Emu-Hilde und den Bennett-Kängurus und hat neben Emu Hilde eine wichtige pädagogische Rolle. Sie erklärt, dass es immer noch Dinos auf der Welt gibt: nämlich die Vögel.
Für den Naturschutz hat sich der Zoo Hoyerswerda auch im vergangenen Jahr stark gemacht. So kann die Naturschutzstation Neschwitz wieder mit einer Spende unterstützt werden. Der Zoo beteiligte sich als Bronze-Förderer an der Kampagne Zootier des Jahres. Außerdem sind vier Hoyerswerdaer Steinkauz-Jungtiere Teil eines Auswilderungsprojektes im Naturschutzpark Nuthe-Nieplitz in Brandenburg.
Für die Zooschule war das Jahr 2020 ein Jahr der Einschränkungen. Trotzdem nutzen insgesamt 1.544 Besucher die Bildungs- und Privatangebote, wie Kindergeburtstag und Führungen. Im September startete mit acht Kindern die zweite Gruppe der Zoo-AG, die Zoo-Teens. Die Zoo-Kids und Zoo-Teens lernen innerhalb der Zoo-AG alles über die heimische und exotische Flora und Fauna. Hauptprojekte sind Ökozoonien ein Platz für heimische Vögel, Amphiben und Kleinsäugern mit Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten und die Insektenlounge.
Ausblick auf 2021:
Vergrößerung der Serval-Anlage. An der Neugestaltung der Serval-Anlage wird seit Dezember 2020 gearbeitet. Die beiden kleinen Raubkatzen erhalten ein größeres Areal. Ihre jetzige Anlage wird nach vorn hin fast um das doppelte vergrößert und erhält ein Badebecken.
Neue Voliere für das Kolkrabenpärchen. Die Bauarbeiten für die neue Voliere haben ebenfalls im Dezember schon begonnen. Die Anlage entsteht auf dem ehemaligen Areal der Kolkraben und des Rosakakadus in der Fasanerie. Mit einem Rohrstecksystem und Volieren-Netz wird das neue Zuhause der Raben dreimal so groß sein wie die bisherige Anlage.
Zusammenfassende Tabelle:
| 2020 | 2019 | 2018 | 2020 | 2019 | 2018 |
| Arten | Arten | Arten | Tiere | Tiere | Tiere |
Wirbel-lose | 8 | 10 | 11 | 162 | 202 | 217 |
Fische | 24 | 29 | 31 | 294 | 257 | 380 |
Amphi-bien | 1 | 1 | 1 | 113 | 16 | 16 |
Reptilien | 20 | 18 | 18 | 51 | 47 | 50 |
Vögel | 30 | 29 | 31 | 113 | 105 | 112 |
Säugetiere | 37 | 36 | 37 | 177 | 165 | 163 |
Total | 120 | 123 | 129 | 910 | 792 | 938 |
Zoo ist Silber-Förderer für „Zootier des Jahres“
28. Januar 2021: Zoo Hoyerswerda unterstützt die Naturschutz-Initiative „Zootier des Jahres“ in diesem Jahr als Silber-Förderer in Höhe von 1.500 Euro. Im Jahr 2021 steht das Krokodil im Blickfeld der Kampagne der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP).
Der größte Feind der Wasserraubtiere ist der Mensch. Immer weiter dringt er in den Lebensraum der Krokodile ein und zerstört ihn. Für die Parfümherstellung (Moschusdrüse) und Modeindustrie (Leder) werden die großen gepanzerten Echsen gewildert. Der Mensch jagt sie zum Verzehr und räubert seine Eier. Die Fischer sehen sie als Futterkonkurrenten an. Ihr Image könnte nicht schlechter sein.
Dabei haben Krokodile, wie viele andere Beutegreifer auch eine äußerst wichtige Aufgabe für ihre Umwelt: Da sie unter anderem Aas fressen, reinigen sie die Gewässer und anliegende Landflächen von Kadavern. Wenn sie jagen, haben sie es besonders auf schwache, verletzte und kranke Tiere abgesehen. Sie regulieren zudem die Bestände räuberischer Welse oder Piranhas, die sich ihrerseits von für den Menschen bedeutenden Speisefischen ernähren. Entfernt man Krokodile aus diesem Kreislauf, gerät das ökologische Gleichgewicht aus den Fugen. Durch den Ausfall der großen Jäger nehmen die Populationen der Raubfische zu und viele andere Organismen wie Bakterien, Algen, Krebstiere, Weichtiere oder Wasserinsekten verschwinden, weil sie auf die Hinterlassenschaften der Krokodile spezialisiert sind.
Bei der diesjährigen Kampagne sollen mit den gesammelten Geldern vorrangig drei Projekte unterstützt werden, die sich um den Erhalt der Kuba-, Siam- und Philippinenkrokodile kümmern. Für letztere sollen Nachzuchtstationen in Auswilderungsgebieten finanziert werden. Zur besseren Erforschung, kontrollierter Auswilderung und zum Schutz vor Wilderei, erhalten die Kubakrokodile, bei denen die Nachzuchtbemühungen schon erfolgreich verliefen, GPS-Sender. Siamkrokodile existieren nur noch in kleinen Populationen in Kambodscha, Laos und Thailand. Derzeit wird ein weiteres Restvorkommen auf Borneo vermutet, was nun mittels Umwelt-DNA aufgedeckt und so noch rechtzeitig Schutzmaßnahmen eingeleitet werden sollen. Weitere Informationen zur Kampagne gibt es im Internet unter www.zootierdesjahres.de.
Im Zoo Hoyerswerda leben die beiden Kubakrokodile Jaco (im Bild) und Primos seit 1986 und kamen vom Staatszirkus der DDR nach Hoyerswerda. Beide sind für die Zucht sehr wertvoll. Es wird vermutet, dass sie artreine und keine hybriden Kubakrodile sind. Bereits 2013, erstmalig in Deutschland, und 2018 hat das Pärchen erfolgreich gezüchtet. Einer der Mini-Krokodile von 2018 ist sogar Bildgeber für die Kampagne.
Der Zoo Hoyerswerda unterstützt die Initiative „Zootier des Jahres“ seit längerer Zeit. Die Kampagne wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für gefährdete Tierarten einzusetzen, deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht. Bisher waren der Beo, Gibbon, Leopard, Kakadu und die Schildkröte bereits „Zootier des Jahres.“
Alles Gute für 2021!
31. Dezember 2020: Ein sehr schwieriges Jahr geht zu Ende. Danke an alle, die den Verein der Zoofreunde unterstützten, sich in ihm engagieren und ein großes Herz für den Zoo haben. Dessen Mitarbeiter gilt besondere Anerkennung, da sie in dieser außergewöhnlichen Zeit stets für die Tiere zur Stelle waren. Für 2021 wünschen wir das Allerbeste und hoffen auf einen günstigeren Jahresverlauf, der Vereinsarbeit in größerem Umfang ermöglicht und natürlich auch wieder unbeschwerte Zoobesuche. Halten Sie dem Zoo und uns weiterhin die Treue. Alles Gute für das neue Jahr.
Mini-Kugelgürteltier im Tropenhaus
9. Oktoner 2020: Der Nachwuchs der Südlichen Kugelgürteltiere Gwendolyn & Günther ist in dieser Woche ins Tropenhaus vom Zoo Hoyerswerdas gezogen. Arthur, wie das Jungtier mittlerweile heißt, wohnt jetzt mit seiner Mama Gwendolyn in der Anlage von Papa Günther. Besucher können sich nun vom Mini-Gürteltier abschauen, wie das mit der Ganzkörperkugel so funktioniert.
Für den Umzug musste das männliche Elterntier allerdings ausziehen. „Für Günther wäre der Nachwuchs eher ein Konkurrent und das Zusammenleben würde für alle drei Gürteltiere Stress bedeuten“, erklärt Reviertierpflegerin Carolin Adler.
Für den Einzug von Mutter und Kind wurde die Anlage noch einmal auf Vordermann gebracht und mit kleinen Leckerbissen – Mehlwürmer – im frischen Sand bestückt. Mama Gwendolyn hatte deshalb auch gar keine Augen mehr für den Nachwuchs und so ging Arthur munter auf Erkundungstour und tauchte regelrecht im Sand ab. Die Mehlwürmer jedoch interessierten ihn recht wenig, denn noch wird das einen Monat alte Jungtier gesäugt. Erst mit zehn Wochen wird er langsam entwöhnt und ist mit drei Monaten schon ein selbstständiges Gürteltier. Die vielen neuen Gerüche fand Arthur sehr spannend und nach kurzer Zeit war die neue Schlafhöhle erobert. Der Nachwuchs wiegt schon 385 Gramm und hat damit sein Geburtsgewicht mehr als verdreifacht. Er ist die Erstnachzucht dieser Art im Zoo Hoyerswerda. Die Elterntiere leben selbst erst zwei Jahre im Zoo Hoyerswerda.
Für Besucher des Jungtieres der Südlichen Kugelgürteltiere gilt es Geduld zu haben, denn noch gewöhnt er sich ein und ruht sehr gern in seiner Schlafhöhle. Beim Zoospaziergang lohnt sich daher ein mehrmaliger Halt an der Anlage im Tropenhaus.
Erdmännchen-Nachwuchs heißt Stefan
30. September 2020: Zu einer etwas anderen Namenstaufe lud die Zoo, Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH (ZooKultur) den Oberbürgermeister der Stadt Hoyerswerda, Stefan Skora, in den Zoo Hoyerswerda. Er durfte den aktuellen Erdmännchen-Nachwuchs des Zoos taufen. Eines der beiden Jungtiere vom August trägt jetzt den Namen Stefan.
„Wir wollten unseren Dank für die langjährige Unterstützung der fünf Einrichtungen der ZooKultur auf eine besondere Weise ausdrücken“, betont Arthur Kusber, Geschäftsführer der ZooKultur. „Wir wissen, dass dem OB unsere Zootiere besonders am Herzen liegen und freuen uns deshalb, einen unserer Besucherlieblinge nach ihm zu benennen“, führt er weiter aus. Und damit auch das Jungtier Bescheid weiß, wurde den Erdmännchen der Name mit kleinen und großen Köstlichkeiten persönlich vom Namensgeber überreicht. Doch ehe die Jungen sich über das Buffet her machen konnten, schauten erst die Großen nach dem besten Leckerbissen. Ganz nach Erdmännchen-Manier wurde dann fleißig gebuddelt und die Erde aus dem frisch angepflanzten Weizen-Namen umgegraben. Ganz vorne mit dabei das kleine Erdmännchen-Jungtier Stefan, dem der Buddelspaß anschließend merklich anzusehen war. „Ich freue mich schon sehr darauf, Stefan jetzt öfter im Zoo Hoyerswerda zu besuchen und bin gespannt auf seine weitere Entwicklung“, sagt Stefan Skora freudig.
Schulterschluss für Letzten ihrer Art
28. September 2020: Der Verband der Zoologischen Gärten, dem auch der Zoo Hoyerswerda angehört, ist dem Bündnis für Biodiversität der Europäischen Kommission beigetreten. Ziel dieser weltweiten Kampagne ist es, das Bewusstsein für die anhaltende Naturzerstörung, durch die unter anderem die Artenvielfalt immer stärker bedroht ist, zu erhöhen. Um diesen Schulterschluss für die letzten ihrer Art zu realisieren, hatte sich die Europäische Kommission im Frühling per Appell direkt an zoologische Gärten, Nationalparks und Naturkundemuseen gewandt. Auf dem erstmals am 30. September stattfindenden Gipfel der Vereinten Nationen für Biodiversität wird der Kampf gegen den zunehmenden Artenschwund das zentrale Thema sein.
„Ich freue mich sehr darüber, dass die EU-Kommission unsere Rolle als Botschafter im Kampf gegen die schwindende Biodiversität derartig wertschätzt“, sagt der Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten, Prof. Jörg Junhold, gleichzeitig Direktor des Zoos in Leipzig. „Als zoologische Gärten engagieren wir uns schon seit Langem mithilfe unserer Tiere für ihre wildlebenden Artgenossen. Deswegen entspricht diese neue große Initiative für mehr Wissen darüber, wie groß die vorrangig menschgemachte Bedrohung für unsere Tierwelt ist, unserem Selbstverständnis. Wir sind dem Ruf der EU-Kommission sehr gern gefolgt. Gleichzeitig ersuchen wir die Mitglieder der Zoogemeinschaft, ebenfalls diesem Bündnis beizutreten.“
„Unser Beitrag für die bedrohten Spezies ist unersetzbar, wir konnten schon viele Arten vor dem Aussterben bewahren“, sagt der Geschäftsführer des Verbandes, Volker Homes. „Wenn wir uns als weltweite Zoogemeinschaft bedrohter Arten annehmen, hat dies einen nachweisbaren Effekt auf die Populationen: In vielen Fällen schützen wir die letzten Exemplare ihrer Art und bringen sie – wenn es sinnvoll ist – wieder in die Natur. Wenn es unsere modernen Zoos nicht bereits gäbe, müsste man sie erfinden.“
Die 71 Zoos des Verbands der Zoologischen Gärten wurden in den vergangenen Jahren regelmäßig von mehr als 40 Millionen Menschen besucht. Sie engagieren sich mit der Erhaltung und Zucht bedrohter Arten, eigenen Projekten in der Wildnis und der Bildungsarbeit in den Zooschulen gegen die anhaltende Naturzerstörung.
Mehr zum Bündnis für Biodiversität:
https://ec.europa.eu/environment/nature/biodiversity/coalition/index_en.htm
United for #Biodiversity
Noch tapsig, aber ziemlich munter
11. September 2020: Süßer Nachwuchs erobert seit kurzem die Erdmännchen-Anlage im Zoo Hoyerswerda. Zwei Jungtiere brachte Familienoberhaupt Heidi bereits Anfang August zur Welt. Erstmals gezeigt haben sie sich allerdings erst jetzt. Noch etwas tapsig und immer nur für kurze Zeit erkunden die etwa vier Wochen alten Erdmännchen ihre Anlage. Dabei entfernen sie sich nie weit vom sicheren Bau. Es ist der erste Nachwuchs für Heidi. Erst Anfang des Jahres hat sie männliche Gesellschaft aus Frankfurt bekommen. Ob sich Heidi für Frank oder Kurt entschieden hat, ist noch nicht ganz sicher. Aber so viel steht fest: Beide werden von allen drei Familienmitgliedern liebevoll versorgt. Das Geschlecht des Nachwuchses ist noch nicht bekannt und wird erst ermittelt, wenn die Jungtiere etwas älter sind. Sollten sie nicht gleich beim ersten Blick auf der Anlage zu sehen sein, lohnt es sich während des Zoobesuchs erneut auf die Anlage zu schauen.
Gepanzert und geschuppt sind hingegen die Jungtiere im Tropenhaus. Sowohl das kleine Mini-Kugelgürteltier als auch die zwei Sinaloa-Milchschlangen sind kleine Miniaturausgaben ihrer Eltern. Während die Schlangen schon mit der Geburt auf sich allein gestellt sind, ist der Gürteltier-Nachwuchs mit vier Monaten erst selbstständig unterwegs. Momentan ist die Mini-Kugel mit Mama Gwendolyn noch hinter den Kulissen und wird erst in zwei Wochen für die Besucher zu sehen sein. Noch in der Warteschlange ist der Nachwuchs bei den Königspythons. Sie werden erst Anfang Oktober schlüpfen.
Ökostrom für Pinguinanlage
13. Juli 2020: An den heißen Sommertagen können die gerade eingezogenen Pinguine im Zoo Hoyerswerda mit gutem Gewissen ein kühles Bad im Schwimmbecken genießen. Das Wasser des Pinguinbeckens wird mit Ökostrom der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda angenehm gekühlt. Nicht nur die Pinguine genießen ihren nachhaltigen Ökostrom, der gesamte Zoo sowie das benachbarte Schloss, die Brigitte-Reimann-Bibliothek, die Musikschule und die Volkshochschule Hoyerswerda setzen nun zu 100 Prozentauf erneuerbare Energie und sparen so ca. 158 Tonnen CO² pro Jahr. Damit leistet die Trägerin dieser Einrichtungen, die ZooKultur Hoyerswerda, einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Der von den VBH bereitgestellte Ökostrom wird zu einem großen Teil aus Wasserkraftwerken erzeugt. Wasserkraft gehört zu den saubersten Energieformen, da sie natürlich vorkommt und dauerhaft verfügbar ist.
Auch die VBH setzen auf nachhaltigen Klimaschutz und haben sich selbst verpflichtet, für jede verkaufte Kilowattstunde Ökostrom einen festen Beitrag in Ökoprojekte zu investieren. So wurden in den letzten Jahren in und um Hoyerswerda fast 40 Insektenhotels aufgestellt und fast 90 Bäume gepflanzt. Mit dem neuen Ahornbaum an der frisch eingeweihten Leopardenanlage kam vor wenigen Wochen ein weiterer Baum hinzu. Mit dieser Baumspende möchten die VBH über viele Jahre die Parkatmosphäre des Zoos bereichern und weiteres CO² binden.
Wieder Pinguine im Zoo
2. Juli 2020: Zehn neue Humboldt-Pinguine betraten zum ersten Mal die neugestaltete Pinguinanlage des Zoo Hoyerswerda. Nach fast zehn Monaten Bauphase konnten die Pinguine aus Halle und Beauval die Anlage erstmalig im Watschelgang erkunden. „Wir freuen uns sehr, endlich wieder eine Pinguingruppe im Zoo Hoyerswerda zu haben. Der Verlust der Gruppe vor anderthalb Jahren schmerzte sehr“, sagt Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung gGmbH (ZooKultur).
In 2018 war die frühere Gruppe der Humboldt-Pinguine völlig überraschend an einer Pilzinfektion gestorben. Damals beratschlagte sich der Zoo Hoyerswerda mit Forschungsinstituten und anderen Zoos zur Ursache des plötzlichen Pinguinsterbens und plante umfangreiche Baumaßnahmen, um die Haltung der Pinguine noch besser zu gestalten. Umso erfreulicher war das heutige Zusammentreffen der jeweils fünfköpfigen Pinguingruppen auf der neuen Anlage. Obwohl sie sich nicht kannten, waren sie vom ersten Moment des Zusammentreffens an eine Gruppe. Nachdem der erste auch den Sprung ins kühle Nass gewagt hat, folgten ihm die restlichen Vögel. Nur einer nicht, der hat sich die beste Höhle gesichert. Der Zoo Hoyerswerda hofft mit der neuen Humboldt-Pinguingruppe, an die Zuchterfolge der vergangenen Jahre anschließen zu können. Humboldt-Pinguine gehören zu den Pinguinarten, die akut vom Aussterben bedroht sind. Der Zoo unterstützt seit Jahren die Bemühungen des Sphenisco e.V. in dem Brutgebiet der Pinguine in Chile eine Meeresschutzzone zu errichten.
Für Paul, Happy und Co. wartet die neugestaltete Anlage nun mit viel Luxus auf. Mit einer modernen Erdwärmesonde wird das Beckenwasser nun im Sommer gekühlt und im Winter erwärmt und zusätzlich über eine UV-Filtrierung und durch Sand- und Ozonfilter regelmäßig gereinigt. „Wir haben zu dem das Becken etwas flacher gestaltet. So können die Tierpfleger jetzt noch öfter einen gesamten Wasserwechsel durchführen“, erläutert Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerdas. Zusätzlich übernimmt die Umwälzung der 36.000 Liter Wasser eine Gegenstromanlage, die zugleich auch noch für ausreichend sportliche Aktivität der Wasservögel sorgt. Drei große Sonnensegel sorgen für genügend Schattenplätze. Verschiedene Bodensorten bieten den richtigen Untergrund und verhindern Pfützenbildung in denen sich Bakterien oder Pilze sammeln könnten. Bruthöhlen und Winterquartier sind für eine hygienische Reinigung nochmals beschichtet worden und eine verbesserte Luftzirkulation in den Bruthöhlen verhindert Staunässe. Auch ein erhöhter Beckenrand und ein einseitiger Ausstieg aus dem Wasserbecken sorgen dafür, dass das Gefieder der Pinguine auf dem Weg zu ihren Bruthöhlen trocken kann. „Mein Highlight der Anlage ist das Sprungbrett mit Wasserfall. Das wird nicht nur die Pinguine erfreuen, sondern auch die Besucher des Zoos“, freut sich Wolf-Thomas Hendrich, Geschäftsführer der VBH.
Die rund 75.000 Euro teure Umgestaltung der Anlage konnte nur durch großzügige Unterstützung der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH (VBH), dem Verein der Zoofreunde Hoyerswerda e.V. und der Pinguin-Liebhaberin Heike Widanski ermöglicht werden. Insgesamt waren elf Firmen, davon neun aus der Region, an der Umgestaltung der Humboldt-Pinguinanlage beteiligt.
Sobald wie möglich soll es für Besucher wieder eine kommentierte Schaufütterung geben, die jetzt noch Corona-bedingt entfallen muss.
Steinkäuze im Sextett
4. Juni 2020: Starrer Blick aus großen Augen und eine Menge flauschiger Federn erwarten die Besucher derzeit im Zoo Hoyerswerdas. Gleich sechs junge Steinkäuze sind vor kurzem geschlüpft. Innerhalb von wenigen Tagen wuchs die Steinkauz-Familie auf acht Mitglieder an.
Nun haben die Eltern eine Menge zu tun. Sechs Schnäbel wollen ausreichend versorgt sein und dann muss auch noch die Bruthöhle sauber gehalten werden. Unterstützungen bekommen sie da natürlich von den Tierpflegern. Damit ist die Versorgung mit ausreichend Futter schon einmal gesichert und auch die Reinigung um ein Vielfaches leichter. Wenn die kleinen flügge werden, geht ein Teil in andere tiergärtnerische Einrichtungen und die anderen werden, wie die Geschwister im vergangenen Jahr, ausgewildert. Vermutlich im Herbst heißt es dann: Umzug nach Brandenburg. Im dortigen Naturpark Nuthe-Nieplitz nehmen sie an einem Wiederansiedlungsprojekt für Steinkäuze teil.
Die Zahl der Steinkäuze ist in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen, weil es den Vögeln an Lebensraum und Nahrung mangelt. Streuobstwiesen und alte, für die Brut geeignete Bäume wie Kopfweiden gibt es immer weniger und die so wichtigen alten Gebäude werden oft saniert. Außerdem sterben viele Käuze durch den Straßenverkehr. "Technische Fallen" wie Wasserbehälter mit steile Wänden, hohe hohle Objekte, Netze oder Fenster, die die Landschaft spiegeln, verursachen ein Viertel der Todesfälle. Steinkäuze gehören zur Familie der Eigentlichen Eulen und sind mit einer Körperlänge von rund 22 Zentimetern relativ klein. Sie siedeln sich am liebsten in kaum bewachsenen und offenen Gebieten an und machen Jagd auf Vögel, Nager und größere Insekten.
Dritter Internationaler Zooförderer-Tag
31. Mai 2020: An diesem Pfingstmontag, 1. Juni 2020, findet zum dritten Mal der Internationale Zooförderer-Tag statt. Die Gemeinschaft der Zooförderer e.V. (GDZ) hat diesen Tag im Jahr 2018 ins Leben gerufen, um auf das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Freunde und Förderer von Zoos, Tier- und Wildparks aufmerksam zu machen.
Der Dachverband der Fördervereine von Zoos, Tier- und Wildparks hat über 60 Mitgliedsvereine, in denen über 100.000 Menschen Mitglied sind. Die Fördervereine investieren jährlich 15 Millionen Euro zusammen. Darüber hinaus arbeiten über 5.500 Menschen ehrenamtlich in den Fördervereinen. Dies sind über 30.000 Stunden im Monat und damit entspricht dies eine jährliche Arbeitsleistung von über drei Millionen Euro. Fördervereine von Zoos fühlen sich auch dem Artenschutz verpflichtet und haben in den letzten Jahren mit über vier Millionen Euro Artenschutzprojekte unterstützt.
Die finanziellen Möglichkeiten der Zoos, Tierparks und Wildparks sind oft eingeschränkt, sodass sich ehrenamtlich viele Besucherinnen und Besucher in örtlichen Fördervereinen zusammengefunden haben, um die wichtige zoologische Arbeit zu fördern, so wie im Verein der Zoofreunde Hoyerswerda.
„Als Förderverein vom Zoo Hoyerswerda sind wir Teil einer großen Zoofamilie und engagieren uns in diesem Rahmen auch überregional für den Natur- und Artenschutz. Das ehrenamtliche Engagement in unserem Förderverein ist eine unbezahlbare Bereicherung für den Zoo“, so Karsten Bormann, Vorsitzender vom Verein der Zoofreunde Hoyerswerda.
Jede Verbesserung der Tierhaltung, jede Investition in einen Zoo, Tier- oder Wildpark bedarf zusätzlicher finanzieller Mittel. Daher ist es wichtig, dass Menschen sich in ihrer Freizeit ideell und materiell für den Ausbau und die Weiterentwicklung der Zoolandschaft in ihren Fördervereinen engagieren. Dies stellt einen wesentlichen Beitrag in der gesellschaftlichen Verantwortung für unsere Natur dar und bereichert das bürgerschaftliche Engagement.
Der Präsident der Gemeinschaft der Zooförderer, Bruno Hensel, würdigt dieses Engagement: „Der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda hat in den zurückliegenden Jahren einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung vom Zoo Hoyerswerda geleistet. Dass Menschen in ihrer Freizeit, ihr Wissen und ihr Können für den Zoo Hoyerswerda und damit für die gesamte Zoowelt einbringen, ist nicht selbstverständlich.“
Eigentlich geht der Zooförderertag einher mit Aktionen im Zoo, wie im vergangenen Jahr auch in Hoyerswerda. Aufgrund der Corona-Krise ist das diesmal nicht möglich. Doch möglich ist es jederzeit, den Verein der Zoofreunde Hoyerswerda und damit den Zoo zu unterstützen, durch Mitarbeit in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter bzw. durch Spenden.
Überblick zu den Forschungen
29. Mai 2020: Es sind mehr als 1.000 Beiträge zum besseren Verständnis von Wildtieren: Der Verband der Zoologischen Gärten, dem auch der Zoo Hoyerswerda angehört, hat erstmals eine Erhebung über die Forschungsleistungen seiner Mitglieder vorgelegt. In der Broschüre „Forschungsort Zoo“ finden sich neben Informationen über die Beiträge auch zahlreiche Beispiele zur praktischen Anwendbarkeit. „Durch die Studien an unseren Zootieren kann Forschung gelingen, die ansonsten unmöglich wäre“, sagt Dr. Julia Kögler, stellvertretende Geschäftsführerin des Verbandes. „Letztlich haben alle Beteiligten in unseren gemeinsamen Artenschutzbemühungen bessere Chancen, die bedrohte Biodiversität zu erhalten, weil die Zoos seit vielen Jahren relevante wissenschaftliche Daten sammeln.“ Und diese Erkenntnisse können dazu beitragen, Schutzmaßnahmen für Tierarten in menschlicher Obhut und in der Wildnis gezielter zu planen und umzusetzen.
Im Zeitraum von 2008 bis 2018 waren die Mitglieder des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) an insgesamt 1.058 wissenschaftlichen Publikationen beteiligt. Diese erfolgten in 284 unterschiedlichen Wissenschaftsjournalen und wurden anschließend 8.991 Mal zitiert. Dabei erstreckten sich die Forschungsprojekte über alle Tiergruppen und eine Vielzahl von Fachgebieten. So konnte unter anderem ein wichtiger Beitrag zur stressfreien Entnahme von Blutproben bei Wildtieren geleistet werden. Ein umfangreiches Forschungsprojekt untersuchte, welche blutsaugenden Wanzenarten sich dafür eignen. Des Weiteren konnte vor dem Hintergrund der Bedrohung wildlebender Königspinguine durch die steigende Erderwärmung mittels einer groß angelegten Studie in 12 europäischen und amerikanischen Zoos nachgewiesen werden, dass die Anzahl gelegter Eier pro Tier steigt, je mehr der Vögel pro Quadratmeter zusammenleben.
„Die wertvollen Tierbestände und Datenbanken der Zoos sind von großer Bedeutung für den wissenschaftlichen Kenntnisstand“, sagt Kögler. „Man muss sich nur vor Augen führen, dass von den schätzungsweise 10 bis 15 Millionen Pflanzen- und Tierarten auf diesem Planeten nicht einmal die rund 100.000 Spezies umfassend erforscht sind, die von der Weltnaturschutzunion IUCN hinsichtlich ihres Bedrohungsstatus‘ überwacht werden. Unsere Mitglieder sind unverzichtbar, wenn es darum geht, bestehende Wissenslücken über Tierarten zu schließen.“
Nachwuchs bei den Baumstachlern
19. Mai 2020: Ein putziger Stachler macht jetzt die Anlage der Baumstachler im Zoo Hoyerswerda unsicher. Vor etwas über einer Woche wurde das Jungtier geboren und ist der erste Baumstachler-Nachwuchs im Zoo überhaupt und auch für das Baumstachler-Paar Mandy & und Monty das erste Jungtier.
Gerade einmal 25 Zentimeter lang ist der kleine Stachler und macht seinem Namen schon alle Ehre. Auch wenn er wie ein kleiner Flauscheball mit Knubbelnase aussieht, ist er ganz schön stachelig, denn die Stacheln hat er schon von Geburt an. Seine ersten Klettertouren wagt er bereits in sicherer Nähe zu seiner Baumhöhle. Mandy & Monty sind mit zwei Jahren sehr früh Eltern geworden. Baumstachler werden circa mit 18 Monaten geschlechtsreif und haben für Nagetiere eine lange Tragzeit um die 200 Tage. Erst Anfang letzten Jahres sind Mandy aus Cottbus und Monty aus Hamburg in den Zoo Hoyerswerda gezogen. Bis jetzt sind sie sehr entspannte Eltern und lassen den Nachwuchs die Anlage auch schon mal allein erkunden. Besucher haben also eine gute Chance, den kleinen Stachler in Aktion zu sehen, wenn er nicht unterwegs sein sollte, schläft er gern mit Mama Mandy in der vordersten Baumhöhle.
Baumstachler (Erethizon dorsatum) werden auch als Ursons oder Neuweltstachelschweine bezeichnet. Sie stammen aus Nordamerika und sind dort von Alaska und dem Norden Kanadas bis nach Nordmexiko zu finden. Die Art gilt als sehr anpassungsfähig und lebt in Misch-und Nadelwäldern, aber auch in offenem Kulturland und in der Tundra. Die Baumbewohner ernähren sich vorwiegend von Laub, jungen Trieben und Früchten. Im Winter fressen sie auch Baumrinde. Die Neuweltstachelschweine werden bis zu 15 Kilogramm schwer und gelten als sehr gute Kletterer. Trotzdem fallen sie häufig herunter: Etwa 35 Prozent aller Skelette in Museen zeigen geheilte Knochenbrüche. Bei Gefahr stellen die Nager ihr Stachelkleid auf und schlagen mit dem Schwanz. An den mehr als 30.000 Stacheln haben die Tiere winzige Widerhaken, die dafür sorgen, dass sich die Stacheln in ihren Gegnern hängen bleiben. Bei jeder Bewegung des Feindes bohren sie sich noch tiefer in den Körper.
Wer saß auf berühmten Rücken?
Wer saß schon auf dem Rücken Bronze-Ziegen im Zoo Hoyerswerda? Das wohl bekannteste Foto-Motiv im Zoo soll in einer neuen Sonderausstellung gewürdigt werden. Es handelt sich um die Bronzeplastik "Die Ziegengruppe" der Künstlerin Dorothea von Philipsborn, die seit 1960 im Zoo steht. Der Aufruf lautet deshalb: Senden Sie uns Fotos, wie Sie als Kind oder wie jetzt Ihre Kinder oder Eltern oder Oma und Opa oder die Klasse oder die Freunde auf diesen Ziegen sitzen.
Bis zum 10. Juni werden so viele Fotos wie nur möglich gesucht. Schließlich hat doch fast jeder Hoyerswerdaer mindestens einmal darauf gesessen hat. Stimmt das?
Digitale Zusendungen entweder per E-Mail an: info@museum-hy.de
Analoge Bilder können gern im Schloss & Stadtmuseum Hoyerswerda gebracht werden: "Hier scannen wir das Foto ein, so dass das Original beim Besitzer bleiben kann. Abgabe immer Montag bis Freitag von 9 bis 10 Uhr aufgrund der noch coronabedingten Schließung des Museums.
Wer uns ein Foto für dieses einmalige Ausstellungsprojekt zur Verfügung stellen möchte, soll bitte auch auf die Internetseite von Schloss & Stadtmuseum Hoyerswerda www.museum-hy.de unter Kontakt schauen:
Hier ist ein Downloadlink (https://kurzelinks.de/Bildrechte) mit einem Dokument bzgl. der Bildrechte, das unbedingt mit ausfüllt werden müsste, wenn das Foto zur Verfügung gestellt wird.
Jedes Foto zählt und wird ausgestellt!
Ein Dino zieht im Zoo ein
14. Mai 2020: Seit diesem Tag lebt ein Dinosaurier in der Wohngemeinschaft von Emu-Hilde und den Bennett-Kängurus im Zoo Hoyerswerda. Er wird künftig die nahe Verwandtschaft zu Emu-Dame Hilde erklären. Ein Dromiceiomimus, ein Theropode Dinosaurier, ist nun für Besucher ein pädagogisch wertvoller Zeitgenosse. Künftig wird er, neben Emu Hilde eine wichtige pädagogische Rolle spielen und erklären, dass es immer noch Dinos auf der Welt gibt: nämlich die Vögel. Nur mit der Unterstützung des Vereins der Zoofreunde Hoyerswerda e.V. konnte diese imposante Plastik angeschafft werden.
Aufgebaut auf einem Stahlgerüst, mit Kaninchendraht in Form gebracht und einer stabilisierenden Gipsschicht wiegt die mit Polyester verkleidete Plastik des Dromiceiomimus ganze 100 kg. Mit einer Länge von 3 Metern und einer Höhe von 2,70 Meter ist der Dino nun der größte Bewohner in der WG der Bennett-Kängurus und Emu Hilde. Der Künstler Thomas Stern hat bei der Ausarbeitung der Plastik viel Wert auf Details und naturgetreue Gestaltung gelegt. Insgesamt hat er sechs Monate für die Fertigung benötigt. Schon lang wünschte sich der Zoologische Leiter Eugène Bruins diese Plastik in der Nähe von Laufvögeln: „Ich bin sehr glücklich, diesen Wunsch jetzt in Hoyerswerda realisieren zu können“, betont er.
Angereist aus Leutersdorf über die B 96 und mit achtfacher Frauen- und Manneskraft wurde der Dromiceiomimus auf seinem Platz abgestellt. Künftig wird er den Bennett-Kängurus und vor allem Emu-Dame Hilde Gesellschaft leisten. Sie ist auch der Grund, warum jetzt ein Dinosaurier im Zoo Hoyerswerda zu finden ist. Denn Dromiceiomimus heißt übersetzt „Emu-Ähnliche“. Emus und alle anderen Vögel stammen genauso wie der Dromiceiomimus von den Theropoden ab. Sie sind also nahe Verwandte und die Ähnlichkeit ist nicht zu verkennen. Während der Dromiceiomimus und andere Dinosaurier ausgestorben sind, leben die Vögel noch heute unter uns und somit die Nachfahren der Dinosaurier.
Einzigartige Insektenlounge Zoo
12. Mai 2020: Seit dieser Woche können sich Besucher in der weltgrößten Insektenlounge vom Summen und Brummen heimischer Arten im Zoo Hoyerswerda verwöhnen lassen. Unzählige Insekten finden in dem in Art und Umfang einzigartigen Insektenhotel Platz. Auch wenn dem einen oder anderem Insekten lästig sind, sind sie dennoch sehr nützlich und agieren als ökologische Schädlingsbekämpfung.
Das Insektenhotel misst im Durchmesser etwa vier Meter und ist zweieinhalb Meter hoch. Nicht ohne Grund: „Ich hoffe natürlich, mit der Insektenlounge unsere Besucher auch auf den Schutz der Insekten und die derzeitigen Insektenkrisen, vor allem bei den Bienen, hinzuweisen“, erläutert der Zoologische Leiter und Initiator der Insektenlounge Eugène Bruins. Es sollen vor allem viele Arten Solitärbienen und Wespen, Schmetterlinge, Florfliegen, Blumenwanzen, Schwebfliegen, Ohrenkneifer und Marienkäfern einen Unterschlupf und Nistmöglichkeiten finden. Zooschulpädagogin Silke Kühn hat in den vergangenen Wochen die einzelnen Hotelzimmer des Insektenhotels mit Bambus, Schilf, Totholz und angebohrtem Holz sowie Strangfalzziegel und Tannenzapfen gut bestückt. Aber auch Lehm und Schneckenhäuser, in denen manche Bienen leben, bieten künftig unzähligen Insekten einen Lebensraum.
„Das Projekt zeigt, dass man auch auf eine ganz simple Art und Weise heimischen Naturschutz betreiben kann.“, betont Christoph Biele, Projektleiter des Sächsischen Mitmachfonds. Im vergangenem Jahr wurde die Ideen der einzigartigen Insektenlounge vom Sächsischen Mitmachfonds Prämiert und mit einem Preisgeld von 10.000 € dotiert.
Für den richtigen Wellnessfaktor steht in der Lounge eine Wellnessliege aus Holz, auf der es sich die Besucher des Zoo Hoyerswerdas bequem machen können. Der Bereich um das Hotel wird mit insektenfreundlichen und nützlichen Pflanzen verschönert. Hilfreich sind auch die vier Schilder neben der Lounge, die dem Besucher durch einfache Tipps erklären, wie man seinen heimischen Garten für Insekten unkompliziert gestalten kann.
4. Mai: Der Zoo Hoyerswerda hat nach der Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie wieder geöffnet. Es gibt natürlich noch Einschränkungen. Bitte beachten Sie beim Besuch die Abstands- und die Hygieneregeln. Bleiben Sie gesund!
Zoo-Bummel per Kamera
28. März 2020: Interessantes, Amüsantes und Einzigartiges bietet die neue Folge von "Unterwegs in Sachsen" vom MDR-Fernsehen. Mit Moderatorin Beate Werner und Zooleiter Eugène Bruins können Interessierte auf eine Entdeckungsreise im Zoo gehen, vor dem heimischen Computer oder Fernseher, und so etwas die Zeit überbrücken, bis die öffentlichen Einrichtungen wieder Besucher empfangen können. Auf dem Rundgang wird Station gemacht bei den Lamas, bei den Eseln, den Galapagos-Riesenschildkröten, den Totenkopfäffchen, den Fischottern, bei den Mädchen und Jungen der Zooschule und ihr Projekt Ökozoonien, bei den Braunbären, bei Airbrusher Uwe Krasel, im Museum im Schloss, bei Bauarbeiten an der zu erneuernden Pinguinanlage, auf der neuen Anlage für die China-Leoparden, bei den Erdmännchen, bei den Alpensteinböcken (im Bild), bei Tierpaten, bei Zoogärtnerin Marlen Marre sowie im Tropenhaus, in dem auch die beiden Faultiere Carla und Carlo leben. Gute Unterhaltung und etwas Entspannung in der schweren Zeit.
Link zur Sendung: https://www.mdr.de/…/video-395544_zc-12fce4ab_zs-6102e94c.h…
Das große Zählen im Zoo Hoyerswerda
30. Januar 2020: Der Zoo Hoyerswerda blickt auf ein "liebesreiches Jahr 2019" zurück. Gleich bei vier Arten hat es gefunkt. Insgesamt können die Besucher aktuell 792 Tiere in 123 Arten erleben. Das hat die diesjährige Inventur ergeben, bei der die Mitarbeiter in den vergangenen Wochen alle Zoobewohner unter die Lupe genommen und statistisch erfasst haben.
Im Vergleich zum Jahr 2018 sind es sechs Arten und 146 Individuen weniger im Zoo Hoyerswerda. „Das hängt vor allem mit dem Amazonasbecken zusammen“, erklärt Eugène Bruins. Die Anzahl der Fischarten und Individuen schwankt immer wieder, da nach Arten gesucht wird, die optimal zur WG mit den Jesus-Echsen und Stechrochen im Amazonasbecken passen. Inzwischen wurde eine passende Gruppe Fische zusammengestellt. Hinzu kamen aber als eine völlig neue Art das Baumstachlerpaar Monty und Mandy. Eine von mehreren geglückten Partnervermittlungen im Zoo Hoyerswerda im Jahr 2019. Neben Monty lernten auch Faultier Carlo, Gürteltier Günther und China-Leopard San ihrer Partnerinnen kennen und lieben. Einziges Weibchen in der Vermittlungsbörse ist die Erdmännchen-Dame Heidi. Sie bekam gleich zwei Männchen aus Frankfurt, Frank und Kurt, und hat als Königin die Qual der Wahl. Nun hofft der Zoo auf Nachwuchs der einzelnen Tierpaare.
Nachzuchten gab es bei insgesamt dreizehn Arten. Sehr erfolgreich war die Zucht bei den Bennett-Kängurus. Gleich fünf kleine Hüpfer hatten die Kängurudamen des Zoos im Beutel. Nachzuchten gab es ebenso bei den Felsenhörnchen (7), Igeltanreks (5), Kolkraben (2), Mandschurenkranichen (2), Steinböcken (3), Kaiserschnurrbart-tamarinen (1), Totenkopfäffchen (3), Afrikanischen Zwergziegen (2), Steinkäuzen (4), Riesenlaubfröschen (sehr viele) und Hühnern.
Viele der Nachzuchten bereichern nun andere Zoos. So leben beispielsweise auch die fünf Kubakrokodile (Nachzucht 2018) jetzt in England und in den Niederlanden. Im März 2019 verließen die kleinen Krokodile den Zoo Hoyerswerda. „Auch andere Nachzuchten haben jetzt ein neues Zuhause in Deutschland, Frankreich, England und den Niederlanden gefunden“, sagt Eugène Bruins.
Leider gab es 2019 auch einige Abgänge zu verzeichnen. So betrauert der Zoo den Verlust eines Nandus und eines Lamas. Auch die Königin der zwölfköpfigen Erdmännchengruppe ist altersbedingt verstorben. Die Gruppe wurde aufgelöst und die Tiere an andere Zoos abgegeben. Da Erdmännchen im Familienverband leben, hätte kein fremdes Weibchen die Position übernehmen können und alle anderen Erdmännchen waren miteinander verwandt.
Im Jubiläumsjahr des Zoo Hoyerswerdas ist auch baulich einiges passiert. Anfang des Jahres wurde das Schildkrötenhaus komplett saniert und die Außenanlage an bessere Zuchtbedingungen angepasst. Ebenfalls saniert wurde das Flamingohaus. Das Baumstachlerpaar Monty & Mandy bezog ihre attraktive Anlage direkt hinter der Rattenküche.
Für den Naturschutz hat sich der Zoo Hoyerswerda auch im vergangenen Jahr stark gemacht. So kann die Naturschutzstation Neschwitz wieder mit einer Spende unterstützt werden. Der Zoo beteiligte sich wieder als Bronze-Förderer an der Kampagne Zootier des Jahres. Die gesammelten Spenden gehen an zwei Gibbonprojekte in Laos und Vietnam. Außerdem sind vier Hoyerswerdaer Steinkauz-Jungtiere Teil eines Auswilderungsprojektes im Naturschutzpark Nuthe-Nieplitz in Brandenburg.
Für die Zooschule war das Jahr 2019 ebenfalls sehr erfolgreich. Doppelt so viele Besucher wie im Vorjahr interessierten sich für Bildungs- und Privatangebote, wie Kindergeburtstag und Führungen. Im September starteten mit acht Kindern die Zoo Kids. Sie lernen alles über die heimische und exotische Flora und Fauna. Hauptprojekt ist Ökozoonien ein Platz für heimische Vögel, Amphiben und Kleinsäugern mit Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten.
Ausblick auf 2020: Neue Gruppe Humboldt-Pinguine auf modernisierte Anlage. An der Neugestaltung und Modernisierung der Pinguinanlage wird seit September 2019 gearbeitet. Mit einer effektiven Filteranlage, Sonnensegel und verbesserter Beckenstruktur ist die Anlage optimal auf die Bedürfnisse der Pinguine ausgerichtet. Neue Anlage für Leopardenpärchen San & BaoBao. Die Bauarbeiten für die neue Leopardenanlage, die dank vieler Spenden errichtet werden kann, sind seit dem Baubeginn Anfang Juli 2019 weit vorangeschritten. Mittlerweile ist sie fast bezugsfertig und wartet nur noch auf den Feinschliff und die Gehegeeinrichtung. Einzigartig wird die Insektenlounge, die über den Sächsischen Mitmachfonds finanziert wird. In dem überdimensionalen Insektenhotel können sich die Besucher auf einer Wellnessliege von dem Summen und Brummen heimischer Arten verwöhnen lassen.
Zoo sucht jemanden mit grünem Daumen
24. Januar 2020: Zoogärtnerin Marlen Marre geht im Sommer diesen Jahres in den wohlverdienten Ruhestand. Fünfzehn Jahre lang kümmerte sie sich um die grüne Oase mitten in Hoyerswerda. Nun ist der Zoo Hoyerswerda auf der Suche nach einem Nachfolger, der durchaus auf besondere Anforderungen gefasst sein muss.
Warum es bei ihrem Job so ist und manchmal von Vorteil wäre sogar zwei, anstatt nur einen grünen Daumen zu haben, kann die gelernte Gartenbau-Ingenieurin ganz einfach erklären: „Die Theorie beschränkt sich meist auf das Zusammenwirken Mensch und Pflanze, aber nicht unbedingt auf das mit Tieren.“ Als sie hier begann, musste sie sich viel neues Wissen aus Erfahrungen, Gesprächen mit Tierpflegern oder aus Fachliteratur aneignen. Welche Pflanze kann in welche Anlage gepflanzt werden, ohne dass sie für die Bewohner schädlich ist oder verspeist wird? Eine alltägliche Frage, die sich Marlen Marre stellt: „Besonders die exotischen Tiere bringen Herausforderungen mit sich, denn die sind meist mit der heimischen Fauna nicht vertraut und für die Tiere vielleicht giftig“. Da kann es auch mal vorkommen, dass die Anlage komplett neu bepflanzt werden muss. Nicht nur um die Begrünung der Anlagen und Gehege kümmert sie sich, ihr Arbeitsfeld ist noch weit Vielschichtiger. Auch die ganzen Kübelpflanzen, Bäume, Zierpflanzen, Stauden und Sträucher auf dem gesamten sechs Hektar großen Zoogelände müssen versorgt werden. Das alles so schön blüht und grünt, ist harte Arbeit, denn Pflanzenschutz und Dünger kann Marlen Marre nur sehr sparsam einsetzen und so kann es sein, dass auch die Pflanzen einmal in Quarantäne müssen. Hinzu zum ganzen Außengelände kommt noch das Tropenhaus, das mit den freilaufenden Tieren ganz andere Anforderungen an die Arbeit stellt: „Es kam schon vor, dass ich mich auf einmal Auge in Auge mit Faultier Carlo befand oder er saß plötzlich auf dem Boden. Dann erschrecken wir uns beide“ berichtet die Zoogärtnerin amüsiert. Wenn sie ein Lieblingstier wählen müsste, dann wäre es das Faultierpärchen Carla & Carlo. Dieses ganz besondere Zusammenspiel mit den Tieren wird sie in ihrem Ruhestand vermissen. Auch wenn einige Arbeiten durchaus gefährlich anmuten könnten, denn die Bepflanzung der Beete zwischen Gehege und Besucherabsperrung kann Marlen Marre nur betreten, wenn die Tiere in ihren Innenställen verbleiben. Sonst könnten Leopard, Tiger und Co. durchaus versuchen nach ihr zu greifen.
Auch im Ruhestand wird sich Marlen Marre weiter der Gärtnerei widmen. In ihrem Kleingarten hat sie als Kontrastprogramm zu den ganzen Zier- und Blühpflanzen überwiegend Nutzpflanzen. Aber auch die ein oder andere exotische Art, die sie ohne ihren Job im Zoo Hoyerswerda wahrscheinlich nicht kennengelernt hätte. Einen Tipp hat sie noch für ihren Nachfolger: „Während der Arbeit nicht die Tiere füttern, um sich mit ihnen gutzustellen, denn dann möchten sie immer etwas und weichen einem nicht mehr von der Seite. So schön das auch ist, aber seine Arbeit schafft man so nicht.“
Weitere Informationen gibt es hier: www.zookultur.de
Erneut Plus bei Besuchern
22. Januar 2020: Zoo und Schloss Hoyerswerda haben im Jahr 2019 ein erneut starkes Besucherplus verzeichnet. Insgesamt konnten 140.123 Besuche gezählt werden. Das ist das beste Ergebnis seit dem Zoo & Schloss 2011 in die Zoo, Kultur & Bildung Hoyerswerda gGmbH eingegliedert wurden. Im Vergleich zum Jahr 2018 stieg die Anzahl der Besuche um knapp 15.000 - eine Steigerung von zwölf Prozent.
Nicht nur das 60jährige Zoo-Jubiläum und die neuen tierischen Liebespaare lockten die Besucher in Zoo & Schloss, sondern auch die zwei komplett neugestalteten Dauerausstellungen des Stadtmuseums und zahlreiche Veranstaltungen der beiden zusammengehörigen Einrichtungen. Die Zoopädagogik und die Museumspädagogik konnten sich ebenfalls über verstärkten Zulauf bei Kita- und Schulprojekten sowie privaten Feierlichkeiten freuen.
Viele Besucher kamen, um sich das Faultierpärchen Carla & Carlo, das im Tropenhaus des Zoo Hoyerswerdas zuhause ist, anzusehen und ein bisschen typische Faultier-Gelassenheit mit nach Hause zu nehmen. Auch Gwendolyn & Günther die beiden Südlichen Kugelgürteltiere sind gern besuchte Zoobewohner. Eine weitere neue Art im Zoo Hoyerswerda ist das Baumstachlerpaar Mandy & Monty. Beide haben Anfang des Jahres ihre neue und großzügige Anlage bezogen und zeigen gerne ihre Kletterkünste, denen sie ihren Namen verdanken. Mit dieser Anlage und der Sanierung der Schildkrötenanlage und des Flamingohauses konnte der Zoo Hoyerswerda weiter an Attraktivität gewinnen. Großveranstaltungen, wie der Stadtkindertag, „Historica – Mittelalter trifft Barock“, das Tiergartenfest und Halloween erwiesen sich als Besuchermagnete. Hinzu kam das außergewöhnlich gute Wetter. Der milde Winter und die vielen Sonnentage bis weit in den Herbst hinein lockten viele Gäste ins Freie und machten Lust auf einen Bummel durch Zoo und Schloss.
Im Schloss & Stadtmuseum begeistern die zwei modernen und interaktiven Dauerausstellungen, die spannende Zeitreisen durch die Vergangenheit erlauben, auch weiterhin die Besucher für Geschichte. Das 12. Internationale Bildhauersymposium im Juni unter dem Motto „Humaninal – Mensch – Seele – Tier“ bot nicht nur Kunstinteressierten einen spannenden Blick auf die Arbeit der Bildhauer. Außerdem lud das Schloss 2019 zu fünf Sonderausstellungen – darunter auch die Ausstellung „Ein Tiergarten entsteht“, die die Entstehungszeit vom Zoo Hoyerswerdas und den Wirkungsbereich Günter Peters zeigte, ein. Mit der Sanierung des Schlossaufganges wurde außerdem der Zugang für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, erleichtert und verbessert.
Im Jahr 2020 können sich Besucher auf neue Anziehungspunkte in Zoo und Schloss Hoyerswerda freuen. So wird unter anderem die neue Anlage für die China Leoparden San und BaoBao bezugsfertig und eine neue Gruppe Humboldt-Pinguine zieht im Frühjahr auf ihre modernisierte Anlage. Mit der einzigartigen Insektenlounge können Besucher demnächst auf Tuchfühlung mit heimischen Arten gehen. Eine der nächsten Sonderausstellungen im Schloss beschäftigt sich mit der Wirkungs- und Schaffenszeit Brigitte Reimanns. Mittelalterfans können sich im Mai wieder auf „Historica – Mittelalter trifft Barock“ freuen.
Informativer Jahresausklang
11. Dezember 2019: Zu einem informativen Nachmittag zum Jahresausklang hat der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda in das Schloss eingeladen. Bevor in dem Museumssaal mit einem hohen und hübsch geschmückten Weihnachtsbaum zu Kaffee und Kuchen sowie einer Fülle an Informationen eingeladen wurde, hatten Vereinsvorsitzender Karsten Bormann und der Zooleiter Eugène Bruins die Teilnehmer begrüßt. Anschließend startete eine etwa einstündige Führung durch den Zoo. Eugène Bruins führte seine Zuhörer zur Pinguinanlage, die derzeit saniert wird, stellte ihnen die Insektenlounge vor, die derzeit aufgebaut wird und die beghabar sein soll, und gewährte natürlich Einblick in die neue Leopardenanlage, an der am 12. Dezember die Abnahme der Spezialnetze erfolgte. Bezugsfertig ist das neue Gehege wahrscheinlich Ende Januar/Anfang Februar.
Nach dem Rundgang, bei dem auch in das künftige Leopardenhaus geschaut werden konnte, erhielten die Teilnehmer der Weihnachtsfeier weitere Informationen zur Naturschutzarbeit des Vereins der zoologischen Gärten, des Zoos Hoyerswerda und zum Projekt Leopardenanlage. Eugène Bruins danke den Zoofreunden noch mal für die großzügige Unterstützung. Der Verein hatte 60 000 Euro für die Leopardenanlage und die Sanierung des Pinguingeheges zur Verfügung gestellt.
Zudem war Gelegenheit, sich die Urkunde und die Günter-Peters-Ehrennadel anzusehen. Sie waren dem Verein der Zoofreunde vor wenigen Tagen für sein außerordentliches Engagement überreicht worden. Zum Abschluss des Nachmittags wurde ein alter Film gezeigt. Er gewährte Einblick in die Aufbaujahre des Zoos und ermöglichte ein Wiedersehen mit dem unvergessenen ersten Tiergartenleiter Günter Peters. Den Zoo Hoyerswerda gibt es seit 60 Jahren.
60 Jahre Zoo gefeiert
6. Dezember 2019: Im Schloss Hoyerswerda fand eine Festveranstaltung aus Anlass 60 Jahre Zoo Hoyerswerda statt. Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur & Bildung Hoyerswerda gGmbH, freute sich, dass an diesem Tag auch das jüngste Projekt des Zoos, die neue Leopardenanlage, der Öffentlichkeit präsentiert werden kann, nachdem am Vortag Gerüste abgebaut werden konnten. Damit ist wieder eine entscheidende Etappe in der Entwicklung des Zoos geschafft, der seit Mai 1959 besteht.
Volker Homes, Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten, verwies auf die große Bedeutung der Zoos in einer für den Artenschutz schwierigen Zeit. Derzeit vollziehe sich das größte Artensterben auf der Welt seit dem Ende der Dinosaurier. Die Zoos leisten einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz, zur Forschung zum Erhalt von bedrohten Arten und zur Bildung der Bevölkerung. Die Mitgliedszoos der VdZ investieren nach seiner Aussage jährlich vier Millionen Euro in nationale und internationale Natur- und Artenschutzprogramme. Ohne Zoos, so Homes, wären viele Arten schon ausgestorben. Er würdigte auch das Engagement des Zoos Hoyerswerda, etwa für die Auswilderung von Steinkäuzen.
Darauf ging auch der Hoyerswerdaer Zooleiter Eugène Bruins ein. Der Zoo ist in 22 Zuchtprogramme eingebunden. Dazu gehören auch die China-Leoparden, deren neues Domizil gerade entsteht und Anfang des kommenden Jahres bezugsfertig sein soll. Der Zoo Hoyerswerda ist einer von zwei Zoos in Deutschland, der China-Leoparden züchten darf.
Nach der Festveranstaltung im Schloss war Gelegenheit, sich vom Bauzustand der großzügigen Leopardenanlage zu überzeugen. Zudem wurde den Unterstützern gedankt. Dazu gehört auch der Verein der Zoofreunde Hoyerswerda. Er sei eine der Säulen für dieses Projekt.
Zu den Gästen der Veranstaltung gehörten auch Vertreter von mehreren Zoos. So gratulierte Ariel Jacken, Seniorkurator im Zoo Leipzig, Eugène Bruins zu 60 Jahre Zoo Hoyerswerda. Auf den anderen Bildern sind Volker Homes während der Festveranstaltung im Schloss sowie die Besichtigung der neuen Anlage für die China-Leoparden zu sehen.
Verein mit Ehrennadel geehrt
5. Dezember 2019: Der Verein der Zoofreunde hat am Tag des Ehrenamtes, 5. Dezember, die Günter-Peters-Ehrennadel erhalten. Das hatte der Stadtrat entschieden.